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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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rötliche Antennen zuckten und zitterten auf dem Kopf. Sein langer, sehniger Leib lag tief über dem Boden, war geschuppt und segmentiert und wurde von Dutzenden dürren roten Beinen getragen. Er war gut und gerne vier Meter lang, vielleicht sogar länger, und sein Umfang kam dem eines Fasses gleich – und er bewegte sich auf sie zu. Und zwar schnell. Seine Beine huschten wie schwerelos hin und her und bewegten das Ding über das Becken hinweg.
    „Lauf!“, schrie Billy, und Rebecca lief um ihr Leben, atmete jetzt den Gestank der Kreatur ein – ein furchtbarer saurer Geruch, der sie hätte würgen lassen, wenn sie Zeit gehabt hätte, sich mit so etwas abzugeben. Billy hielt die Tür ins Observatorium mit einem Fuß auf, die Flinte an Rebecca vorbeigerichtet, und sie konnte jetzt regelrecht spüren , wie nah das Untier ihr war. Sie hatte das Gefühl, es käme wie ein Schatten über sie.
    Kaum hatte sie Billy erreicht, da schoss er auch schon. Danach lud er die Waffe mit einer Pumpbewegung wieder durch und drückte abermals ab, während sie an ihm vorbeistürmte und sich durch die Türöffnung warf. In derselben Sekunde, da sie über die Schwelle war, sprang auch Billy zurück, schlug die Tür zu – und einen Sekundenbruchteil später hörten sie, wie der Leib draußen an der Tür vorüberstrich, hörten das Geräusch, mit dem sich sein gepanzerter Körper gegen das schwere Holz drückte. Sie warteten, ihre beider Blicke waren starr auf die Tür gerichtet – aber ein paar Sekunden später verklang das Geräusch und wurde zum Klappern zahlreicher Füße, die sich entfernten.
    „Herr im Himmel“, seufzte Billy. Rebecca nickte. Er streckte die Hand nach unten und half ihr beim Aufstehen. Beide atmeten schwer.
    „Wie wär’s, wenn wir nicht auf diesem Weg zurückgingen?“, fragte Rebecca.
    „Klingt wie ein Plan“, pflichtete Billy bei.
    Sie schwiegen einen Moment lang und schauten sich in ihrer Zuflucht um. Es war ein großer, runder Raum, der sich über zwei Ebenen erstreckte. Sie standen auf einer Art Laufsteg, der den Raum zur Hälfte umlief. Am nördlichen Ende befand sich eine weitere Doppeltür. Unweit der Türen führte eine kurze Leiter vom Laufsteg hinunter zu einer Plattform aus Metallgitterwerk. Sie wurde von Gerätschaften gesäumt. Unter der Plattform war es finster.
    Gemeinsam gingen sie den Laufsteg entlang und blieben vor der zweiten Doppeltür stehen, die sich als abgeschlossen entpuppte. Sie wechselten einen düsteren Blick, sagten aber nichts, dann näherten sie sich der Leiter. Rebecca stieg zuerst hinunter und blieb vor der großen Apparatur stehen, die inmitten des Raumes stand und ihn beherrschte – vermutlich ein Teleskop. Es gab einen Teleskoparm, aber er befand sich weit über ihr und außerhalb ihrer Reichweite. Hinter ihr besah sich Billy die übrigen Geräte, Computerbänke und anderes, dessen Zweck sie nicht kannte. Sie wandte sich wieder dem Teleskop zu, blickte hinab auf die Konsole – und spürte, wie ihr der Atem stockte. Die Konsole zeigte drei leere Vertiefungen, jede geformt wie ein kleiner Grabstein, flach an einem Ende, abgerundet am anderen.
    „Ich sehe kein Funkgerät hier, aber –“, setzte Billy gerade an, als sie ihn unterbrach.
    „Sag mir, dass du diese Tafeln noch hast!“, stieß sie hervor.
    Billy drehte sich um und schaute auf die Konsole, während er seine Gürteltasche öffnete. Er zog die Tafeln heraus, jede etwa so groß wie ein Taschenbuch, nur dünner, und Rebecca nahm sie entgegen. Während sie die Steine platzierte, rief sie sich Umbrellas Unbehagen weckendes Motto in Erinnerung. „Gehorsam erzeugt Disziplin. Disziplin erzeugt Einigkeit. Einigkeit erzeugt Macht …“
    „Und Macht ist Leben“, schloss Billy das Motto ab.
    Sobald die dritte Tafel an Ort und Stelle saß, erfüllte ein gewaltiges Geräusch den hohen Raum, das Geräusch riesiger, arbeitender Maschinen – und sie konnten spüren, wie sich der Raum um sie herum absenkte, wie ein Fahrstuhl. Nicht nur die Plattform, nein, der ganze Raum, mit Wänden und allem. Unter ihren Füßen stieg die Finsternis empor und wurde zu einem Wasserbecken, das die sich bewegende Plattform erzittern ließ, woraufhin sich der Inhalt schaumig kräuselte. Rebecca blieb eine Sekunde, um sich zu fragen, ob die Plattform anhalten würde. Sie verspürte Panik, dass man sie ertränken würde … Und dann erstarb das Geräusch der Maschinerie, Stille breitete sich wieder über den Raum. Im letzten, verklingenden

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