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retten die Pferde

retten die Pferde

Titel: retten die Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Bär?“
    „Dieselbe Schau abziehen wie am letzten Samstag“, schlug Hanni vor. „Nur diesmal ohne Pferde. Am Sonntag ist die Wahl. Wählen dürfen wir sowieso nicht. Aber ihr wisst doch, was am Wahlsamstag auf dem Marktplatz für ein Zirkus abläuft. Musik und Reden und Freibier für die Erwachsenen. Das letzte Mal hab ich Popcorn und Eis gefuttert, bis mir schlecht war. Diesmal könnten wir darauf verzichten, uns vollzufressen, bis wir platzen. Wir singen und erzählen den Leuten, dass Frau Fröschl die Beste sei. Die ideale Bürgermeisterin eben.“
    Nanni hatte nicht zugehört. Sie kritzelte etwas auf ein Blatt Papier.
    „Da“, sagte sie. „So denke ich mir das.“
     CjAÜltU/rriUMj*
    Sie gab den Zettel Anja, die neben ihr saß. Anja kicherte und reichte das Blatt weiter.
    Alle lachten.
    Nanni hatte auf das Papier zwei Zeilen gekritzelt und dazu etwas gezeichnet:
    Darunter war ein Frosch zu sehen, der auf einem Felsen hockte und den grimmigen Bär auslachte, der hoch aufgerichtet mit seinen Pranken am Gestein kratzte und den Frosch nicht erreichte.
    Leider waren die künstlerischen Fähigkeiten der Zwillinge nicht besonders ausgeprägt. Sie sangen gern, aber mindestens um einen halben Ton falsch. Sie zeichneten mit Begeisterung, aber weder Lindenhof noch die Welt würde einen Verlust erleiden, wenn sie darauf verzichteten. Der Frosch hatte Fledermausohren und riss das Maul auf, als wollte er nicht lachen, sondern sich übergeben. Der Bär war eine bemitleidenswerte Mischung aus einem deutschen Hausschwein und einer nordatlantischen Robbe, wobei dies eine nicht zu unterschätzende eigenständige Leistung war, denn Nanni hatte in ihrem ganzen Leben noch nie eine nordatlantische Robbe gesehen.
    „Ihr dürft die Viecher nicht zu genau anschauen“, erklärte Nanni. „Es geht um die Idee. Anja macht das tausendmal besser. Würdest du?“
    Anja nickte. Natürlich würde sie. Außerdem waren ein Frosch und ein Bär wesentlich leichter zu zeichnen als Pferde.
    „Super, du Schwestermäusezähnchen mit Katzenohren und Froschschenkel“, lobte sie Hanni, die den einsamen Rekord im Erfinden von verrückten Namen hielt. „Du bist zwar meine kleine Schwester, denn die dreizehn Minuten bei der Geburt holst du nie mehr auf, aber manchmal kann man dich gut gebrauchen.“
    Nanni grinste und warf ihr einen Radiergummi ins Gesicht.
    „Wie wär’s, wenn wir den Leuten kleine Frösche aus Plastikfolie zum Anstecken schenken würden?“, schlug Marion vor.
    „Prima, du bist wirklich eine Neue, die die Mühe wert ist, die man mit ihr hat.“
    Marion lachte. Sie fühlte sich wohl. Dann wurde ihr bewusst, dass sie den ganzen Tag nicht an den Stall und an Catalina gedacht hatte, nur an Max und Sternchen und an die neuen Freundinnen. Verzeih, Catalina, ich hab dich nicht vergessen. Sie wusste, es war gut so, wie es war.
    Wahlvorbereitungen
    Anja hatte wegen ihres gelähmten Beines die Erlaubnis, während des Sportunterrichts, an dem sie nicht teilnehmen konnte, in ihr Zimmer zu gehen und zu tun, was sie wollte. Sie hatte von diesem Vorrecht selten Gebrauch gemacht.
    Meistens schaute sie den anderen zu und feuerte ihre Freundinnen an. Am nächsten Tag aber verzog sie sich, als die anderen ihre Handballtrikots anzogen. Nachdem mehrere Entwürfe im Papierkorb gelandet waren, brachte sie einen Frosch zu Stande, der Frau Fröschls blaue Augen hatte, ihre Grübchen in den Wangen und eine Margerite hinter dem linken Ohr. Es war ein Frosch zum Verlieben. Der Bär fletschte die Zähne, aber er wirkte verzweifelt, er rollte die Augen und die Zunge hing ihm aus dem Maul.
    Die Freundinnen waren begeistert.
    Am Abend erwies sich die vierte Klasse, sonst für ihre Munterkeit bekannt, als überaus schläfrig. Nacheinander zogen sich die Mädchen auf ihre Zimmer zurück. Schließlich war es nicht verboten, früher als zur „Sperrstunde“ zu Bett zu gehen. Manche verdrückten sich stillschweigend, andere gaben Erklärungen ab. Bobby sagte: „Ich will meinen Winnetou in Ruhe zu Ende lesen. Hier ist mir zu viel Krach.“ In Wirklichkeit hätte Bobby bei der Lektüre ihres geliebten Karl May nicht einmal das Geräusch einer Betonmischmaschine neben ihrem Stuhl gestört.
    In den Zimmern ging es lebhaft, wenn auch leise zu. Jenny und Carlotta hatten sich um das Material gekümmert: grüne Plastikfolie, Papier, Scheren, Sicherheitsnadeln, Pauspapier. Frösche wurden auf Folie gepaust und ausgeschnitten, dann mit Nadeln versehen und in einen

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