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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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nicht«, sagte ich und öffnete, was eine Textnachricht von niemand anderem als Marcie Millar zu sein schien.
    ÜBRIGENS, DIE KETTE IST EINE SILBERKETTE FÜR EINEN MANN. HAST DU SIE GEFUNDEN?
    »Ach, lass mich doch in Ruhe«, murrte ich laut.
    »Nun?«, sagte Vee. »Was für eine lahme Ausrede hat die Frau jetzt gefunden, um dich nach Hause zu lotsen?«
    WO HAST DU MEINE NUMMER HER? , antwortete ich Marcie.
    UNSERE ELTERN TAUSCHEN MEHR AUS ALS NUR SPUCKE, DUMPFBACKE.
    Gleichfalls, dachte ich.
    Ich klappte mein Telefon zu und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Vee. »Kann ich dir eine dumme Frage stellen?«
    »Die sind mir die liebsten.«
    »Bin ich diesen Sommer bei Marcie auf eine Party gegangen?«
    Ich wappnete mich für eine Runde höllischen Gelächters, aber Vee biss einfach von ihrem Doughnut ab und sagte: »Ja, da erinnere ich mich dran. Du hast mich auch mitgeschleift. Du schuldest mir da übrigens noch was.«
    Nicht die Antwort, die ich erwartet hatte. »Noch komischere Frage. War ich …« – wird schon schiefgehen – »… mit Marcie befreundet?«
    Jetzt kam die Reaktion, auf die ich gewartet hatte. Vee hustete beinahe ihren Doughnut auf den Tisch. »Du und die Nu…, Freundinnen? Habe ich das richtig gehört? Ich weiß, du hast das ganze Zeug mit dem zeitweiligen Gedächtnisverlust und so, aber wie kannst du elf Jahre mit der blöden Kuh vergessen haben?«
    Jetzt kamen wir weiter. »Was stimmt hier nicht? Wenn wir keine Freundinnen waren, warum hat sie mich dann zu ihrer Party eingeladen?«
    »Sie hat alle eingeladen. Sie hat für neue Cheerleaderuniformen gesammelt. Sie wollte zwanzig Mäuse von uns an der Tür«, erklärte Vee. »Wir wären beinah wieder gegangen, aber du musstest jemanden ausspionieren …« Sie klappte den Mund zu.
    »Wen ausspionieren?«, bohrte ich weiter.
    »Marcie. Wir sind hingegangen, um Marcie auszuspionieren. So war das.« Sie nickte ein bisschen zu heftig.
    »Und?«
    »Wir wollten ihr Tagebuch klauen«, sagte Vee. »Wir wollten die saftigen Stellen im eZine abdrucken. Ganz schön geil, was?«
    Ich beobachtete sie. Ich wusste, dass irgendetwas mit diesem Bild nicht stimmte, konnte aber nicht herausfinden, was es war. »Du merkst, wie ausgedacht das klingt, wie? Wir hätten niemals die Erlaubnis bekommen, ihr Tagebuch zu veröffentlichen.«
    »Versuch macht kluch.«
    Ich zeigte mit dem Finger auf sie. »Ich weiß, du verschweigst mir etwas.«
    »Wer, ich?«
    »Spuck’s aus, Vee. Du hast mir versprochen, mir nichts mehr zu verheimlichen«, erinnerte ich sie.
    Vee hob die Arme. »Schon gut, schon gut. Wir sind hingegangen, um …« – dramatische Pause – »… Anthony Amowitz auszuspionieren.«
    Anthony Amowitz waren letztes Jahr im selben Sportkurs gewesen. Normale Größe, normales Aussehen. Persönlichkeit eines Schweins. Ganz zu schweigen davon, dass Vee bereits geschworen hatte, dass zwischen ihnen nichts gewesen war. »Du lügst.«
    »Ich … war in ihn verliebt.« Sie errötete heftig.
    »Du warst in Anthony Amowitz verliebt«, wiederholte ich zweifelnd.
    »Eine Entgleisung des Urteilsvermögens. Können wir bitte nicht mehr darüber sprechen?«
    Nach elf Jahren war Vee immer noch für eine Überraschung gut. »Zuerst, schwör mir, dass du nichts zurückhältst. Diese ganze Geschichte hört sich nämlich ziemlich zweifelhaft an.«
    »Pfadfinderinnenehrenwort«, sagte Vee, mit klarem Blick und bestimmtem Ausdruck. »Wir sind hingegangen, um Anthony auszuspionieren, Ende der Geschichte. Nur bitte so wenige Beleidigungen wie möglich. Ich bin schon so gedemütigt genug.«
    Vee würde mich nicht noch einmal anlügen, nicht nachdem wir das gerade hinter uns gebracht hatten, also gab ich mich mit der Information, die ich erhalten hatte, zufrieden, obwohl einige Details nicht passten, was ich aber ihrer Verlegenheit zuschrieb.
    »Okay«, lenkte ich ein. »Dann also zurück zu Marcie. Sie hat mich gestern Abend bei Coppersmith’s in die Ecke gedrängt und behauptet, ihr Freund, Patch, hätte mir eine Kette gegeben, die ich an sie weitergeben sollte.«
    Vee verschluckte sich an ihrem Getränk. »Sie hat behauptet, Patch wäre ihr Freund gewesen?«
    »Ich glaube, die genaue Bezeichnung, die sie benutzt hat, war ›Sommerflirt‹. Sie hat gesagt, Patch wäre mit uns beiden befreundet gewesen.«
    »Ha!«
    Ich tippte ungeduldig mit dem Finger auf den Tisch. »Warum kommt es mir vor, als würde ich schon wieder im Dunklen tappen?«
    »Ich kenne keinen Patch«, sagte Vee.

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