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Reservierung for Lucky One (German Edition)

Reservierung for Lucky One (German Edition)

Titel: Reservierung for Lucky One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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ging eine schöne Unterhaltung mit Henning voraus und ich bin immer wieder erstaunt, wie belesen er ist. Auch ist unser Musikgeschmack sehr ähnlich, was uns eine Vielzahl von Themen gibt, über die wir reden und streiten können. Ja, Henning ist ein Mann, bei dem man mit einem Lächeln auf den Lippen aus seinem Streit hervorgeht. Ich kann nicht verstehen, wie seine Freundin ihn hat gehen lassen können.
    »Sollen wir eine Bootsfahrt machen?«, frage ich aufgeregt, als ich an die Boote denke, die ich am Nachmittag gesehen habe.
    Henning schüttelt den Kopf. »Es ist schon spät, das können wir doch morgen machen.«
    »Aber morgen fahre ich doch wieder nach Hause.« Ich bin ein wenig betrübt, wenn ich daran denke.
    »Warum?« Henning schaut mich erschrocken an.
    »Weil ich kein Hotelzimmer habe. Ich glaube, die ganze Aktion war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ich bin wohl doch nicht der Abenteuertyp.«
    »Wer sagt das?«, fragt Henning schon fast schroff.
    Als ich nichts erwidere, ist ihm wohl klar, von wem ich spreche.
    »Tom?!«
    Ich nicke nur.
    »Mensch , Lilly, lass dir nicht von anderen Menschen diktieren, wer du bist, oder was du sein sollst. Komm, lass uns einen Spaziergang zur Seine machen.«
    Er ruft den Kellner, damit wir die Rechnung bezahlen können und ich bestehe darauf , Henning einzuladen, als Entschädigung für die Übernachtung. Erst nach großer Diskussion lässt er sich darauf ein.
    Wir laufen hinunter zum Place de la Concorde. Die Straßen sind an diesem schönen Donnerstagabend noch voller Menschen. Dann biegen wir links ab und laufen zur Port de la Concorde. Der Louvre liegt ganz in der Nähe, aber ich bin einfach zu müde, um den Anblick zu genießen. Wir steigen die Treppen zum Ufer hinunter. Auf einer Bank lassen wir uns nieder, um meinen Füßen etwas Ruhe zu gönnen.
    »Warum bleibst du nicht die ganzen fünf Tage mit mir hier? Das Zimmer ist gebucht und das Bett ist frei.« Henning hat seine Arme hinter meinem Rücken ausgebreitet und sitzt ganz lässig da.
    »Ich weiß nicht, das geht doch nicht«, stammele ich verunsichert.
    »Warum denn nicht?«
    »Ich kenne dich doch gar nicht.«
    »Hey, ich bin der Mann, der dich am Eiffelturm gerettet hat, schon vergessen«, lacht er und meint dann ernst: »Es ist in Ordnung, wenn du vorsichtig bist, Lilly, aber ich glaube, ich habe bereits bewiesen, dass ich ehrlich bin. Ich bin hier in Paris genauso allein wie du. Warum sollen wir die Stadt nicht zusammen erobern? Was ist aus der Lilly Adventure von heute Morgen geworden?«
    Ja, das ist wirklich eine gute Frage, wo die so plötzlich geblieben ist.
    »Weißt du, was ich glaube?«
    Ich schaue ihn fragend an.
    »Es hat etwas mit diesem Tom zu tun. Seitdem er sich bei dir gemeldet hat, bist du nicht mehr du selbst.«
    »Das stimmt doch gar nicht«, wehre ich seine Behauptung ab, »es hat überhaupt nichts mit ihm zu tun. Ich bin wirklich froh, dass ich ihn los bin. Es ist ja auch nicht so, als hätte ich vorgehabt, mit ihm nach Paris zu fahren. Das war ganz allein meine Idee, ich wollte endlich mal etwas erleben.«
    »Na also, dann lass uns doch zusammen etwas erleben«, sagt er.
    Ich überlege einen kurzen Moment und schaue einem Ausflugsboot hinterher, von dem Musik zu uns herüberschallt.
    »Außerdem musst du mir noch etwas auf deiner Geige vorspielen«, erinnert Henning mich.
    »Ich bin wirklich nicht sehr gut.«
    »Quatsch, sonst hättest du sie nicht mitgenommen.«
    Ich spüre, wie er sachte seinen Arm um meine Schultern legt und mich an sich zieht. »Ist dir kalt?« fragt er.
    Ich kann nicht sprechen. Seine Wärme ist angenehm und steigt mir direkt in den Kopf, daher schüttel e ich besagten nur. Trotzdem lässt er seinen Arm liegen und starrt auf das Wasser.
    Nach einiger Zeit fragt er mich: »Woran denkst du?«
    Ich will erst nicht mit der Sprache raus, doch Henning hat so etwas an sich, dem ich nicht widerstehen kann. »Weißt du, wenn ich einmal wiedergeboren werde, dann hoffe ich, dass ich hier in Paris leben werde.«
    Ich merke, dass Henning sich etwas versteift, vermutlich hält er mich jetzt für total durchgeknallt und bereut schon, mir das Bett neben seinem angeboten zu haben.
    »Du glaubst an Wiedergeburt?«, fragte er dann etwas überrascht.
    Ich beiße mir auf die Unterlippe. Ich weiß nicht, ob ich ihm die Wahrheit sagen kann, doch dann siegt meine Überzeugung. »Ja, ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Seele nach dem Tod in einen anderen Körper wandert.

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