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Resteklicken

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Titel: Resteklicken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meschner Moritz
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aufgewecktes »Hintermann!« vernehmen, welches aber weitgehend von meinem Ohrenpfeifen überdeckt wird, das vor ein paar Minuten zeitgleich mit dem Kreislaufkollaps eingesetzt hat. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal neben einem hundsordi­nären Bolzplatz verrecken würde. Vielmehr habe ich mir ­gewünscht, so zu sterben, wie es Fußballkommentator Rolf Töpperwien beinahe gelungen wäre, als er zugekokst ein verwegenes Chemie-Experiment mit hochprozentigem Alkohol und einem Streichholz durchgeführt und sich versehentlich im Bett selbst entflammt hat. Seitdem ist mir »Töppi« zumindest ein guter Freund im Geiste.
    »Hey, Moritz, ist wirklich alles in Ordnung? Du bist ganz blau!«
    »Halt die Fresse, Sascha!«, rufe ich über den halben Platz und stelle erfreut fest, dass mein Herz-Kreislauf-System mich scheinbar wieder liebhat und zumindest mit dem Nötigsten wie Sauerstoff und halbwegs flimmerfreien Bildern versorgt.
    Mit dem Rest versorge ich mich selbst.
    Ich robbe rüber zu meinem Rucksack und hole eine Halb-Liter-Dose Bier heraus. Während unsere Nationalmannschafts-Jungs auf die fünf lebenswichtigen Zucker-Bausteine in Nutella schwören, bin ich ein Freund der anregenden Wirkung von Alkohol.
    Als ich die Dose leer habe, geht es mir wieder etwas besser, und ich denke ernsthaft daran, aufzustehen. Da mein erster Versuch aber gleich mit einer Revue von tanzenden Sternchen vor meinen Augen bestraft wird, setze ich mich neben die Auslinie und nehme mir eine weitere Dose Pils aus meinem Rucksack.
    Wir sind insgesamt zehn Leute. Gut, ohne mich jetzt neun. Max, Sascha, André und ich sind zusammen mit Heiko in einem Team. Heiko kenne ich noch aus der Uni. Die anderen fünf sind irgendwelche Jungs, die ich nie zuvor gesehen habe, und die wohl immer hier spielen. Der Rothaarige sieht aber ein bisschen aus wie Sergei »Kiki« Kirjakow, der mal in der Bundesliga gekickt hat. Nachdem er in den letzten paar Minuten zwölf Tore gegen unser Team geschossen und eine ziemlich professionell wirkende Blutgrätsche bei Max angesetzt hat, glaube ich, dass er es tatsächlich ist. Wäre natürlich geil. Ich könnte ihn als neuen Facebook-Freund adden!
    »Pause!«, ruft André hechelnd und lässt sich neben mich auf den Boden fallen. »Ich brauch jetzt erst mal Wasser!«
    »Ich hab auch Bier, wenn du magst.«
    »Nee, WASSER !«
    »Das ist ja schon sträflich inkonsequenter Alkoholismus«, sage ich, während sich Sascha einen Liter Evian in den Mund kippt.
    »Gib mal ’n en Schluck!«
    Max nimmt André die Flasche weg und stöhnt.
    »Is ja kaum noch was drin.«
    »Was ist denn mit DIR , Meschner?!«, fragt mich Sascha. »Bist du wieder dabei oder machst du einen auf Spielerfrau?«
    »Ich trink das Bier noch aus und komme. War nur ein kleiner Schwächeanfall.«
    »Dann mach mal hin. Die ziehen uns ganz schön ab!«
    »Wie steht’s eigentlich?«
    »Keine Ahnung«, meint André sabbernd. »Aber WIR haben null!«
    »Pass nur auf, dass du keinen Ball auf deine Wange kriegst«, sagt Max. »Die ist ja dunkellila.«
    »Alter, was war denn da gestern Abend überhaupt los?«, will André wissen.
    »Der Typ hat Moritz so eine gescheuert, dass man das Echo heute noch hören kann.«
    »Und das war ECHT Steffis neuer Typ?«, fragt André ungläubig.
    »Silvio«, sage ich und zünde mir eine Zigarette an. »Sie steht scheinbar auf den.«
    Und es tut ihr leid , denke ich.
    Steffis letzter Satz lässt mich einfach nicht mehr los. Sie sagte wortwörtlich, dass es ihr leidtue. Was das bedeutet, ist mir ziemlich klar: Es tut ihr leid, dass ihr Freund mich geschlagen und gedemütigt hat. Es tut ihr leid, dass sie das mit ansehen musste. Es tut ihr leid, dass sie nicht mehr mit mir zusammen ist.
    Es ist DEFINITIV noch nicht aus zwischen uns!
    Moritz gefällt Wolkenkuckucksheim .
    »Okay«, sagt Max und klatscht in die Hände. »Jetzt spielen wir mal ein bisschen Fußball!«
    Ich schnippe meine Kippe weg und jogge hinter den anderen zurück aufs Spielfeld.
    »Wer hat Anstoß?«, frage ich, als ich am Mittelkreis angekommen bin.
    »WIR, du Idiot!«, ruft eine Stimme, die verdächtig nach André klingt.
    »Also gut! Let’s get ready toooo … «
    Ein etwa zwei Meter großer Türke mit langen schwarzen Haaren und testosteronbedingtem Halb-Tage-Bart starrt mir in die Augen.
    »… rumble «, schließe ich tonlos.
    » Rumble ma, Alter!«
    Obwohl er mir im ersten Moment nicht ganz geheuer ist, lächle ich ihn sehr freundlich an. Er ist immerhin mein

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