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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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gerammt.
    Nephilim.
    Das ist es, B.J. ist ein Nephilim, dachte ich, obwohl mir das Wort nichts sagte. Und sie versuchen, ihn dazu zu bringen, einen Treueeid zu schwören.
    Es war eine beängstigende Enthüllung, weil ich keine Ahnung hatte, was das alles bedeutete. Wo kam das her? Wie konnte ich irgendetwas von dem, was hier geschah, wissen, wenn ich dergleichen niemals zuvor gesehen hatte?
    Ich wurde von jedem weiteren Gedanken in dieser Richtung abgelenkt, als ein weißer Geländewagen in die Gasse vor mir einbog und der Strahl seiner Scheinwerfer uns alle lähmte. Gabe nahm den Montierhebel diskret herunter und versteckte ihn hinter seinem Bein. Ich betete, dass wer auch immer am Steuer des Geländewagens saß, rückwärts wieder hinausfahren und die Polizei holen würde. Wenn der Fahrer noch näher kam … Nun, ich hatte bereits gesehen, dass Gabe durchaus fähig war, Leute davon zu überzeugen, nicht zu helfen.
    Ich suchte gerade nach Ideen, wie ich B.J. vom Tatort entfernen konnte, solange Gabe und die anderen abgelenkt waren, als einer der Kerle – der im grauen Kapuzenpulli – Gabe fragte: »Meinst du, sie sind Nephilim?«
    Nephilim. Dieses Wort. Schon wieder. Diesmal laut ausgesprochen.
    Anstatt mich zu beruhigen, ließ das Wort mein Entsetzen nur noch um ein paar Grad ansteigen. Ich kannte das Wort, und jetzt schien es, als kannten Gabe und seine Freunde es auch. Wie konnten wir es nur gemeinsam kennen? Wie konnten wir irgendetwas gemeinsam haben?
    Gabe schüttelte den Kopf. »Dann würden sie in mehr als einem Auto kommen. Die Schwarze Hand würde sich nicht in Begleitung von weniger als zwanzig seiner Männer mit uns anlegen.«
    »Dann Polizei? Könnte eine Zivilstreife sein. Ich kann hingehen und sie davon überzeugen, dass sie falsch abgebogen sind.«
    Wie er das sagte, brachte mich auf den Gedanken, dass Gabe vielleicht nicht der Einzige war, der diese mächtige Art von Hypnose beherrschte. Vielleicht taten seine beiden Freunde es auch.
    Der Kerl im grauen Pulli ging los, aber Gabe streckte den Arm aus und fing ihn an der Brust ab. »Warte.«
    Der Geländewagen rumpelte näher, Kies knirschte unter den Rädern. Meine Beine summten vor nervöser Energie. Wenn ein Kampf ausbrach, könnte es sein, dass Gabe und die anderen sich so darin verwickelten, dass ich B.J. unter den Achseln greifen und ihn aus der Gasse schleppen könnte. Es war eine geringe Chance, aber immerhin eine Chance.
    Plötzlich brach Gabe in dröhnendes Lachen aus. Er schlug seinen Kumpels auf den Rücken, seine Zähne blitzten.
    »Hey, Jungs, seht mal, wer am Ende doch noch zur Party gekommen ist.«

Neun
    D er weiße Geländewagen kam zum Stehen, und der Motor wurde abgeschaltet. Die Fahrertür ging auf, und in der körnigen Dunkelheit stieg jemand aus. Männlich. Groß. Lässig sitzende Jeans und ein Baseballshirt in Blau und Weiß, dessen Ärmel hochgeschoben waren. Sein Gesicht war unter dem Rand einer Baseballmütze versteckt, aber ich sah die starke Linie seines Kiefers und die Form seines Mundes, und das Bild durchfuhr mich wie ein Stromschlag. Der schwarze Blitzschlag, der in meinem Hinterkopf barst, war so heftig, dass die Farbe mein Sehen sekundenlang völlig verdunkelte.
    »Hast du dich schließlich doch noch dazu durchgerungen, dich uns anzuschließen?«, rief Gabe ihm zu.
    Der Ankömmling antwortete nicht.
    »Der hier leistet Widerstand«, fuhr Gabe fort, wobei er mit seiner Schuhspitze in B.J. stach, der immer noch zu einem Ball zusammengerollt auf dem Boden lag. »Will uns nicht die Treue schwören. Glaubt, er wäre zu gut für mich. Und das, wo er doch ein Halbblut ist.«
    Gabe und seine beiden Freunde begannen zu lachen, aber wenn der Fahrer des Geländewagens den Witz verstanden hatte, ließ er es sich nicht anmerken. Er beobachtete sie schweigend, steckte die Hände in die Taschen. Ich hatte den Eindruck, dass sein Blick ein bisschen länger auf mir ruhte, aber ich war so angespannt, dass ich auch etwas gesehen haben könnte, was nicht wirklich geschehen war.
    »Was macht sie hier?«, fragte er ruhig und zeigte mit dem Kinn auf mich.
    »Zur falschen Zeit am falschen Ort«, sagte Gabe.
    »Jetzt ist sie Zeugin.«
    »Ich habe ihr gesagt, sie soll weiterfahren.« War es nur mein Eindruck oder hörte sich Gabe an, als würde er sich verteidigen? Es war das erste Mal, dass jemand heute Nacht seine Autorität in Frage stellte, wenn auch nur unterschwellig, und ich konnte förmlich spüren, wie die Luft um ihn herum von

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