Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
Vom Netzwerk:
Leute denn ausrichten, wenn die Knallerei losgeht?«
    »Nichts. Aber vielleicht können wir verhindern, daß die Bomben überhaupt abgeworfen werden. Falls Sie mich beleidigen wollten – geben Sie sich keine Mühe. Ich habe ein sehr dickes Fell.«
    Der Fahrer schwieg einige Minuten, während er sich auf das schwierige Gelände vor ihnen konzentrierte. »Was wollen Sie von uns?« fragte er dann.
    »Wir möchten einen Magter genau untersuchen. Tot oder lebendig, der Zustand spielt keine Rolle. Sie haben nicht zufällig einen an der Hand?«
    »Nein. Wir haben uns schon oft genug mit ihnen herumgeschlagen, aber immer nur auf ihrem eigenen Gebiet. Sie schaffen ihre Toten fort, und wir haben uns nie darum gekümmert. Was wollen Sie überhaupt mit einer Leiche? Schließlich kann Ihnen ein toter Magter nicht mehr verraten, wo die Bomben oder die Abschußrampe versteckt sind.«
    »Ich sehe nicht ein, warum ich Ihnen das erklären sollte – es sei denn, Sie wären der Anführer der Nyjord Army. Sie heißen Hys, nicht wahr?«
    Der Fahrer stieß einen ärgerlichen Laut aus. »Wie kommen Sie darauf?« erkundigte er sich.
    »Ich habe einfach das Gefühl. Sie benehmen sich nicht wie ein normaler Sandwagenfahrer. Außerdem weiß ich, daß uns allen nicht mehr sehr viel Zeit bleibt. Sie würden eine Menge Zeit verschwenden, wenn Sie in Ihrem Lager geblieben wären, um dort auf mich zu warten. Wenn Sie mich selbst abholen, können Sie Ihre Entscheidung treffen, bevor wir angekommen sind. Habe ich recht?«
    »Ja – ich bin Hys. Aber Sie haben meine Frage noch immer nicht beantwortet. Wofür brauchen Sie einen Magter?«
    »Wir wollen ihn untersuchen, weil ich nicht glaube, daß die Magter richtige Menschen sind. Sie leben unter den Menschen und verkleiden sich als solche – aber trotzdem sind sie keine richtigen Menschen.«
    »Keine Menschen?« In der Stimme des anderen schwangen Überraschung und Abscheu mit.
    »Vielleicht. Unsere Untersuchung wird uns die nötigen Aufschlüsse geben.«
    »Sie sind entweder dumm oder inkompetent«, warf Hys ihm vor. »Ich lehne es ab, mich in irgendeiner Form an diesem Vorhaben zu beteiligen.«
    »Sie müssen aber!« Brion war überrascht, wie ruhig seine Stimme klang. Er spürte, daß der andere sich doch für seinen Vorschlag interessierte. »Sie haben keine andere Wahl – wenn Sie diesen Krieg beenden wollen, bevor er begonnen hat. Oder wissen Sie eine andere Möglichkeit?«
    »Gut, Sie werden Ihren Magter bekommen«, stimmte Hys zu. »Ich glaube zwar nicht, daß Sie damit etwas erreichen werden – aber ein toter Magter mehr ist kein Nachteil. Unsere Teams führen heute nacht Angriffe gegen die Magter durch. Sie können sich meinem anschließen – die übrigen sind schon unterwegs. Wir wollen einen kleineren Turm überfallen, in dem wir bereits einmal ein Waffenlager entdeckt haben. Die Aussichten, daß wir dort wieder etwas finden, sind nicht schlecht, denn die Magter sind dumm genug, um dort wieder Waffen zu lagern. Manchmal scheinen sie keinerlei Vorstellungsvermögen zu besitzen.«
    »Sie haben keine Ahnung, wie recht Sie damit haben«, sagte Brion mit einem leisen Lächeln.
    Einige Minuten später erreichten sie eine Felsschlucht, die nach oben hin enger wurde. Am Eingang stand ein Verzögerungsprojektor, der leise summend sämtliche Lichtstrahlen verschluckte und dadurch einen unsichtbaren schwarzen Vorhang bildete. Dahinter erstreckte sich eine ebene Fläche, auf der drei offene Sandwagen in Bereitschaft standen. Ihre Besatzungen saßen am Boden verstreut, unterhielten sich und überprüften nochmals ihre Waffen. Als Hys und Brion erschienen, herrschte sofort Schweigen.
    »Aufsitzen!« befahl Hys. »Wir greifen nach dem bekannten Plan an. Telt soll zu mir kommen.« Brion bemerkte, daß die Stimme des anderen weicher klang, wenn er mit seinen Männern sprach. Die Soldaten gehorchten augenblicklich – offensichtlich sahen sie in Hys einen guten Befehlshaber.
    Ein dicklicher Mann tauchte vor Hys auf und salutierte lässig. Er war schwer mit elektronischen Geräten beladen, die in Segeltuchtaschen verpackt waren. Sogar die Taschen seiner Uniform steckten voller Ersatzteile und Werkzeuge.
    »Das hier ist Telt«, sagte Hys zu Brion. »Er wird sich um Sie kümmern. Telt begleitet mich bei unseren Angriffen und stellt dabei seine Messungen in unmittelbarer Nähe der Türme an. Bisher hat er allerdings noch keine Anzeichen für das Vorhandensein der Abschußrampe oder der Bomben festgestellt.

Weitere Kostenlose Bücher