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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Rebecca ein klein wenig. Der zweite Stock – zumindest dieser Teil davon – war ein einziger großer Raum, ohne versteckte Ecken, um die man sich sorgen musste. Die Türen zum Observatorium befanden sich rechts von ihnen. Direkt gegenüber lag der Brutpool, eine in die Wand zurückgesetzte, leere Grube, die sich fast über die ganze Länge des Raumes erstreckte. Und links lag eine Tür, die der Karte zufolge auf eine Terrasse hinausführte.
    „Was glaubst du, wurde hier ausgebrütet … oder gezüchtet?“, fragte Billy mit gesenkter Stimme. Trotzdem hallten seine Worte in dem weitläufigen Raum schwach wider.
    „Ich weiß nicht. Egel vielleicht“, meinte sie. Sie dachte an diese einsame Gestalt, die sie vom Zug aus gesehen hatten und die zu den Egeln gesungen hatte, und hatte Mühe, ein Frösteln zu unterdrücken. „Also, Observatorium oder Terrasse?“
    Billy sah sich um, dann zuckte er die Achseln. „Scheint sicher zu sein. Wir könnten jeder eine Tür nehmen – aber nur aufmachen und reinsehen, nicht trennen, okay?“
    Rebecca nickte. Sie fühlte sich jetzt, da ihr mehr Munition zur Verfügung stand, zwar um einiges sicherer, aber dieser Sturz durch den Boden hatte ihr Vorsicht eingebläut. Sie war nicht mehr annähernd so wild darauf, auf eigene Faust loszuziehen. „Ich nehm die Terrasse.“
    Sie gingen los. Ihre Schritte echoten durch den riesigen Raum. Die Tür zum Observatorium lag näher, und so waren kurz darauf nur noch Rebeccas Schritte zu hören, als sie weiter auf die Südwand zuging.
    „Hey“, rief Billy, als sie die Tür erreichte. Er hielt etwas hoch, das wie ein Buch aussah, und in der anderen Hand hatte er zwei weitere. Rebecca spähte aus zusammengekniffenen Augen zu ihm hinüber. Sie erkannte, dass sie aus Stein bestanden und jeweils an einem Ende abgerundet waren. „Die lagen vor der Tür.“
    „Was ist das?“, fragte sie. Obwohl sie leise gesprochen hatte, pflanzte sich ihre Stimme mit Leichtigkeit durch die reglose, kühle Luft fort.
    „Sind vielleicht zur Dekoration gedacht“, antwortete er. „Auf der Vorderseite ist jeweils ein Wort eingraviert.“ Er sah auf die Tafeln hinab. „Ah … wir haben hier ‚Einigkeit‘, ‚Disziplin‘ und ‚Gehorsam‘ …“
    Diese Aufzeichnung, die sie gehört hatten … Dr. Marcus’ Rezitation des Firmenmottos – das hier waren die gleichen drei Worte. „Nimm sie mit“, sagte Rebecca. „Sie könnten Teil eines Rätsels sein, wie das mit den Tieren.“
    „Genau das dachte ich auch“, sagte Billy, und mit leiserer Stimme: „Verdammtes Irrenhaus.“
    Rebecca wandte sich wieder der Tür zu und hob ihre Pistole, während sie die Klinke niederdrückte – aber die Tür war zugeschlossen. Sie seufzte, ihre Schultern sackten herab, und erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie mit einem Angriff gerechnet hatte.
    „Zu!“, rief sie.
    Billy hatte die Tür zum Observatorium geöffnet und schaute noch hinein. Er drehte sich um, die Tür weiter offen haltend. „Sieht vielversprechend aus. Ich weiß zwar nicht, wozu das Zeug dient, aber da drin ist massenhaft Equipment. Vielleicht ist auch ein Funkgerät dabei.“
    Ein Funkgerät. Rebecca spürte, wie ihre Hoffnung wuchs. „Ich –“
    Das Wort komme wurde ihr von einem Geräusch tierhafter Bewegung in der Kehle erstickt – ein schweres Rasseln, das durch den Raum vibrierte. Sie und Billy starrten einander an. Die Entfernung zwischen ihnen schien mit einem Mal viel größer zu sein, als sie es bislang empfunden hatte.
    Die Laute kehrten zurück. Es war das Geräusch von etwas Hartem, das in rascher Folge gegen Stein schlug, als trommle jemand mit stählernen Fingern auf eine Tischplatte. Und es war laut. Was es auch sein mochte, es war groß – und dem anschwellenden Lärm nach zu schließen kam es näher. Es war schwer zu sagen, wo seine Quelle lag – die Echos täuschten das Gehör …
    „Der Brutpool“, rief Billy und winkte sie zu sich. „Komm schon!“
    Rebecca rannte los, ihr Herz hämmerte. Sie fürchtete sich davor, zu dem Brutpool hinzusehen, und ebenso davor, nicht hinzusehen. Sie spürte eine Bewegung dort, etwas Dunkles und Flüssiges, und rannte schneller. Und endlich riskierte sie im Vorbeihasten einen Blick.
    Der Anblick vertrieb jeden bewussten Gedanken. Es war ein Hundert- oder Tausendfüßler, so riesig, dass selbst diese schäferhundgroßen Spinnen vor Neid erblasst wären. Gelbe Augen schienen zu beiden Seiten eines glänzenden schwarzen Schädels herauszuleuchten,

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