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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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lange es wohl noch dauern würde, bis man ihn seines Amtes entheben würde. Oder Schlimmeres. »Gethel weiß, dass Reseph frei ist, was vermutlich bedeutet, dass es so ziemlich jeder, der in Sheoul halbwegs wichtig ist, ebenfalls weiß. Wie ich schon sagte, versucht sie, Pestilence zurückzuholen, und falls sie ihn findet, könnte ihr das auch gelingen, indem sie ihn erneut dem Bösen unterwirft.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Modran – durch zusammengebissene Zähne hindurch.
    »Harvester hat mir gesagt –«
    »
Harvester?
« Der Kerl mit der juwelenbesetzten Robe schrie den Namen praktisch heraus. »Du vertraust dem Wort eines gefallenen Engels?«
    »Normalerweise nicht, aber sie hat Gründe, in diesem Fall die Wahrheit zu sagen. Und ihr Rat der Wachen weiß schon seit Monaten, dass Reseph aus Sheoul-gra befreit wurde, dank eines Dämons, der seine Klappe nicht halten konnte. Jetzt, wo ihr Bescheid wisst, könnt ihr alles bestätigen, was ich gesagt habe.« Er sprang von der Bühne herunter und ließ sie mit einem Puffen verschwinden. »Ich muss einen Engel jagen. Ich schlage vor, ihr sorgt dafür, dass auch andere sich an der Suche nach Gethel beteiligen.«
    »Du wirst für das, was du getan hast, bestraft werden«, schwor Modran, als ob Reaver diesbezüglich noch Zweifel gehabt hätte.
    Reaver ignorierte Modran und marschierte auf den Ausgang zu. Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um Gethel aufzuspüren, aber zuerst musste er nach den Reitern sehen.
    Angesichts der Tatsache, dass er eine Geburt, eine Hochzeit und wer weiß was sonst noch verpasst hatte, konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass es sehr viel schwerer werden würde, ihnen seine Abwesenheit zu erklären als den Engeln.

9
    Beim Aufwachen stieg Jillian der Geruch nach verbrannten Pfannkuchen und verkohltem Speck in die Nase. Sie setzte sich auf und blinzelte; die Ereignisse der vergangenen Nacht erschienen ihr so verschwommen wie die Bilder, die sie durch ihre verheulten Augen wahrnahm. Sie war zusammengebrochen, und zwar vollständig. Sie erinnerte sich noch, dass sie mitten in der Nacht aufgewacht war, und wenn sie auch nicht mehr wusste, warum, so wusste sie zumindest, dass Reseph sie in den Armen gehalten hatte und seine Brust nass von ihren Tränen gewesen war.
    Er hatte nicht ein Wort gesagt, sondern ihr nur die Taschentücher gereicht und sie an sich gedrückt, die starken Arme fest um sie geschlungen. Jetzt im Moment versuchte er offenbar ihr Haus niederzubrennen.
    Nach einem kurzen Abstecher ins Bad, wo sie sich ihren Bademantel überwarf, eilte sie in die Küche, wo Reseph, nur mit einer Jeans bekleidet, versuchte ein kleines Feuer zu löschen.
    Rauch stieg aus dem Spülbecken auf, wogte um einen Strom fließenden Wassers herum in die Höhe. »Oh, ähm … hi.« Reseph grinste sie über die Schulter hinweg verlegen an. »Ich hab versucht, dir Frühstück zu machen.«
    »Das sehe ich.« Sie warf einen Blick in die Spüle, in der die Überreste von Papiertüchern und Pfannkuchen sich zu aschfarbenem Matsch vereint hatten. »Ich glaube, in Zukunft solltest du das Kochen mir überlassen.«
    Er blickte mit gefurchter Stirn auf die Schweinerei hinab. »Als ob ich noch nie im Leben gekocht hätte. Aber wie kann das denn sein?«
    »Vielleicht hast du immer auswärts gegessen?«
    »Vielleicht bin ich reich und habe Diener«, schlug er vor. »Das wäre cool.«
    Sie drehte die Gasflamme ab, die immer noch die leere gusseiserne Bratpfanne erhitzte. »Ich glaube nicht, dass ich gerne reich wäre.«
    Er drehte sich um, stützte die Hüfte am Küchentresen ab und bot ihr damit einen verlockenden Ausblick auf seine perfekte Brust. »Dann gibt es hier also nichts, was du ändern würdest? Keinen Ort, an den du gerne reisen würdest?«
    Ihr fiel die magische Insel voller blendend aussehender Resephs wieder ein. »Vielleicht würde ich mir einen neuen Truck kaufen und die Farm vergrößern, und Ferien in den Tropen wären auch ganz schön, aber nein, ich mag mein Leben so, wie es ist.«
    »Mh.« Er rieb sich die Brust und arbeitete sich bis zur Schulter hinauf, um die morgendlichen Verspannungen wegzumassieren. Jillian gelang es nur mit Mühe, ihren Blick davon loszureißen, um den Kühlschrank zu öffnen. »Wie fühlst du dich?«
    »Schon besser.« Sie holte die Schüssel heraus, in der sie die frischen Eier aufbewahrte.
    »Möchtest du darüber reden?«
    »Nö.« Sie glaubte nicht, dass sie jemals über den Tod ihrer Nachbarn reden

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