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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Dröhnen der Maschinen hörten sie ein deutliches Klick! , das von der nördlichen Doppeltür über ihnen kam.
    Sie schauten einander an, und Rebecca fand ihre Überraschung in seinem schmalen Gesicht widergespiegelt.
    „Damit wissen wir wohl, wo wir als Nächstes hingehen“, sagte Billy und versuchte ein Lächeln, das allerdings nicht sehr überzeugend ausfiel. Rebecca versuchte es gar nicht erst. Sie wurden geführt – es fragte sich nur, ob in die Freiheit … oder wie Lämmer zur Schlachtbank.
    Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden .
    Ohne ein Wort zu verlieren, drehten sie sich um und gingen zu der Leiter.

    ZEHN
    Durch die nördliche Doppeltür traten sie hinaus in kühle Nachtluft. Billy empfand eine große Erleichterung und atmete tief durch. Es war ihm nicht bewusst gewesen, wie groß seine Angst war, dass sie die Umbrella-Einrichtung nie mehr verlassen würden.
    Leider erkannte er aber sehr schnell, dass ihnen keineswegs die Flucht gelungen war – die Tür aus dem Observatorium heraus öffnete sich auf einen langen, schmalen Weg, der direkt zu einem weiteren Gebäude führte, das etwa fünfzig Meter entfernt stand. Der Weg wurde beiderseits von Wasser gesäumt, einer Art Reservoir oder See, der an die Ostseite der Einrichtung grenzte.
    Sie entfernten sich vom Observatorium, dann schauten sie zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und brachten ein paar Minuten mit dem Versuch zu, herauszufinden, wo sie sich nun in Relation zu der Eingangshalle und den Räumlichkeiten, die sie gesehen hatten, befanden. Es war vergebene Mühe. Billy hatte noch nie einen besonders ausgeprägten Orientierungssinn besessen – und Rebecca offenbar auch nicht. Schließlich gaben sie auf und richteten ihre Aufmerksamkeit auf das hohe, bedrohlich wirkende Gebäude am anderen Ende des Weges.
    Sie liefen darauf zu. Billy atmete noch immer tief ein und aus. Die Luft erschien ihm angenehm süß und feucht hier draußen. Es war spät, wahrscheinlich schon früher Morgen, aber der Himmel war nicht zu sehen. Nur eine große graue Haube aus Regenwolken stülpte sich über sie und ihre Umgebung.
    „Was glaubst du, wo wir sind?“, fragte er.
    „Keine Ahnung“, antwortete Rebecca. „Irgendwo, wo es ein Telefon gibt, hoffe ich.“
    „Und eine Küche“, ergänzte Billy. Er war am Verhungern.
    „Ja“, stimmte sie in sehnsuchtsvollem Ton zu. „Mit einem großen Vorrat an Pizza und Eiscreme.“
    „Salami?“
    „Hawaii“, sagte sie. „Und Pistazieneis.“
    „Pfui Teufel.“ Billy verzog das Gesicht zur Grimasse, genoss ihre Unterhaltung aber. Sie hatten nicht viel Zeit gehabt, einander kennenzulernen, dennoch hatte er das Gefühl, zwischen ihnen bestehe eine Art Band, jene Verbindung, die er oft im gemeinsamen Kampf zu anderen verspürte. „Dann magst du wahrscheinlich auch orangefarbenes Essen.“
    „Orangefarbenes Essen?“
    „Ja, du weißt schon. Diese unnatürliche Farbe, die sie in Käsemakkaroni reinmischen und in Getränke mit künstlichem Orangengeschmack – all so was eben …“
    Rebecca grinste. „Erwischt. Ich liebe dieses Zeug.“
    Billy verdrehte die Augen. „Teenager … Du bist doch ein Teenager, oder?“
    „Gerade alt genug, um zu wählen“, sagte sie und klang dabei ein wenig defensiv. Ehe er fragen konnte, wie sie es zum S.T.A.R.S. geschafft hatte, fügte sie hinzu: „Ich bin eines dieser genialen Wunderkinder, mit College-Abschluss und allem. Und wie alt bist du, Opa? Dreißig?“
    Jetzt war es Billy, der sich in die Verteidigung gedrängt fühlte. „Sechsundzwanzig.“
    Sie lachte. „Wow, echt steinalt ! Ich hol dir einen Rollstuhl, ja?“
    „Halt die Klappe“, versetzte er grinsend.
    „Ich sagte: Ich hol dir einen Rollstuhl!“, rief sie spöttisch, und er brach vollends in Gelächter aus. Und sie lachten immer noch, als sie ein kleines, offenes Wachhaus passierten, das sich rechts des Weges befand, und die Leiche darin sahen.
    Den Teil einer Leiche , korrigierte sich Billy in Gedanken, und seine gute Laune verflog im Nu. Sie blieben stehen und konnten den Blick nicht abwenden. Die Beine und ein Arm fehlten, und dadurch sah der mit dem Gesicht nach unten liegende Tote – vielleicht war es auch eine Tote, das ließ sich nicht mehr sagen – aus, als ertränke er in der zähen Lache aus Blut, die ihn umgab.
    Keiner von ihnen sagte etwas, als sie die restliche Strecke bis zu dem Gebäude zurücklegten – die drastische Erinnerung an die Tragödie, die hier geschehen war,

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