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Resilienz: Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burnout (German Edition)

Resilienz: Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burnout (German Edition)

Titel: Resilienz: Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burnout (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Berndt
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nach Abschluss des Trainings eine optimistischere Grundhaltung und weniger depressive Symptome.
    Ebenso wirkungsvoll erwies sich eine zweite Strategie: Die Testpersonen sollten mit Hilfe eines Online-Fragebogens ihre Charakterstärken erkennen. So erfuhren sie, welches ihre fünf herausragenden Stärken sind. Diese sollten sie eine Woche lang jeden Tag auf eine für sie neue Art nutzen. So könnte ein Mensch, der sich durch Großzügigkeit auszeichnet, einem Unbekannten mit abgelaufenem Parkzettel einen neuen hinter den Scheibenwischer klemmen, damit der Fremde keinen Strafzettel bekommt. Und jemand, der besonders kreativ ist, könnte seinem Partner auf die Frage, was es zu essen gibt, die Mahlzeit pantomimisch erläutern. Wer gut im Verzeihen ist, könnte sich selbst einmal einen Fehler nachsehen. Und wer viel Lebensfreude besitzt, könnte diese durch ein besonders verrücktes Outfit ausdrücken oder mal wieder wie ein Kind auf dem Bett herumhüpfen.
    Auf das Trainieren von Stärken setzt auch Willibald Ruch mit seinem »Zürcher Stärken Programm«. Der Professor für Persönlichkeitspsychologie hat dieses Programm nach dem Vorbild Seligmans entwickelt und ebenfalls in Studien getestet. Über welche Stärken man verfügt, kann man auf Ruchs Homepage testen ( www.charakterstaerken.org ).
    In seiner bislang wichtigsten Studie zum Thema übten sich die Probanden zum Beispiel in Dankbarkeit, indem sie jemandem, der in ihrem Leben eine wichtige Rolle gespielt hat, dies in einem Brief sagten. Ihren Sinn für das Schöne konnten sie dadurch trainieren, dass sie in ihrem Alltag auf Momente und Situationen achteten, in denen sie Bewunderung für etwas Schönes empfanden. Das konnten Menschen oder Dinge sein, aber auch besondere Gesten oder Bewegungen.
    »Charakterstärken trainieren macht glücklich«, lautet Ruchs Fazit. Auch in seinen Studien zeigte sich, dass der Effekt eines kurzen Trainings sechs Monate andauern kann. Dabei ist aber nicht gleichgültig, welche seiner starken Seiten ein Mensch trainiert. Den größten Effekt, sagt Ruch, habe es, wenn man sich auf seine Neugier, seine Dankbarkeit, seinen Optimismus, seinen Humor oder seinen Enthusiasmus besinnt und dies weiter ausbaut.
Die zehn Wege zur Resilienz
    Inzwischen hat die American Psychological Association auf der Grundlage von Seligmans Programm sogar einen Zehn-Punkte-Plan als »Road to Resilience« ins Internet gestellt ( http://www.apa.org/helpcenter/road-resilience.aspx ). Die zehn Wege zu mehr seelischer Widerstandskraft lauten wie folgt:
Bauen Sie soziale Kontakte auf: Gute Beziehungen zur engeren Familie, zu Freunden und anderen sind wichtig. Akzeptieren Sie Hilfe und Unterstützung von Leuten, die sich etwas aus Ihnen machen. Stehen Sie anderen bei, wenn diese Hilfe brauchen. Wer sich in Aktionsgruppen, Religionsgemeinschaften oder politischen Vereinen engagiert, kann daraus selbst Stärke beziehen.
Sehen Sie Krisen nicht als unlösbare Probleme: Auch wenn man nichts daran ändern kann, dass sehr unangenehme Dinge passieren, kann man doch beeinflussen, wie man solche Krisen interpretiert und darauf reagiert. Malen Sie sich aus, dass es Ihnen in Zukunft wieder besser gehen wird. Versuchen Sie auszutüfteln, was beim nächsten Mal besser laufen könnte, wenn Ihnen wieder mal etwas Unangenehmes widerfährt.
Akzeptieren Sie, dass Veränderungen zum Leben gehören: In einer widrigen Lebenslage lassen sich manche Ziele nun mal nicht erreichen. Akzeptieren Sie die Umstände, die sich nicht ändern lassen, und konzentrieren Sie sich auf das, was Sie ändern können.
Versuchen Sie, Ziele zu erreichen: Setzen Sie sich einige realistische Ziele, anstatt von Dingen zu träumen, die unerreichbarsind. Nehmen Sie sich etwas vor. Tun Sie regelmäßig etwas – selbst wenn es nur eine Kleinigkeit zu sein scheint –, das Sie Ihren Zielen ein Stückchen näherbringt.
Handeln Sie entschlossen: Setzen Sie sich gegen widrige Situationen zur Wehr, so gut Sie können. Stecken Sie nicht den Kopf in den Sand, in der Hoffnung, dass Ihre Schwierigkeiten möglichst bald vorübergehen. Ergreifen Sie die Initiative und versuchen Sie, Ihre Probleme zu bewältigen.
Finden Sie zu sich selbst: Halten Sie nach Möglichkeiten Ausschau, wie Sie etwas über sich lernen können. Vielleicht entdecken Sie, dass Sie an schwierigen Situationen gewachsen sind. Viele Menschen, die schlechte Zeiten hinter sich gebracht haben, berichten danach von intensiveren Beziehungen und einem größeren

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