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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Labor keinen Augenblick verschwenden.
    Der Gedanke brachte eine neuerliche Woge von Schuldgefühl und Angst mit sich, die er erfolglos abzublocken versuchte. Er musste einen klaren Kopf bewahren, sich konzentrieren, um das Team so schnell wie möglich zum Laboratorium zu führen. Er durfte sich nicht mit seinen Zweifeln und Emotionen belasten … Aber alles, woran er denken konnte und was er sich wünschte , war, dass er an Karens Stelle infiziert worden wäre.
    Das bist du aber nicht. Es hat Karen erwischt, und zu wünschen, es sei anders gelaufen, ist sinnlos. Das heilt sie nicht, und es beeinträchtigt deine Fähigkeit, das Team zu führen.
    David ignorierte die innere Stimme und dachte stattdessen daran, wie übel er sie alle reingeritten hatte. Wer war er denn schon, dass er meinte, einen Kampf gegen Umbrella führen zu können, um S.T.A.R.S. zu säubern und das Ehrgefühl wieder in den Job einzubinden? Er konnte nicht einmal für die Sicherheit seiner Leute sorgen, konnte nicht einmal eine simple verdeckte Operation planen – oder die Dämonen des Selbstzweifels und der entsetzlichen Schuldgefühle bekämpfen, die in ihm tobten!
    Sie näherten sich der wie ausgestorben daliegenden Mannschaftsunterkunft. John wurde langsamer, damit die anderen zu ihm aufschließen konnten. David sah, dass sein Team müde war, aber wenigstens schaute Karen nicht schlechter aus als zuvor. Im sanften Licht des Mondes wirkte sie bleich und irgendwie zerbrechlich. Die Totenblässe, die ihr Gesicht im Neonlicht gezeigt hatte, war zu einem weichen, porzellanartigen Ausdruck geworden, die Röte ihres Blickes zu Schatten. Wenn er es nicht besser gewusst hätte …
    Tja, aber du weißt es nun mal besser. Wie lange dauert es jetzt wohl noch, bis diese milchige Haut anfängt abzublättern? Wie lange noch, bis du ihr keine Waffe mehr anvertrauen kannst und du sie von den anderen fern halten musst? – Hör auf!
    David ließ seine Leute zu Atem kommen und drehte sich um, damit er bessere Sicht auf den Leuchtturm erhielt, der nur noch einen Steinwurf entfernt lag. Er spürte, wie sich sein Magen plötzlich zusammenzog und sein Herz erschauerte, ohne dass er einen Grund dafür hätte benennen können.
    Es war ein alter Leuchtturm, ein hohes, zylindrisches, unmodernes Gebäude, verwittert, dunkel und dem Anschein nach so verlassen wie der Rest der Einrichtung. Bei dem Anblick überkam David abermals ein Gefühl drohenden Verhängnisses, das Empfinden, dass ihnen eine Chance nach der anderen genommen wurde. Zugleich musste er wieder an das Schicksalsrad denken, das sich irgendwo unsichtbar in der Finsternis drehte …
    „Kommt“, sagte John knapp, doch David hielt ihn zurück, indem er ihm eine Hand auf den Arm legte. Bedächtig schüttelte er den Kopf.
    Es ist nicht sicher. Das war wieder die innere Stimme, sie klang vertraut und doch ganz sonderbar.
    Er starrte zu dem bedrohlich aufragenden Turm, fühlte sich verloren, unsicher, als sei ihm jegliche Kontrolle entglitten, während der Wind über sie hinwegfuhr und die Wellen gegen die Klippe rollten.
    Sie warteten. Nein, es war nicht sicher, aber sie mussten hineingehen, sie konnten nicht einfach nur hier herumstehen.
    Und plötzlich traf es ihn, die klare Erkenntnis dessen, was mit seinem Denken nicht stimmte. Was wirklich nicht stimmte. Es betraf nicht seine Kompetenz, nicht seine Fähigkeit zu denken oder zu planen oder zu kämpfen. Es war etwas weit Schlimmeres, etwas, das er womöglich schon früher bemerkt hätte, wenn er sich nicht derart von seinen Schuldgefühlen hätte vereinnahmen lassen.
    Ich habe aufgehört, meinen Instinkten zu vertrauen. Ohne die Sicherheit von S.T.A.R.S. im Rücken habe ich vergessen, auf diese Stimme zu hören – ich hatte solche Angst, einen Fehler zu machen, dass ich meine Fähigkeit zu hören verloren habe; das gefühlsmäßige Wissen, was zu tun ist. Jedes Mal, wenn mich die Furcht übermannt hat, habe ich mich durch sie hindurchgedrängt, sie ignoriert – und sie damit nur gestärkt.
    Noch während er diesen Gedanken dachte und ihn glaubte , merkte er, wie die Schwärze des Zweifels sich von seinem erschöpften Denken hob. Die Schuldgefühle wurden schwächer, erlaubten einer Art Klarheit hindurchzusickern – und damit gewann die Stimme des Instinkts in ihm eine Macht, von der er fast vergessen hatte, dass es sie gab.
    Es ist nicht sicher, also schnell zur Tür, zwei geduckt rein, der Rest stehend und draußen in Deckung gehend!
    All dies blitzte

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