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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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Mädchen sich gezwungen sieht, darüber zu lügen, dass sie bei einer Freundin übernachtet.« Er kicherte, aber es war kein warmherziger Ton. »Sag’s mir. Wer ist der Glückliche?« Eine blonde Augenbraue hob sich, er führte das Glas an die Lippen und nahm einen Schluck.
    Mein Pulsschlag war absolut unregelmäßig, aber ich steckte jedes Gramm Überzeugungskraft in den Versuch, einen ruhigen Eindruck zu vermitteln. Er tappte im Dunkeln. Er konnte nicht wissen, dass ich mit Patch zusammen gewesen war. Hank konnte nur dann etwas über die letzte Nacht erfahren, wenn ich es zuließ.
    Ich warf ihm einen aufgebrachten Blick zu. »Also, ich habe mit Vee einen Film angeschaut. Vielleicht hat Marcie ja eine Vorgeschichte, dass sie sich mit Jungen davonmacht, aber ich glaube, mit Sicherheit sagen zu können, dass ich nicht so bin wie Marcie.« Zu abfällig. Wenn ich damit davonkommen wollte, musste ich mich etwas zurückhalten.
    Hanks überlegene Belustigung verschwand nicht aus seinem Gesicht. »Ach, tatsächlich?«
    »Ja, tatsächlich.«
    »Ich habe Vees Mutter angerufen, um deine Geschichte zu überprüfen, und sie hatte schockierende Nachrichten. Du hast den ganzen Abend keinen Fuß in ihr Haus gesetzt.«
    »Du hast mir nachspioniert?«
    »Ich fürchte, deine Mutter ist zu nachgiebig mit dir, Nora. Ich habe deinen Schwindel durchschaut und fand, ich sollte die Angelegenheit selbst in die Hände nehmen. Ich bin froh, dass wir uns getroffen haben, so können wir unser kleines Gespräch unter vier Augen führen.«
    »Was ich tue, geht dich gar nichts an.«
    »Im Moment stimmt das. Aber wenn ich deine Mutter heirate, dann werden all die alten Regeln zum Fenster hinausgeworfen werden. Wir werden dann eine Familie sein.« Er zwinkerte mir zu, aber die Wirkung war mit Sicherheit eher bedrohlich als verspielt. »Ich habe alles fest im Griff, Nora.«
    Okay, versuch es mal damit. »Du hast Recht. Ich war nicht bei Vee. Ich habe Mom angelogen, damit ich eine lange, ungestörte Fahrt aufs Land machen konnte, um einen klaren Kopf zu bekommen. In letzter Zeit passieren merkwürdige Dinge.« Ich tippte mir an den Kopf. »Meine Amnesie fängt an nachzulassen. Die letzten paar Monate fühlen sich nicht mehr ganz so unklar an. Mir steht ein bestimmtes Gesicht wieder und wieder vor Augen. Das meines Entführers. Ich habe noch nicht genug Einzelheiten, um ihn wirklich zu erkennen, aber das ist nur noch eine Frage der Zeit.«
    Er behielt eine völlig ausdruckslose Miene bei, aber mir war, als könnte ich Wut in seinen Augen aufflackern sehen.
    Hab ich’s mir doch gedacht, du Scheißkerl. »Das Problem war, dass mein Auto auf dem Heimweg liegen geblieben ist. Ich wollte keinen Ärger dafür bekommen, dass ich nachts allein in der Gegend herumgefahren bin, deshalb habe ich Vee angerufen und sie gebeten, mich zu decken. Ich habe die letzten Stunden damit verbracht, mein Auto dazu zu bringen, wieder anzuspringen.«
    Er zuckte mit keiner Wimper. »Warum sehe ich es mir dann nicht einmal an? Wenn ich nicht herausfinden kann, was damit los ist, sollte ich nicht im Autogeschäft arbeiten.«
    »Mach dir keine Mühe. Ich bringe es zu unserem Mechaniker.« Für den Fall, dass er die Andeutung nicht verstand, setzte ich hinzu: »Ich muss mich für die Schule fertig machen, und ich muss noch etwas lernen. Ich hätte es lieber ruhig und friedlich.«
    Sein Lächeln war an den Mundwinkeln festgetackert. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt denken, du wolltest mich loswerden.«
    Ich zeigte demonstrativ auf die Eingangstür. »Ich rufe meine Mutter an und sage ihr, dass du weg bist.«
    »Und dein Auto?«
    Also, der war aber wirklich hartnäckig. »Mechaniker, schon vergessen?«
    »Unfug«, sagte er und ließ mich einfach abblitzen. »Deine Mutter braucht keinen Mechaniker zu bezahlen, wenn ich das Problem auch lösen kann. Das Auto steht in der Einfahrt, nehme ich an?«
    Bevor ich ihn aufhalten konnte, ging er zur Eingangstür hinaus. Ich folgte ihm die Verandatreppe hinunter, das Herz in der Hose. Er stellte sich vor die Nase des Volkswagens, krempelte die Ärmel hoch und griff fachmännisch in den Kühler. Die Motorhaube sprang auf, und er hob sie an.
    Ich stand neben ihm, hoffte, dass Patch es überzeugend hinbekommen hatte. Es war seine Idee gewesen, einen Plan B zu haben, nur für den Fall, dass Vees Geschichte nicht standhielt. Da es so aussah, als hätte Hank Patchs Psychotrick damit außer Kraft gesetzt, dass er direkt mit Mrs. Sky

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