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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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seine Weste. Die Angst und die Schuldgefühle, die er empfand, waren offenkundig. Beides lag wie eine zuckende Maske auf seinen Zügen. „Okay. Karen …?“
    Sie nickte, und Rebecca bemerkte, dass ihre zuvor schon fahle Haut einen wächsernen Ton angenommen hatte, so als würden die oberen Schichten langsam durchsichtig. Selbst als Rebecca hinsah, kratzte Karen abwesend an ihren Armen. „Ja, ich bin okay“, sagte sie leise.
    Sie muss es erfahren. Sie verdient es.
    Rebecca war klar, dass es nicht länger warten konnte. Ihre Worte mit Bedacht wählend und sich der begrenzten Zeit wohl bewusst, die ihnen zur Verfügung stand, wandte sie sich an Karen und sprach so ruhig, wie sie nur konnte.
    „Hör zu, ich weiß nicht, was die hier mit dem T-Virus gemacht haben, aber es besteht die Möglichkeit, dass du in relativ kurzer Zeit fortschreitende Symptome zu spüren bekommst. Es ist wichtig, dass du mir, dass du uns allen sagst, wie es dir geht, physisch und psychisch. Jegliche Veränderung – du musst uns darüber auf dem Laufenden halten, ja?“
    Karen lächelte schwach, kratzte sich immer noch. „Ich hab eine Scheißangst, wie wär’s damit? Und es fängt an, überall zu jucken …“
    Sie richtete den Blick ihrer roten Augen auf David, dann auf Steve und John, bevor sie wieder Rebecca ansah. „Wenn – wenn ich anfange, mich … irrational zu verhalten, werdet ihr etwas unternehmen, ja? Ihr werdet nicht zulassen, dass ich – jemanden verletze?“
    Eine einzelne Träne rann ihr über die blasse Wange, doch sie sah nicht weg – ihr blutroter Blick war so fest und stark wie eh und je.
    Rebecca schluckte und bemühte sich, zuversichtlich oder zumindest beruhigend zu klingen, denn sie war von der Tapferkeit, die sie in Karens Augen entdeckte, beeindruckt – und fragte sich, wie lange diese Tapferkeit dem Rumoren des T-Virus, das durch die Adern raste, noch standhalten mochte.
    „Wir werden das Gegenmittel finden, bevor es dazu kommt“, sagte sie und hoffte, dass sie Karen nicht anlog.
    „Aufbruch“, entschied David.
    Sie marschierten los.
    Das Gelände der Einrichtung erstreckte sich über eine sanfte Schräge, die nach Norden hin anstieg. Als sie jedoch den E-Block verließen und auf die schwarze Konstruktion, die über der Bucht aufragte, zuhielten, wurde das Gefälle um einiges steiler. Der felsige Boden stieg scharf an, in einem ungefähren 30-Grad-Winkel, wodurch der Marsch zur Klettertour geriet. David ignorierte das Ziehen in Rücken und Beinen. Er war zu sehr in Sorge um Karen und zu sehr damit beschäftigt, sich seine eigene Inkompetenz vorzuwerfen, als dass ihn körperliche Unannehmlichkeiten gekümmert hätten.
    Sie waren dem schimmernden Wasser der Bucht jetzt ganz nahe, und die friedlich flüsternde Brise, die von der mondbeschienenen Wasseroberfläche her wehte, wäre in einer anderen Nacht und an einem anderen Ort passender gewesen. Die sich in weichem Licht wiegenden Wellen und das beruhigende Murmeln der Wogen sprachen der verzweifelten Lage Hohn, bildeten einen derart krassen Gegensatz zu dem Chaos, das David in sich spürte, dass er sich fast wünschte, es würden sich noch Trisquads in ihrer Nähe herumtreiben.
    Dann würde mir das Ganze wenigstens auch vorkommen wie der Albtraum, der es ist. Und ich könnte etwas tun, könnte zurückschlagen, könnte die anderen gegen etwas Greifbares verteidigen …
    Vor ihnen wand sich das ansteigende Gelände gen Osten und fiel zum schäumenden Meer hin tief ab. Die Bucht selbst war ziemlich ruhig, doch als sie weitereilten, dem Bereich entgegen, wo der Ozean auf hoch aufragende, von Höhlen durchzogene Felswände traf, wurde das Geräusch der Wellen, die gegen die Klippen brandeten, lauter.
    John hatte die Führung übernommen, ihm folgte Karen, dann kamen die beiden jüngeren Teammitglieder. David bildete das Schlusslicht; er teilte seine Aufmerksamkeit zwischen dem Areal auf, das links von ihnen verlief und den dunklen Bauten voraus.
    Direkt hinter dem Leuchtturm lag ein Gebäude, bei dem es sich um die Mitarbeiterunterkunft handeln musste – lang, flach und fast doppelt so groß wie die Betonbunker, die sie hinter sich gelassen hatten. Sie waren sonst nirgends auf Quartiere für Umbrella-Mitarbeiter gestoßen, und das hier sah aus wie eine Arbeiterbaracke – entworfen, um darin zu schlafen und zu essen, ohne einen Gedanken an die Ästhetik zu vergeuden. Wahrscheinlich hätten sie es überprüfen sollen, doch David wollte auf der Suche nach dem

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