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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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dass Billy womöglich mehr über die Hintergründe der Geschehnisse gewusst hatte. Die Polizei hatte Billys Wohnung überprüft und nichts gefunden, was auf ein Verbrechen hingedeutet hätte … doch sein Instinkt sagte Chris, dass sein Freund tot war, und dass er von jemandem umgebracht worden war, der ihn daran hatte hindern wollen, etwas auszuplaudern.
    Und mit dieser Meinung scheine ich allein dazustehen. Irons ist es scheißegal, und das Team glaubt, ich sei einfach nur durch den Wind, weil ich einen alten Freund verloren habe …
    Er schob den Gedanken beiseite, als er um die Ecke bog. Seine Stiefelabsätze schickten gedämpfte Echos durch den gewölbten Korridor des ersten Stockwerks. Er musste sich konzentrieren, sein Denken darauf fixieren, was er tun konnte , um herauszufinden, warum Billy verschwunden war – aber er war erschöpft, wurde nur angetrieben von einem Minimum an Schlaf und der beinahe unablässigen Nervosität, die ihn seit Billys Anruf quälte. Vielleicht verlor er ja tatsächlich den Blick fürs Wesentliche, vielleicht hatten die jüngsten Ereignisse seine Objektivität getrübt …
    Als Chris sich dem S.T.A.R.S.-Büro näherte, zwang er sich, abzuschalten, um einen klaren Kopf für die Besprechung zu bekommen. Er empfand es als Vergeudung, dass die summenden Leuchtstoffröhren unter der Decke brannten. Noch flutete lohendes Abendlicht den schmalen Flur.
    Das Polizeigebäude von Raccoon war ein klassisches und dennoch unkonventionelles Bauwerk – Fliesenmosaiken und schwere Hölzer prägten das Bild ebenso wie viel zu viele Fenster, die so angeordnet waren, dass die Sonne immer von irgendeiner Seite her Zugang erhielt. In Chris’ Kindheit hatte dieses Gebäude noch das Rathaus von Raccoon beherbergt. Mit dem Bevölkerungsanstieg vor zehn Jahren war es jedoch renoviert und zur Bücherei umgebaut worden, und vor vier Jahren hatte man es schließlich in ein Polizeirevier umgewandelt. Es hatte den Anschein, als wären noch immer ständig Bauarbeiten im Gange …
    Die Tür zum S.T.A.R.S.-Büro stand offen, und das Raunen rauer Männerstimmen drang bis auf den Flur. Chris hörte Chief Irons heraus und zögerte einen Moment. „Nennen Sie mich einfach Brian“-Irons war ein egozentrischer und eigennütziger Politiker, der sich als Cop maskierte. Es war kein Geheimnis, dass er seine schwitzigen Finger in mehr als nur ein paar örtlichen Finanzangelegenheiten drin hatte. 1994 war er sogar in den Grundstücksbetrug im Cider-Bezirk verwickelt gewesen, und obwohl vor Gericht nichts hatte bewiesen werden können, hegte doch niemand, der ihn persönlich kannte, auch nur den geringsten Zweifel an seiner Mitschuld.
    Chris lauschte Irons’ öliger Stimme und schüttelte den Kopf. Schwer vorstellbar, dass dieser Mann einmal das S.T.A.R.S.-Team von Raccoon geleitet hatte, und sei es auch nur als Schreibtischhengst. Und noch schwerer zu glauben, dass er wahrscheinlich eines Tages als Bürgermeister enden würde.
    Dass er dich wie die Pest hasst, hat mit deinen Vorbehalten natürlich nichts zu tun, oder, Redfield?
    Na ja. Chris küsste anderen nicht gern den Arsch, und Irons duldete keine andere Art von Beziehung. Zumindest war Irons nicht völlig inkompetent, irgendeine Militärausbildung hatte er irgendwann mal absolviert. Chris setzte eine unbewegte Miene auf und betrat das kleine, voll gestopfte Büro, das S.T.A.R.S. als Aktenschrank und Operationsbasis diente.
    Barry und Joseph standen am Rekrutenschreibtisch, wo sie einen Karton voller Papiere durchsahen und sich leise unterhielten. Ein paar Schritte entfernt trank Brad Vickers, der Alpha-Pilot, Kaffee und blickte, mit einem mürrischen Ausdruck auf den sonst so sanften Zügen, starr auf den Monitor des Hauptcomputers. Auf der anderen Seite des Raumes lehnte sich Captain Wesker in seinem Stuhl zurück, die Hände hinter dem Kopf gefaltet, nichtssagend lächelnd über etwas, was ihm Chief Irons erzählte. Irons massige Gestalt stand an Weskers Schreibtisch gestützt. Während er sprach, strich er sich mit seinen Wurstfingern über den sorgsam gepflegten Schnurrbart.
    „Also meinte ich: ,Sie drucken, was ich Ihnen sage, Bertolucci, und danken mir dafür, oder Sie kriegen nie mehr einen Kommentar aus diesem Büro!‘ Und er erwiderte –“
    „Chris!“ Wesker unterbrach den Chief und beugte sich vor. „Gut, dass Sie da sind. Sieht aus, als müssten wir nicht länger unsere Zeit vergeuden.“
    Irons blickte finster in seine Richtung, doch Chris wahrte

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