Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
Vom Netzwerk:
Schwarz , das aus jeder Richtung hereinflutete. Ich konzentrierte mich, die Augen entschlossen auf Jev gerichtet, und versuchte, ein Gefühl einzuordnen, für das ich keine Worte fand. Er wusste etwas, das ich nicht wusste. Vielleicht über den mysteriösen Patch, vielleicht über mich. Eindeutig über mich. Seine Gegenwart bombardierte mich mit Gefühlen, die zu tief reichten, um zufällig zu sein.
    Aber was verband Patch, Marcie, Jev und mich?
    »Kenne ich dich?«, fragte ich ihn, unfähig, irgendeine andere Erklärung zu finden.
    Er starrte mich an, regungslos. »Kein Auto?«, vergewisserte er sich und ignorierte meine Frage.
    »Kein Auto«, wiederholte ich, mit erheblich dünnerer Stimme.
    Er legte den Kopf in den Nacken, als wollte er den Mond fragen: Warum ich? Dann zeigte er mit dem Daumen auf den weißen Geländewagen, in dem er gekommen war. »Steig ein.«
    Ich schloss die Augen und versuchte nachzudenken. »Warte. Wir müssen hierbleiben und aussagen. Wenn wir wegfahren, dann machen wir uns schuldig. Ich sage der Polizei, dass du Gabe getötet hast, um mir das Leben zu retten.« Mir kam eine weitere Eingebung. »Wir werden B.J. finden und ihn dazu bringen, auch auszusagen.«
    Jev öffnete die Fahrertür des Geländewagens. »Das alles wäre richtig, wenn man sich auf die Polizei verlassen könnte.«
    »Wovon redest du da? Es ist die Polizei: Es ist ihr Job, Kriminelle zu fangen. Wir sind hier nicht die Schuldigen. Gabe hätte mich umgebracht, wenn du nicht dazwischengegangen wärst.«
    »An dem Teil der Geschichte hege ich keine Zweifel.«
    »Woran dann?«
    »Das hier ist nicht die Art von Fall, mit der eine lokale Polizei umgehen könnte.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Mord unter das Gesetz fällt!«, argumentierte ich.
    »Zwei Dinge«, sagte er geduldig. »Erstens, ich habe Gabe nicht getötet. Er ist nur bewusstlos. Zweitens, glaube mir, dass Jeremiah und Dominic nicht freiwillig und ohne eine Menge Blutvergießen ins Gefängnis gehen werden.«
    Ich öffnete den Mund, um zu widersprechen, als ich aus dem Augenwinkel sah, wie Gabe wieder zuckte. Wie durch ein Wunder war er nicht tot. Ich erinnerte mich daran, wie er mein Sehen mit dem manipuliert hatte, was ich nur für eine mächtige Art von Hypnose halten konnte oder für einen magischen Trick. Benutzte er jetzt einen anderen Trick, um irgendwie dem Tod zu entgehen? Ich hatte das unheimliche Gefühl, dass hier etwas Größeres vor sich ging, als ich verstand. Aber …
    Was genau?
    »Sag mir, was du denkst«, sagte Jev ruhig.
    Ich zögerte, aber dafür war keine Zeit. Wenn Jev Gabe so gut kannte, wie ich vermutete, dann musste er seine … Fähigkeiten kennen. »Ich habe gesehen, wie Gabe etwas gemacht hat. Eine Art magischer Trick.« Als Jevs düsterer Ausdruck mir bestätigte, dass ihn das nicht überraschte, fügte ich hinzu: »Er hat mich dazu gebracht, etwas zu sehen, was nicht wirklich war. Er hat sich in einen Bären verwandelt.«
    »Das ist nur die Spitze des Eisbergs, was seine Fähigkeiten betrifft.«
    Ich schluckte gegen den klebrigen Film an, der meinen Mund füllte. »Wie hat er das gemacht? Ist er ein Magier?«
    »So etwas in der Art.«
    »Hat er Magie benutzt?« Ich hätte nie geglaubt, dass es so überzeugende Magie überhaupt geben konnte. Bis jetzt.
    »So ähnlich. Hör mal, die Zeit läuft uns ein bisschen davon.«
    Mein Blick wanderte zum Gebüsch, das Gabes Körper teilweise verdeckte. Magier konnten Illusionen heraufbeschwören, aber sie konnten dem Tod nicht trotzen. Es gab keine logische Erklärung dafür, dass er überlebt hatte.
    Die heulenden Sirenen kamen näher, und Jev führte mich zum Geländewagen. »Wir haben keine Zeit mehr.«
    Ich rührte mich nicht. Ich konnte nicht. Ich hatte die moralische Verantwortung dazubleiben.
    Jev sagte: »Wenn du hierbleiben willst, um mit der Polizei zu sprechen, bist du tot, bevor die Woche zu Ende ist. Und jeder Polizist, der beteiligt ist, auch. Gabe wird die Ermittlungen aufhalten, bevor sie auch nur angefangen haben.«
    Ich nahm mir noch zwei Sekunden, um darüber nachzudenken. Ich brauchte Jev nicht zu vertrauen. Aber am Ende, aus Gründen, die zu entwirren mir jetzt zu kompliziert war, tat ich es.
    Ich schnallte mich neben ihm an, wobei mein Herz hinter meinen Rippen trommelte. Er setzte den Wagen in Gang; es war ein Tahoe, wie ich jetzt sah. Einen Arm hinter meinen Sitz gelegt, drehte er den Kopf, um aus dem Rückfenster zu schauen.
    Jev fuhr rückwärts die Gasse hinunter,

Weitere Kostenlose Bücher