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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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ich Nash gesehen hätte, weil er auch nicht ans Telefon ginge. Auf seiner Mailbox warteten bestimmt auch mehrere Nachrichten.
    Ich konnte Harmony gut leiden, befürchtete aber, dass sie Nash im übertragenen Sinn an die kurze Leine nehmen würde, wenn sie erfuhr, was wir hier trieben. Und das wäre allein meine Schuld.
    Den Abschluss machte wieder mein Vater. Er teilte mir mit, dass er in die Stadt fahren und nach mir suchen wolle. Sollte er bis drei Uhr nichts von mir hören, würde er die Polizei informieren.
    Na super .
    Jetzt war es genau zwei Uhr vierundfünfzig. „Ich muss Dad anrufen!“, rief ich erschrocken.
    Nash nickte wortlos. Anscheinend hatte er einen Teil der Nachrichten mitgehört. Während es tutete, krempelte ich mir die Hose herunter und stellte den Fuß zurück auf den Boden. Die Flüssigkeit in meinem Schuh spritzte heraus.
    „Kaylee?“, schnauzte Dad ins Telefon. „Bist du das?“
    „Ja, ich bin’s. Es ist alles in Ordnung“, sagte ich hastig. Was ja auch stimmte, zumindest teilweise. Immerhin waren wir weder ausgeraubt noch gekidnappt worden. „Hör zu, ich kann nicht lange reden. Es tut mir leid, dass ich abgehauen bin, aber das musste sein. Ich habe etwas Wichtiges zu erledigen. In zwei Stunden bin ich zu Hause. Höchstens!“
    „Ist Nash bei dir?“
    Seufzend lehnte ich den Kopf an die Nackenstütze und betrachtete die Straßenlaternen, die über unsere Köpfe hinwegzugleiten schienen. „Er kann nichts dafür“, sagte ich mit Nachdruck. „Ich habe ihn um Hilfe gebeten, aber das erkläre ich dir, wenn ich zurück bin.“
    „Kaylee …“
    „Ich muss jetzt auflegen. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass es mir gut geht. Und ruf bitte nicht die Polizei. Die würden das nicht verstehen.“ Ich schob das Handy zu und drückte den Anruf weg, der kaum eine Sekunde später einging. Dann rief ich Addison an. Sie nahm beim ersten Klingeln ab und versicherte mir, dass Regan zwar nicht sonderlich munter war, aber zumindest wach.
    Als Addy uns zehn Minuten später die Tür öffnete, saß Regan in Designerjeans und zwei übereinandergezogenen Longsleeves auf der Couch und starrte mit ihren weißen Augen ins Leere. Als sie uns sah, lächelte sie ausdruckslos, wobei sich ihre Mundwinkel kaum nennenswert nach oben zogen.
    „Sie muss noch ihre Kontaktlinsen einsetzen“, sagte ich und wandte schaudernd den Blick ab. „So kann sie nicht rausgehen.“
    „Ich glaube nicht, dass ich das schaffe, und sie erst recht nicht.“ Addy nahm eine braune Lederjacke vom Haken. „Kann sie nicht eine Sonnenbrille tragen?“
    „Es ist mitten in der Nacht.“ Ich hob Regans schlaffen Arm hoch und half ihr in die Jacke.
    „Hier geht es nicht darum, gut auszusehen, Kaylee.“ Addy übernahm Regans anderen Arm. „Wir wollen möglichst nicht auffallen.“
    „Werden wir um drei Uhr morgens von irgendwelchen Paparazzi verfolgt werden?“, fragte ich. Addy streifte ihrer Schwester ein Paar glitzernder Leinenschuhe über. Nicht gerade wintertauglich, aber notfalls würde es gehen. Und mit der Sonnenbrille auch.
    „In deinem Auto nicht“, antwortete sie, und ich machte mir nicht die Mühe, sie zu verbessern. In meinem Wagen abgelichtet zu werden wäre ihr sicher noch peinlicher gewesen. „Es sei denn, jemand hat ihnen einen Tipp gegeben. Und sollte das der Fall sein, sind wir sowieso geliefert.“
    Sie zog ihre Schwester auf die Füße, und Regan blieb reglos stehen.
    „Wie viele hast du ihr gegeben?“ Nash trat mit ausgestreckten Armen nach vorne, um Regan aufzufangen, für den Fall, dass sie sich nicht allein halten konnte. Sie sah in der Tat ziemlich wackelig aus.
    „Tabletten oder Energydrinks?“
    „Tabletten.“
    „Zwei. Aber ich glaube, ihr Zustand hat mit dem Schock zu tun.“
    „Nimm lieber noch einen Energydrink mit.“ Stöhnend bugsierte er Regan vorsichtig zur Tür. Ehe er mit ihr durch die Tür verschwinden konnte, schnappte ich mir eine extradunkle und große Sonnenbrille von der Kommode und setzte sie Regan auf die Nase.
    Addy setzte sich zu ihrer Schwester auf die Rückbank, ich aufden Beifahrersitz. Meinen Knöchel schaute ich mir vorsichtshalber nicht an, damit die beiden Schwestern keinen Schreck bekamen.
    Oder ich.
    „Hörst du mich, Regan?“, fragte Nash, als er auf den Highway fuhr.
    „Ja …“ Regan runzelte leicht die Stirn.
    „Hier, trink das.“ Addison öffnete die Dose und hielt sie ihrer Schwester an die Lippen.
    „Nein …“ Regan schob die Dose kraftlos beiseite,

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