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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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befand sich direkt hinter dem Leuchtturm, und sie hofften alle, dass es das Labor beherbergte. Dann bestand die Möglichkeit, zu beschaffen, was sie suchten, ohne das gesamte Gelände überqueren zu müssen …
    „Das Bootshaus besteht aus Holz, die anderen Bauten offenbar aus Beton. Ich sehe niem … – Moment.“ Davids Flüstern wurde hektischer. „Da ist was – zwei, drei Leute! Sie sind gerade hinter einem der Gebäude verschwunden.“
    Rebecca verspürte eine seltsame Erleichterung – gemischt mit Enttäuschung und plötzlicher Verwirrung. Wenn sich noch Menschen hier aufhielten, war das T-Virus vielleicht doch nicht freigesetzt worden. Aber es bedeutete auch, dass die Gebäude bewohnt waren und das Gelände überwacht wurde. Eine verdeckte Operation machte das unmöglich.
    Warum ist es dann so dunkel? Und warum wirkt hier alles so ausgestorben, so verlassen?
    „Brechen wir ab?“, flüsterte Karen, und ehe David antworten konnte, sog Steve scharf die Luft ein – ein Laut, der Rebecca fast das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ihre Gedanken flatterten wie wild unter dem Ansturm urtümlicher Angst.
    „Drei Uhr! Groß … Allmächtiger, es ist riesig …!“
    BAMM!
    Das Schlauchboot wurde getroffen, hochgewuchtet und kippte in einer Fontäne aus schäumender Schwärze um. Rebecca sah für einen winzigen Augenblick zum Himmel empor, roch kalten, fauligen Schleim – und tauchte dann in die aufgewühlten, dunklen Wogen des Meeres.
    Wasser umschloss ihn. Eisiges Salz brannte David in Augen und Nase, während er verzweifelt mit den Armen um sich schlug, ebenso orientierungs- wie atemlos.
    – Wo ist es? –
    Er hatte es gesehen, eine immense, wie Rauputz wirkende Fläche aus Fleisch, die im Moment des Aufpralls aus der Schwärze aufgetaucht war. Der natürliche Auftrieb zerrte an ihm, und verzweifelt strampelte er gegen den Sog der Tiefe an. Sein Kopf durchstieß die Wasseroberfläche und war umgeben von unheilvoller Stille.
    – Das Team, wo ist –
    Keuchend wandte David den Kopf, als er links von sich prustendes Husten hörte.
    „Zum Ufer!“, japste er, bewegte sich paddelnd im Kreis und versuchte, ihre eigene Position und die der Kreatur zu bestimmen. Gleichzeitig schalt er sich einen Idioten.
    Vermisste Fischer, verfluchte Gewässer, verdammt, verdammt …
    Das Boot befand sich zehn Meter hinter ihm. Die Unterseite lag oben, aufgewühltes Wasser klatschte gegen die Seiten. Die Wucht des Angriffs hatte sie und das Schlauchboot näher ans Ufer getrieben. Er sah zwei auf- und abtanzende Schemen, Gesichter, zwischen ihm und der Küste, und das Platschen wurde lauter, als sich den beiden Gesichtern ein weiteres hinzugesellte. Das monströse Etwas, von dem das Boot getroffen worden war, konnte er nicht sehen, erwartete aber, jede Sekunde seinen Biss zu spüren, die kalten Einstiche dolchartiger Zähne, die ihn in Stücke reißen würden.
    „Ans Ufer“, rief er abermals, mit dröhnendem Herzen und schweren, verletzlichen, weithin sichtbaren Beinen strampelnd.
    Kann nicht weg hier, sind nur drei – wo ist der Vierte?
    „David –“
    Johns furchterfüllter Schrei erklang von jenseits des dümpelnden Schlauchboots.
    „Hier! John, hierher, komm hierher, orientiere dich an meiner Stimme!“
    John schwamm in seine Richtung, während David Wasser trat und rückwärts auf den felsigen Strand zuschwamm, dabei unablässig rufend. Er sah, wie Johns Kopf auftauchte, wie seine Arme verzweifelt das dunkle Wasser droschen.
    „… mir nach, ich bin hier drüben! Wir müssen –“
    Hinter John erhob sich in einer geschmeidigen Bewegung ein riesenhafter, bleicher Schatten, mindestens drei Meter durchmessend, abgerundet und triefend und schlichtweg unmöglich. Plötzlich kroch die Zeit nur mehr dahin. Vor David nahmen die Ereignisse, zeitlupenhaft wie in einem Traum, ihren Lauf. Er sah dicke, spitz zulaufende Tentakel an beiden Seiten und, nahe dem oberen Ende des aufragenden Schattens, eine ovale Öffnung in dieser leichenblassen Glätte.
    Keine Tentakel, Fühler!
    Ihm wurde klar, dass er den Bauch eines monströsen Tieres sah, das unmöglich existieren konnte – Gründler, groß wie ein Haus. Der schwarze Schlitz seines Mauls öffnete sich zischend, enthüllte Mahlzähne wie Schweine sie besaßen, jeder groß wie eine Männerfaust.
    Wenn dieses Ding sich wieder senkte, würde John von den gewaltigen Kiefern verschlungen werden. Oder zermalmt. Oder in die eisige Tiefe gerissen, als Mahlzeit für dieses Ungetüm

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