Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick

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ihn kontrollieren zu können. Ich war nicht darauf vorbereitet, wie wirklich es sich anfühlen würde.«
    »Das Mädchen in Kontrolle über deinen Körper warst du«, erinnerte er mich. »Du in der Vergangenheit. Bevor du dein Gedächtnis verloren hast.«
    Ich sprang auf und ging im Raum auf und ab. »Ich muss zurück.«
    »Nora …«
    »Ich muss mich Hank entgegenstellen. Und ich kann ihm hier nicht gegenübertreten, bevor ich es nicht da drinnen getan habe«, sagte ich und zeigte mit dem Finger auf Jevs Narben.
    Und dir selbst gegenübertreten, dachte ich. Du musst dich dem Teil von dir stellen, der die Wahrheit kennt.
    Jev warf mir einen nachdenklichen Blick zu. »Willst du, dass ich dich raushole?«
    »Nein. Diesmal steh ich es durch.«
    In dem Augenblick, in dem ich zurück in Jevs Erinnerung kam, fühlte ich, wie ein Schalter umgelegt wurde, und dann wusste ich, dass ich den Rückblick aus der Sicht des Mädchens erlebte, das ich gewesen war, bevor mein Gedächtnis geschädigt worden war. Ihr Körper übernahm meinen, und ihre Gedanken überschatteten meine eigenen. Ich atmete durch die Panik hindurch, öffnete mich für sie – für mich.
    Draußen prasselte der Regen auf das Dach des Schuppens. Patch und ich waren beide durchnässt davon, und er saugte einen Tropfen Regenwasser von meiner Lippe. Ich hakte meine Fingerspitzen in den Bund seiner Jeans und zog ihn näher an mich heran. Unsere Münder fanden sich, eine warme Ablenkung von der Kühle in der Luft.
    Er schnupperte liebevoll an meinem Hals. »Ich liebe dich. Ich bin so glücklich wie noch nie, soweit ich mich erinnern kann.«
    Ich wollte gerade antworten, als die Stimme eines Mannes, die mir unerklärlich bekannt vorkam, aus dem dunkelsten Teil des Schuppens erklang: »Wie rührend. Nehmt den Engel fest.«
    Eine Handvoll übergroßer junger Männer, zweifellos Nephilim, sprangen aus den Schatten, umringten Patch und drehten ihm die Arme auf den Rücken.
    Ich hatte kaum Zeit aufzunehmen, was geschah, als Patchs Stimme in meine Gedanken brach, so klar, als hätte er in mein Ohr gesprochen. Wenn ich anfange zu kämpfen, dann lauf. Nimm den Jeep. Geh nicht nach Hause. Bleib im Jeep und fahr, bis ich dich finde.
    Der Mann, der sich im Hintergrund des Schuppens hielt und die anderen befehligte, trat vor in die unheimliche Kirmesbeleuchtung, die durch die vielen Ritzen in den Schuppen drang. Er war unnatürlich jung für sein Alter, mit strahlend blauen Augen und einem gewissenlosen Zug um den Mund.
    »Mr. Millar«, flüsterte ich.
    Wie konnte er nur hier sein? Nach allem, was ich in dieser Nacht durchgemacht hatte, einem beinahe tödlichen Mordanschlag auf mich, nachdem ich die schmutzige Wahrheit über meine Herkunft erfahren und alles überwunden hatte, um bei Patch zu sein, nun dies? Es kam mir unwirklich vor.
    »Darf ich mich vorstellen«, sagte er. »Ich bin die Schwarze Hand. Ich kannte deinen Vater Harrison gut. Ich bin froh, dass er jetzt nicht hier ist, um zu sehen, wie du dich mit einem von der Teufelsbrut entwürdigst.« Er zeigte mit dem Kopf auf mich. »Du bist nicht das Mädchen, zu dem ich dich heranwachsen sehen wollte, Nora. Du verbrüderst dich mit dem Feind, machst dich über dein Erbe lustig. Aber das kann ich vergeben.« Er hielt bedeutungsschwer inne. »Sag mir, Nora. Warst du es, die meinen Freund und Geschäftspartner Chauncey Langeais umgebracht hat?«
    Mein Blut gefror. Ich war gefangen zwischen dem Impuls zu lügen und dem Wissen, dass es mir nichts helfen würde. Er wusste, dass ich Chauncey ermordet hatte. Der kalte Zug um seinen Mund missbilligte mich mit seinem Urteil.
    Jetzt! , rief Patch in meine Gedanken hinein. Lauf!
    Ich stürzte in Richtung der Tür. Aber ich schaffte nur ein paar Schritte, bevor ein Nephilim mich am Ellbogen aufhielt. Genauso schnell drehte er mir den anderen Arm auf den Rücken. Ich versuchte, mich loszureißen, jede meiner Bewegungen war ein verzweifelter Versuch, die Tür des Schuppens zu erreichen.
    Hank Millars Schritte durchquerten den Schuppen hinter mir. »Ich bin es Chauncey schuldig.«
    Jegliche Kälte, die ich vom Regen gespürt hatte, war verschwunden, unter meinem Hemd lief der Schweiß in Bächen an mir herunter.
    »Wir hatten eine gemeinsame Vision. Eine, die wir bis zum Ende durchziehen wollten«, fuhr Hank fort. »Wer hätte gedacht, dass unter allen Menschen ausgerechnet du diejenige sein würdest, die sie beinahe zerstört hätte?«
    Eine Flut gehässiger Antworten kam mir in den