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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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kribbelten. »Heute Nacht haben wir uns nicht zum ersten Mal gesehen.«
    Als Jev nichts erwiderte, nahm ich auch das als eine Antwort. »Weißt du von meinem Gedächtnisverlust? Weißt du, dass ich mich nicht an die letzten fünf Monate erinnern kann? Hast du deshalb gedacht, du könntest einfach so tun, als würdest du mich nicht kennen?«
    »Ja«, sagte er müde.
    Mein Herz schlug schneller. »Warum?«
    »Ich wollte dir keine Zielscheibe auf den Rücken malen. Wenn Gabe wüsste, dass es eine Verbindung zwischen uns gibt, dann könnte er dich benutzen, um mich zu treffen.«
    Gut. Diese Frage hatte er beantwortet. Aber ich wollte nicht über Gabe sprechen. »Wie haben wir uns kennengelernt? Und nachdem wir Gabe zurückgelassen haben, warum hast du immer noch so getan, als würdest du mich nicht kennen? Was verschweigst du mir?« Ich wartete unruhig. »Wirst du diese Lücken füllen?«
    »Nein.«
    »Nein?«
    Er sah mich einfach nur an.
    »Dann bist du ein egoistischer Idiot.« Die Beleidigung kam aus meinem Mund, bevor ich sie zurückhalten konnte. Aber ich würde sie auch nicht zurücknehmen. Er hatte vielleicht mein Leben gerettet, aber wenn er etwas von diesen verlorenen fünf Monaten wusste und sich weigerte, es mir zu sagen, dann war alles, was er getan hatte, um sich reinzuwaschen, in meinen Augen nutzlos.
    »Vertrau mir, wenn ich dir irgendetwas Gutes zu erzählen hätte, dann würde ich es tun.«
    »Ich kann mit schlechten Nachrichten umgehen«, sagte ich kurz angebunden.
    Er schüttelte den Kopf und ging an mir vorbei, zurück zur Fahrerseite. Ich hielt ihn am Arm fest. Seine Augen fielen auf meine Hand, aber er riss sich nicht los.
    »Sag mir, was du weißt«, sagte ich. »Was ist mit mir geschehen? Wer hat mir das angetan? Warum kann ich mich nicht an diese fünf Monate erinnern? Was war so schlecht, dass ich beschlossen habe, mich nicht daran zu erinnern?«
    Sein Gesicht war eine Maske, jegliches Gefühl war daraus gewichen. Das einzige Zeichen dafür, dass er mich gehört hatte, war eine Muskelanspannung in seinem Kiefer. »Ich werde dir jetzt einen Rat geben, und ich möchte, dass du den ein für alle Mal befolgst. Geh zurück in dein Leben und mach weiter. Fang von vorne an. Tu, was immer nötig ist, um all das hier hinter dir zu lassen. Es wird schlecht enden, wenn du weiterhin zurückschaust.«
    »Das hier? Ich weiß ja nicht einmal, was das hier ist. Ich kann nicht weitermachen. Ich will wissen, was mit mir passiert ist! Weißt du, wer mich entführt hat? Weißt du, wohin ich gebracht worden bin und warum?«
    »Ist das wichtig?«
    »Wie kannst du es wagen?«, sagte ich und kümmerte mich nicht darum, den erstickten Klang meiner Stimme zu verbergen. »Wie kannst du es wagen, hier zu stehen und herunterzuspielen, was mir passiert ist?«
    »Wenn du herausfindest, wer dich entführt hat, wird dir das helfen? Wird das der Abschluss sein, den du brauchst, um dich zusammenzunehmen und wieder anzufangen zu leben? Nein«, antwortete er für mich.
    »Doch, das wird es.« Was Jev nicht verstand war, dass alles besser war als nichts. Nichts zu wissen war die niedrigste Form von Erniedrigung und Leiden.
    Er stieß einen besorgten Seufzer aus, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Wir kannten uns«, gab er zu. »Wir haben uns vor fünf Monaten getroffen, und ich habe dir von dem Moment an, als du mich zum ersten Mal gesehen hast, nur Schlechtes gebracht. Ich habe dich benutzt und dich verletzt. Glücklicherweise warst du vernünftig genug, mich aus deinem Leben hinauszuwerfen, bevor ich dasselbe noch einmal tun konnte. Das letzte Mal, als wir miteinander gesprochen haben, hast du geschworen, dass du mich umbringen würdest, wenn ich dir noch einmal unter die Augen käme. Vielleicht hast du es so gemeint, vielleicht auch nicht. In jedem Fall stand ein starkes Gefühl dahinter. War es das, was du wissen wolltest?«, schloss er.
    Ich blinzelte. Ich konnte mir nicht vorstellen, so eine böse Drohung ausgesprochen zu haben. Wenn überhaupt, dann hatte ich nur Marcie Millar gehasst, und sogar ihr hatte ich nie den Tod gewünscht. Ich war menschlich, aber ich war nicht herzlos. »Warum sollte ich so etwas gesagt haben? Was hast du getan, das so schrecklich war?«
    »Ich habe versucht, dich zu töten.«
    Ich blickte ihn scharf an. Die grimmige und feste Linie seines Mundes sagte mir, dass er nicht im Geringsten scherzte.
    »Du wolltest die Wahrheit wissen«, sagte er. »Jetzt werd damit fertig, Engelchen.«
    »Damit

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