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Rette mich vor dir

Rette mich vor dir

Titel: Rette mich vor dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tahereh H. Mafi
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klar? Wir können morgen weitermachen –«
    »Aber ich bin doch gar nicht mehr verletzt«, protestiert James. »Es ist alles wieder –«
    »Weiß ich, aber glaub mir, du wirst Spaß daran haben.«
    »Wieso?«
    »Wie würde es dir gefallen«, sagt Kenji zu James, als sie rausgehen, »öfter mal mit zwei sehr süßen Mädchen Zeit zu verbringen …«
    Dann sind sie weg.
    Und ich lache.
    Hocke mitten im Trainingsraum am Boden, als es hinter mir 2mal an der Tür klopft.
    Ich ahne schon, wer hereinkommen wird.
    »Ms Ferrars.«
    Ich fahre herum. Nicht erstaunt über Castles Stimme, aber über seinen Tonfall. Castles Augen sind verengt, die Lippen schmal, und sein Blick lodert geradezu.
    Er ist extrem wütend.
    Mist.
    »Tut mir leid wegen der Szene im Gang«, sage ich, »ich wollte nicht –«
    »Wir können Ihre ungehörigen öffentlichen Gefühlsbekundungen später noch erörtern, Ms Ferrars. Zunächst möchte ich Ihnen eine enorm wichtige Frage stellen, und ich würde Ihnen raten, absolut aufrichtig zu sein.«
    »Was –«, mir stockt der Atem, »worum geht es?«
    Castle betrachtet mich prüfend. »Ich hatte soeben eine Unterredung mit Mr Warner. Er behauptet, er sei imstande, Sie ohne Folgen zu berühren. Und er behauptet ferner, dass Sie über diese Tatsache Bescheid wissen.«
    Unglaublich. Ich werde es schaffen, mit 17 an einem Schlaganfall zu sterben.
    »Ich muss wissen«, drängt Castle, »ob das zutrifft. Und ich muss es sofort wissen.«
    In meinem Mund ist Klebstoff, und ich kann nicht sprechen, ich kann mich nicht rühren, ich bin sicher, dass ich gerade einen Hirnschlag oder einen Herzinfarkt oder irgendetwas in der Art hatte, aber ich kann es Castle nicht erklären, weil ich meine Lippen nicht mehr bewegen kann.
    » Ms Ferrars .« Es wundert mich, dass ich seine Zähne nicht knirschen höre. »Ich glaube, Sie können die Bedeutung dieser Frage nicht ermessen. Ich brauche eine Antwort von Ihnen. Hätte sie schon vor dreißig Sekunden gebraucht.«
    »Ich … ich –«
    »Heute, ich brauche die Antwort heute, jetzt sofort, in dieser Sekunde –«
    »Ja«, krächze ich, während Hitze durch meinen Körper kriecht und ich vor Peinlichkeit und Scham am liebsten im Erdboden versinken möchte, und ich kann nur an Adam denken, Adam Adam Adam, wie wird er auf diese Information reagieren, wieso muss das jetzt passieren, warum hat Warner das ausgeplaudert, ich möchte ihn umbringen, weil er das Geheimnis preisgegeben hat, das doch mir gehörte, das von mir verborgen und geschützt wurde.
    Castle sieht aus wie ein Ballon, aus dem die Luft entweicht. »Es ist also wahr?«
    Ich senke den Blick. »Ja. Es ist wahr.«
    Castle muss sich setzen. Hockt sich vor mir auf den Boden. »Wieso ist das überhaupt möglich? Was glauben Sie?«
    Weil Warner Adams Bruder ist, denke ich, ohne es auszusprechen. Denn das wiederum ist Adams Geheimnis, und ich werde erst darüber sprechen, wenn er es getan hat, obwohl alles in mir danach drängt, Castle zu erzählen, dass die Erklärung in ihrem Blut zu finden ist, dass sie beide die gleiche Gabe oder Energie besitzen oder oh oh oh
    O Gott.
    O nein.
    Warner ist einer von uns.

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    »Das verändert alles.«
    Castle starrt ins Leere. »Das – ich meine – das hat so viele Konsequenzen«, sagt er. »Wir müssen ihm alles sagen. Und wir müssen natürlich Tests durchführen, damit wir sicher sein können, aber ich halte das für die einzige Erklärung. Und ich werde ihm hier Asyl anbieten, wenn er es annehmen möchte – er würde ein normales Zimmer bekommen und mit uns allen leben. Ich kann ihn hier nicht gefangen halten – «
    »Was – aber – warum ? Er hat Adam fast umgebracht! Und Kenji!«
    »Verstehen Sie doch – das hier kann seine gesamte Lebensperspektive verändern.« Castles Augen sind weit vor Staunen, er schüttelt den Kopf, legt eine Hand auf den Mund. »Kann sein, dass er es nicht gut aufnimmt – dass er begeistert ist – dass er wahnsinnig wird – dass er am nächsten Morgen als neuer Mann aufwacht. Sie würden sich wundern, wie sich jemand durch ein solches Wissen verändern kann. Omega Point«, fährt Castle fort, »wird für Menschen unserer Art immer ein Zufluchtsort sein. Das habe ich mir selbst vor vielen Jahren geschworen. Ich kann Warner nicht Essen und Unterkunft verweigern, falls er zum Beispiel von seinem Vater verstoßen wird.«
    Das hier geschieht gerade nicht. Es darf einfach nicht geschehen.
    »Aber was ich nicht verstehe«, sagt Castle unvermittelt und

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