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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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auf sechs Meter, aber es war ein einzelner Raum und mithin groß genug, um sich unsicher darin zu fühlen, verletzbar. Ringsum blinkten kleine Lichter in zufälliger Folge, wie Dutzende von Augen, die sie aus den Schatten beobachteten.
    Mann, ich hasse das!
    Rebecca ließ den Strahl ihrer Taschenlampe über die Westwand des Gebäudes streichen, suchte nach irgendetwas Auffälligem und versuchte zugleich, das Gefühl des Unwohlseins zu unterdrücken. In Filmen spazierten Privatdetektive und Cops, die gerade in ein Haus eingedrungen waren, immer seelenruhig herum und suchten nach Beweisen, als gehörte ihnen die Bude. Im wirklichen Leben war es beängstigend, irgendwo einzubrechen, wo man absolut nicht sein sollte. Sie wusste, dass sie im Recht, dass sie die Guten waren, aber ihre Handflächen waren trotzdem feucht, ihr Herz hämmerte, und sie wünschte sich verzweifelt, dass es eine Toilette gäbe, die sie benutzen könnte. Ihre Blase war scheinbar auf die Größe einer Walnuss geschrumpft.
    Muss warten, es sei denn, ich will auf Feindesboden pinkeln …
    Das wollte sie nicht.
    Rebecca lehnte sich nach vorne, um die vor ihr befindliche Maschine genauer in Augenschein zu nehmen, eine aufrecht stehende, mit Knöpfen bedeckte Apparatur von der Größe eines Kühlschranks. Auf dem Etikett an der Vorderseite stand „ OGO Relais“, was immer das auch sein mochte. So weit sie es beurteilen konnte, war der Raum voll von großen, klobigen Maschinen, die wiederum voller Schalter waren. Wenn die anderen Gebäude auch so ausgestattet waren, würden sie die ganze Nacht brauchen, um Trents versteckte Codeschalttafel zu finden.
    Jeder von ihnen hatte sich eine Wand vorgenommen, und John untersuchte die Tische in der Mitte des Raumes. Vermutlich war irgendwo im Gebäude eine Überwachungskamera installiert, was nur zu noch größerer Eile Anlass gab – auch wenn sie alle hofften, dass die Minimalbesetzung der Anlage bedeutete, dass niemand Wache schob. Wenn sie sehr viel Glück hatten, war das Alarmsystem vielleicht noch nicht einmal angeschlossen.
    Nein, das wäre ein Wunder. Wir können von Glück reden, wenn wir hier lebendig und unverletzt rein- und wieder rauskommen, ob mit oder ohne Buch!
    Seit sie sich von ihrem Van entfernt hatten, hatte Rebeccas innerer Alarm eine regelrechte Nervenkrise eingeläutet. In ihrer kurzen Zeit bei S. T. A. R. S. hatte sie gelernt, dass es wichtig war, seinem inneren Gespür zu vertrauen, wichtiger vielleicht noch als eine Waffe zu haben. Der Instinkt veranlasste einen Menschen, Kugeln auszuweichen oder sich zu verstecken, wenn der Feind in der Nähe war, ließ ihn wissen, wann es an der Zeit war abzuwarten oder zu handeln.
    Das Problem ist nur: Woher weiß man, ob es der Instinkt ist oder ob man einfach nur eine Scheißangst hat?
    Sie wusste es nicht. Was sie wusste, war, dass sie kein gutes Gefühl hatte bei ihrem nächtlichen Überfall. Sie fror und war nervös, ihr Magen tat weh, und sie konnte die Vorahnung nicht abschütteln, dass etwas Schlimmes passieren würde.
    Andererseits sollte sie wohl auch Angst haben – sie alle sollten das. Was sie taten, war gefährlich. Und sich einzugestehen, dass etwas Schlimmes passieren könnte, war nicht etwa paranoid, sondern realistisch …
    … aber hallo. Was ist denn das?
    Direkt neben der OGO -Maschine war etwas, das wie ein Wasserboiler aussah, ein großes, rundes Gerät mit einer Sichtscheibe an der Vorderseite. Hinter dem kleinen Rechteck aus Glas befand sich eine Spule mit Diagrammpapier, bedeckt von dünnen schwarzen Linien, die ihr nichts sagten – was ihr jedoch ins Auge fiel, war der Staub auf dem Glas. Es schien derselbe fein pudrige Schmutz zu sein, der über dem ganzen Raum zu liegen schien … nur, dass das eben nicht der Fall war. Eine Schmierspur zog sich durch den Staub, ein feuchter Streifen, den ein Finger hinterlassen haben konnte.
    Ein Schmierstreifen auf Staub?
    Wenn jemand mit der Hand über das staubige Glas gefahren wäre, hätte er ihn abgewischt. Rebecca berührte ihn, zog die Stirn kraus – und spürte die raue Oberfläche des Staubes, die dünnen Grate und Wirbel unter ihren Fingern. Er war aufgemalt oder – gesprayt, und das hieß: Er war falsch.
    „Ich hab vielleicht was“, flüsterte sie und berührte das Fenster an der Stelle, wo der Schmierstreifen war. Das Fenster schnappte auf, schwang zur Seite …
    … und dahinter lag ein funkelndes Metallrechteck, eine Zehnertastatur, die in eine extrem unstaubig

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