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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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erst hinter uns zuschnappt …“
    Da hörte Rebecca etwas, ein leises Geräusch, das ihr Herz kurz aussetzen ließ. Das Geräusch wurde schnell lauter und zu einem tiefen, meckernden Lachen, das aus dem Raum hinter dem Eingang drang.
    Ohne ein Wort entfernten sie und Billy sich von der Tür. Sie hielten die Waffen fest in ihren Händen, traten um die Ecke …
    … und blieben wie angewurzelt stehen, starrten auf den gewaltigen lebenden See, der sie umgab, der jeden Quadratzentimeter der Wände zu bedecken schien, der von der Decke tropfte und über den Boden wogte.
    Egel, Tausende davon … Hunderttausende. Der Raum war groß, hoch und breit und wurde von einem kleinen Gang geteilt, der an der hinteren Wand entlang verlief. Verbrennungsöfen säumten ein Gebilde in der Mitte, das bis zur Decke aufragte. Hinter Öffnungen im Metall war das Flackern von Feuer zu sehen. In die Südwand war eine große Metalltür eingelassen, zurückgesetzt in eine Nische, und sie schien der einzige andere Weg zu sein, der hier herausführte – wenn sie denn durch all diese Egel rennen wollten, was Rebecca ganz bestimmt nicht vorhatte.
    Der höhlenartige Raum erstreckte sich über zwei Ebenen. Ein Laufsteg umgab das Gebilde in der Mitte, und ein offenes Feuer an einer Seite des oberen Steges warf einen flackernden Schein über den schwarzen, brodelnden See, der jeden Winkel des Raumes überflutete.
    Auf dem Steg stand eine einsame Gestalt, ein hoch gewachsener, breitschultriger junger Mann. Er lachte, und seine kräftige, seltsame Stimme schnitt durch die nach Salz und Fäulnis riechende Luft.
    „Willkommen“, sagte er und lachte wieder, auf jeder Schulter einen zusammengekauerten Egel; andere krochen über seinen ausgestreckten Arm. Er war umgeben von den Tieren. „Es freut mich, dass ihr euch uns anschließen konntet. Ihr seid die Ehrengäste … Immerhin ist dies eure Totenwache.“
    Rebecca konnte nur hinstarren, stumm und wie gelähmt. Billy hingegen trat einen Schritt vor und erhob die Stimme.
    „Du bist sein Sohn, nicht wahr? Oder sein Enkel?“
    Rebecca wusste sofort, von wem er sprach, und nickte. Natürlich …
    „Das ist richtig“, antwortete der junge Mann breit lächelnd – ein teuflisches Lächeln. „In gewisser Weise bin ich beides.“
    Er machte eine Bewegung wie ein Achselzucken – und veränderte sich. Die Verwandlung lief wie sich kräuselndes Wasser über seinen Körper, wie ein Spezialeffekt in einem Film. Sein langes, dunkles Haar wurde kürzer und weiß. Seine jugendlichen Zügen schmolzen zu gealterten. Linien und Falten bildeten sich, seine Augen wechselten die Farbe, die Pupillen wurden größer. Binnen Sekunden war er kein junger Mann mehr, sein Lächeln jedoch war noch genauso kalt, genauso grausam.
    Jetzt war es Billy, der schwieg, und Rebecca stieß keuchend den Namen hervor, nicht imstande zu glauben, dass es sich nicht um einen weiteren Trick, nicht um eine Maske handelte.
    „Dr. Marcus …?“
    Der Mann auf dem Laufsteg nickte und begann zu sprechen.
    „Vor zehn Jahren ließ Spencer mich ermorden“, sagte er. Die Erinnerungen flimmerten durch seinen Stock-Geist, die Kinder erinnerten sich für ihn. Die Bilder waren verschwommen und dunkel, undeutlich in Form und Farbe. Aber die Gefühle waren so klar, wie sie es an jenem Tag gewesen waren, der ihn sein Leben gekostet hatte.
    Er hatte schon seit geraumer Zeit mit einem Anschlag gerechnet, aber er war dennoch überraschend gekommen. Er hatte in seinem Labor gearbeitet, die Kinder spielten in einem Becken zu seinen Füßen, als die Tür zerbarst – und dann waren Schüsse gefallen, laut und endgültig. Er erinnerte sich an die Schmerzen, als er auf die Knie fiel, die Hände gegen die Löcher in Brust und Bauch gepresst – und er erinnerte sich, zwei vertraute Gesichter gesehen zu haben, als die Männer in den Raum kamen. Seine brillanten Schüler, seine besten Studenten sahen zu, wie er seine letzten Atemzüge tat: Albert Wesker und William Birkin, und beide lächelten sie, lächelten!
    Er erinnerte sich an das Gefühl des Verlusts, an die unglaubliche Wut, die sich wie mit Krallen an die Oberfläche seines sterbenden Bewusstseins emporarbeitete, während sein Körper fiel und in das Becken klatschte und die Kinder verscheuchte und ringsum alles schwarz wurde …
    Und dann änderten sich die Erinnerungen, wurden zu den Gedanken der Vielen. Er konnte sein eigenes Gesicht und seinen Körper sehen, halb untergetaucht, blass und hässlich im

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