Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
ihren Unterarm und starrte mit einer Intensität zu ihr empor, die sie überraschte. Sein Griff war schwach, doch in seinen feuchten Augen stand Verzweiflung – Verzweiflung und etwas wie enttäuschtes Leid, ein Ausdruck, der mehr als nur ein wenig Schuldgefühl in ihr auslöste nach dem, was sie gerade gedacht hatte.
    „Ich habe nie etwas … über Irons gesagt“, keuchte er, sich regelrecht am Leben festklammernd, um noch alles formulieren zu können, was er wusste. „Er – arbeitet für Umbrella … die ganze Zeit schon. Die Zombies – sind Umbrella … Forschung … und er vertuschte die Morde, aber ich konnte – nicht alles beweisen, und … sollte meine … Exklusivstory sein … “
    Bertolucci schloss seine bläulichen Augenlider und atmete flach. Seine Finger glitten von Adas Arm, und sie empfand einen Anflug von Mitleid für ihn. Dieser arme, dumme Trottel – sein großes Geheimnis hatte darin bestanden, dass Umbrella sich mit Biowaffen befasste und Irons auf der Schmiergeldliste des Unternehmens stand. Das wäre durchaus ein Knüller gewesen, aber offenbar hatte er es nicht geschafft, irgendwelche handfesten Beweise zu sammeln.
    Er weiß einen Scheißdreck über das G-Virus, hat nie etwas darüber gewusst – und er wird trotzdem sterben. Wenn das keine Ironie des Schicksals ist …
    „Jesus“, sagte Leon leise. „Chief Irons … “
    Ada hatte ganz vergessen, wie ahnungslos der junge Cop war. Er war offenbar neu, aber ein paarmal war er ihr so scharfsinnig erschienen, dass es sie ehrlich verblüfft hatte. Der Junge war nicht nur ein „Testosteron-Behälter“, er hatte definitiv auch etwas im Oberstübchen!
    Hör schon auf damit, er ist nicht viel jünger als du. Der Reporter steht kurz davor, ins Gras zu beißen, und du musst dich auf den Weg machen, anstatt dich um Officer Freundlich zu sorgen.
    Bertolucci verkrampfte plötzlich, seine Hände krallten sich in seine Brust, er stöhnte – ein scharfer, gequälter Schrei, aus Agonie geboren. Sein Rücken krümmte sich, seine Finger bogen sich wie Klauen –
    – und das Stöhnen verwandelte sich in etwas Flüssiges, als ihm Blut aus dem Mund strömte. Bertolucci würgte und zitterte, seine Glieder zuckten wie wild, mit jedem quälenden Husten sprühten rote Tröpfchen hervor –
    – und Ada sah, wie etwas Rotes auf seinem zerknitterten weißen Hemd erblühte, unter seinen verkrampften Händen, sie hörte das dumpfe, feuchte Knacken brechender Knochen. Sie sprang zurück, während Leon nach den Händen des Reporters fasste. Sie war nicht sicher, was hier passierte, aber was sie definitiv wusste, war, dass dies hier keine Folge eines Herzinfarkts war –
    – Grundgütiger Himmel, was IST das?
    Übergangslos erschlaffte Bertolucci, seine Augen rollten nach hinten. Er starrte blicklos ins Nichts. Noch immer quoll Blut über seine aufgesprungenen Lippen, und erneut gab es ein Geräusch, das unvergleichliche Geräusch von Fleisch, das zerfetzt wurde – und unter dem fleckigen Stoff seines Hemdes bewegte sich etwas.
    „Zurück!“, rief Ada, die Beretta auf den toten Reporter gerichtet, und in dem Sekundenbruchteil, den sie zum Zielen brauchte, brach ein Ding aus Bertoluccis blutiger Brust hervor. Ein Ding von der Größe einer Männerfaust, ein blutverschmiertes Ding, in dem sich ein schwarzes Loch zum Maul öffnete, das schrill quietschte und scharfe, rote Zahnstummel entblößte. Es wand sich mit einem peitschenden Mantaschwanz aus dem Leichnam, bespritzte den kalten Beton mit Fetzen weißen Gewebes und Eingeweiden.
    Mit dem Schwanz gegen das erkaltende Fleisch des Reporters schlagend, schoss es in einem Schwall von Blut aus dem Körper und fiel zu Boden, wo es pfeilschnell auf die offene Tür zum Gang zuraste, angetrieben von seinem schlängelnden Schwanz und Beinen, die Ada nicht sehen konnte. Es hinterließ eine rote Schmierspur.
    Noch ehe sie sich der Waffe in ihrer Hand besann, war das Ding bereits zur Tür hinaus. Zum ersten Mal, seit sie nach Raccoon gekommen war, zum ersten Mal überhaupt war sie so total schockiert gewesen, dass sie nicht daran gedacht hatte zu reagieren. Ein Parasit, der aus einer Brust platzte, wie geradewegs einem Science-Fiction-Film entsprungen …
    „War das – hast du gesehen – ?“, stammelte Leon atemlos.
    „Ich hab’s gesehen“, unterbrach Ada ihn leise. Sie wandte sich um und sah zu Bertolucci hinunter, in sein Gesicht, das erstarrt war in einer blutigen Grimasse des Schmerzes. Und sie dachte: O mein

Weitere Kostenlose Bücher