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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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kommen in Hovedstad heraus. Ich habe den Kurs hier. Dann setze ich Sie und Ihren schweigsamen Freund dort ab und fahre zu meinen Leuten zurück. Sind Sie wegen vorhin immer noch wütend auf mich?«
    Brion gab keine Antwort. Er starrte aus dem Seitenfenster hinaus.
    »Was gibt es denn dort zu sehen?« erkundigte sich Telt neugierig.
    »Dort drüben«, antwortete Brion und wies auf den Lichtschimmer am Horizont.
    »Die Morgenröte«, sagte Telt überrascht. »Auf Ihrem Planeten regnet es wohl oft? Haben Sie noch nie einen Sonnenaufgang gesehen?«
    »Nicht am letzten Tag einer Welt.«
    »Hören Sie auf damit«, brummte Telt, »sonst bekomme ich noch eine Gänsehaut. Ich weiß, daß die verdammten Bomben fallen werden. Aber ich weiß wenigstens auch, daß ich alles getan habe, um die Katastrophe zu verhindern. Glauben Sie etwa, daß die Menschen bei mir zu Hause – auf Nyjord – sich von morgen an besser fühlen werden?«
    »Vielleicht können wir es noch verhindern«, meinte Brion.
    Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als sie die letzten Hügel vor den Ausläufern der Stadt überwunden hatten. Als Brion auf Hovedstad hinuntersah, empfand er deutlich eine unerklärliche Angst. Im Herzen der Stadt erhob sich ein schwarzer Rauchpilz. Brion schwieg verbissen, aber Telt drückte seine innersten Befürchtungen aus.
    »Scheint ein Feuer zu sein. Offensichtlich ganz in der Nähe des G.K.B.-Gebäudes.«
    Auf den Straßen der Stadt sahen sie die ersten Anzeichen der Zerstörung. Kleinere und größere Steinbrocken, die überall herumlagen. Ein stechender Geruch, der in ihre Nasen drang. Menschen, die sich alle in dieselbe Richtung bewegten, die Telt mit seinem Sandwagen einhielt. Die sonst so verlassenen Straßen von Hovedstad wimmelten plötzlich von Menschen.
    Brion überzeugte sich davon, daß die über den toten Magter gebreitete Plane an allen Seiten dicht abschloß, bevor sie langsam durch die Menge fuhren.
    »Das gefällt mir gar nicht«, beklagte sich Telt. »Wenn heute nicht der letzte Tag wäre, würde ich glatt umkehren. Diese Leute kennen unsere Wagen; wir haben sie oft genug überfallen.«
    Vor ihnen erhob sich ein schwärzlicher Trümmerhaufen. Hellrote Flammenzungen schlugen daraus hervor. Eine Mauer stürzte mit ohrenbetäubendem Lärm in sich zusammen.
    »Es ist tatsächlich Ihr Gebäude!« rief Telt. »Sie sind uns zuvorgekommen – wahrscheinlich haben sie den Angriff über Funk befohlen. Jedenfalls haben sie mit Sprengstoff nicht gespart.«
    Alle Hoffnung war tot. Dis war tot. Unter den Trümmern lagen die zerschmetterten Körper der Menschen, die auf ihn vertraut hatten. Lea … hübsche kleine Lea. Dr. Stine, seine Patienten. Faussel und alle anderen. Er hatte sie nicht von diesem Planeten fortgelassen, und jetzt waren sie tot. Ohne Ausnahme. Tot.
    Mörder!
     

 
14.
     
    Brion war vor Erschütterung über diese Tragödie so gelähmt, daß er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Hätte sein Gehirn seinen Körper vollständig kontrolliert, dann wäre er in diesem Augenblick gestorben, denn er besaß keinen Lebenswillen mehr. Aber sein Herz schlug unbeirrt weiter, seine Lungen sogen die rauchige Luft gleichmäßig ein und gaben sie ebenso gleichmäßig wieder von sich. Sein Körper lebte automatisch weiter.
    »Was haben Sie jetzt vor?« erkundigte sich Telt mit bedrückter Stimme. Brion schüttelte nur wortlos den Kopf. Was sollte er denn tun? Was gab es noch zu tun?
    »Folgt mir«, erklang die gutturale Stimme eines Disaners durch das halboffene Rückfenster des Wagens. Der Sprecher war in der Menge untergetaucht, bevor Brion sich nach ihm umdrehen konnte. Aber dann erkannte er einen Eingeborenen, der langsam in einer Nebenstraße verschwand und sich dabei öfter nach ihnen umsah. Es war Ulv.
    »Wenden Sie – der Mann dort drüben ist es!« Brion stieß Telt an und zeigte aufgeregt in die Richtung, in der Ulv gegangen war. »Fahren Sie langsam, damit wir kein unnötiges Aufsehen erregen.« Einen Augenblick lang empfand Brion eine schwache Hoffnung, die er nicht auszusprechen wagte. Dann verwarf er sie doch wieder – das Gebäude war ein Trümmerhaufen. Die Menschen darin waren tot.
    »Was ist denn los?« fragte Telt. »Wer hat da eben am Fenster gesprochen?«
    »Ein Disaner – der dort vorn. Er hat mir einmal in der Wüste das Leben gerettet, und ich glaube, daß er auf unserer Seite steht. Obwohl er ein Eingeborener ist, begreift er manches, was die Magter nicht verstehen wollen. Er weiß,

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