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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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hatten und eine Fledermaus am Dachbalken hängen sahen.
    Seitdem hatte ich nicht wieder versucht, die Scheune zu betreten, und obwohl ich hoffte, dass ich mich nicht mehr von kleinen Flugsäugern ängstigen ließ, öffnete ich die Tür doch mit einigem Zögern.
    »Hallo?«, rief ich hinein.
    Scott lag ausgestreckt auf einer verwitterten Bank hinten in der Scheune. Als ich hereinkam, setzte er sich auf.
    »Bist du mir noch böse?«, fragte er und kaute an einem Grashalm. Wäre da nicht das Metallica-T-Shirt gewesen und die ausgefransten Jeans, hätte er glatt ausgesehen, als gehörte er hinter das Lenkrad eines Traktors.
    Ich blickte rasch zu den Dachbalken. »Hast du Fledermäuse gesehen, als du reingekommen bist?«
    Scott grinste. »Angst vor Fledermäusen, Grey?«
    Ich ließ mich neben ihm auf die Bank fallen. »Hör auf, mich Grey zu nennen. Es hört sich an, als wäre ich ein Junge. Wie Dorian Gray.«
    »Dorian wer?«
    Ich seufzte. »Denk dir einfach was anderes aus. Einfach Nora ginge auch, weißt du.«
    »Aber sicher, mein Gummibärchen.«
    Ich zog eine Grimasse. »Ich nehm’s zurück. Lass uns bei Grey bleiben.«
    »Ich bin vorbeigekommen, um zu sehen, ob du was für mich hast. Informationen über Hank wären gut. Meinst du, er weiß, dass wir es waren, die in der Nacht sein Lagerhaus ausspioniert haben?«
    Ich war mir ziemlich sicher, dass Hank uns nicht im Verdacht hatte. Er hatte sich nicht unheimlicher benommen als gewöhnlich, was, im Nachhinein betrachtet, nicht viel bedeutete. »Nein, ich glaube, wir sind raus aus der Sache.«
    »Das ist gut, wirklich gut«, sagte Scott und drehte den Ring der Schwarzen Hand an seinem Finger. Ich war froh zu sehen, dass er ihn nicht abgenommen hatte. »Vielleicht kann ich früher wieder auftauchen, als ich dachte.«
    »Für mich sieht es aus, als wärst du bereits aufgetaucht. Woher wusstest du, dass ich deinen Zettel an meiner Tür vor Hank finden würde?«
    »Hank ist in seiner Firma. Und ich weiß, wann du aus der Schule kommst. Krieg das nicht in den falschen Hals, aber ich habe ab und zu nach dir geguckt. Ich musste wissen, welches die besten Zeiten sind, um mit dir Kontakt aufzunehmen. Dein Sozialleben ist übrigens erbärmlich.«
    »Das sagt der Richtige.«
    Scott lachte, aber als ich nicht einstimmte, drückte er meine Schulter. »Du kommst mir niedergeschlagen vor, Grey.«
    Ich stieß einen Seufzer aus. »Marcie Millar hat mich zur Homecoming Queen nominiert. Die Wahl findet diesen Freitag statt.«
    Er gab mir einen von diesen komplizierten Handschlägen, die Studentenverbindungen im Fernsehen benutzen. »Gut gemacht, Champ.«
    Ich warf ihm einen Blick reinsten Abscheus zu.
    »Hey, also was jetzt? Ich dachte, ihr Mädchen wärt verrückt nach diesem Zeug. Kleider kaufen, zum Frisör gehen, das kleine Kronending auf dem Kopf tragen.«
    »Tiara.«
    »Ja, Tiara. Wusste ich doch. Also was kann man daran hassen?«
    »Ich komme mir blöd vor, weil mein Name mit vier anderen Mädchen auf einem Wahlzettel steht, die tatsächlich beliebt sind. Ich werde nur dumm dastehen. Die Leute fragen sich jetzt schon, ob es ein Versehen war. Und ich habe kein Date. Ich nehme an, ich könnte mit Vee gehen. Marcie werden Hunderte von Lesbenwitzen einfallen, aber es gibt Schlimmeres.«
    Scott breitete die Arme weit aus, als wäre die Lösung offensichtlich. »Problem gelöst. Nimm mich mit.«
    Ich verdrehte die Augen und bereute plötzlich, das Thema angeschnitten zu haben. Es war das Letzte, worüber ich sprechen wollte. Im Moment schien Verdrängung die beste Möglichkeit zu sein. »Du gehst nicht mal zur Schule«, erinnerte ich ihn.
    »Gibt es dafür eine Regel? Die Mädchen an meiner alten Schule in Portland haben ständig ihre Unifreunde zu den Feten angeschleppt.«
    »Es gibt nicht wirklich eine Regel.«
    Er dachte kurz nach. »Wenn du dir Sorgen wegen der Schwarzen Hand machst: Das letzte Mal, als ich nachgesehen habe, standen Schulfeste von Menschen bei Nephilimdiktatoren nicht ganz oben auf der Liste der wichtigen Dinge. Er wird nie erfahren, dass ich da war.«
    Bei dem Bild, wie Hank über den Schulsportplatz lief, konnte ich nicht anders als lachen.
    »Du lachst, aber du hast mich noch nicht im Smoking gesehen. Oder vielleicht stehst du nicht auf breitschultrige Jungen mit muskulöser Brust und Waschbrettbauch?«
    Ich biss mir auf die Lippe, um ein weiteres, heftigeres Lachen zu unterdrücken. »Hör auf damit, mich einzuschüchtern. Du lässt es ja klingen wie die Schöne

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