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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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der Schädel seines verhältnismäßig langlebigen Wirts bot ihm einen ausgezeichneten Schutz. Als Gegenleistung für Nahrung und Sauerstoff produziert er vermutlich Hormone und Enzyme, mit deren Hilfe die Magter überleben. Dazu könnten zum Beispiel einige gehören, die sich für die Verdauung als nützlich erweisen, so daß die Magter sämtliche hier vorkommenden Tierarten essen können. Vielleicht erzeugt der Symbiont auch Zucker, reinigt das Blut von Giftstoffen – es gibt noch viele andere Dinge, die er tun könnte.
    Offenbar hat er sie auch getan, denn sonst wären die Magter nicht zu der beherrschenden Lebensform auf diesem Planeten geworden. Sie haben einen hohen Preis dafür bezahlt, aber bisher spielte das keine Rolle. Ist dir aufgefallen, daß das Gehirn des Magter nicht kleiner als bei einem normalen Menschen ausgebildet ist?«
    »Es muß aber kleiner sein – wie könnte der Gehirn-Symbiont sonst mit ihm zusammen in dem Schädel Platz haben?« sagte Brion.
    »Wenn das Gehirn der Magter kleiner wäre, dann hätte der Symbiont den Rest des Schädelhohlraums für sich. Aber das Gehirn hat die normale Größe – allerdings fehlt ein Teil, den der Symbiont absorbiert hat.«
    »Die Stirnlappen!« rief Brion überrascht aus. »Das Ganze hat den Effekt einer Stirnlappenentfernung.«
    »Sogar noch mehr«, erklärte Lea ihm und schob mit dem Skalpell die grüne Masse beiseite. »Diese Fortsätze dringen tiefer in das restliche Gehirn ein und beeinflussen damit einige andere Funktionen. Durch die Zerstörung der Stirnlappen sind die Magter zu Menschen ohne Gefühlsempfindungen und ohne jegliche Fähigkeit zu abstraktem Denken geworden. Anscheinend waren sie so dem Leben besser gewachsen. Es muß einige schreckliche Versager gegeben haben, bevor diese Symbiose zu einem Erfolg für beide Teile wurde. Das Endergebnis ist ein Lebewesen, das für das Leben auf diesem Planeten hervorragend geeignet ist. Es besitzt keine Gefühle oder Wünsche, die es am Überleben hindern könnten. Völlig rücksichtslos – aber die Menschen sind in dieser Beziehung schon immer sehr weit entwickelt gewesen, so daß dies keine große Veränderung bedeutete.«
    »Die anderen Disaner – wie zum Beispiel Ulv hier – haben überlebt, ohne sich so zu verändern. Warum mußten die Magter es dann tun?«
    »Du weißt doch, daß eine Evolution nicht immer durch Zwang hervorgerufen wird«, sagte Lea. »Es gibt immer einige Varianten, und alle besseren überleben. Man könnte sagen, daß die normalen Disaner überlebten, aber die Magter überlebten besser. Ich nehme an, daß sie allmählich die beherrschende Rasse geworden wären, wenn Dis nicht wiederentdeckt worden wäre. Jetzt wird ihnen das nicht mehr gelingen, nachdem sie es soweit gebracht haben, daß der gesamte Planet zerstört wird.«
    »Das begreife ich immer noch nicht«, warf Brion ein. »Die Magter haben überlebt und ihre beherrschende Stellung gesichert. Und trotzdem sind sie selbstmörderisch veranlagt. Wie kommt es dann, daß sie nicht schon längst ausgerottet worden sind?«
    »Als Einzelwesen waren sie so aggressiv, daß sie manchmal praktisch Selbstmord begingen, weil sie alles mit dem gleichen Mangel an Urteilsfähigkeit angriffen. Zu ihrem Glück gibt es hier keine größeren Tiere. Wenn also ab und zu einer von ihnen starb, so überlebten sie doch als Rasse – dank ihrer unmenschlichen Rücksichtslosigkeit. Aber jetzt stehen sie vor einem Problem, das ihre halbzerstörten Gehirne nicht mehr bewältigen können. Sie befinden sich in der gleichen Lage wie mit Messern bewaffnete Wilde, die alle anderen Wilden umgebracht haben, die nur Steine als Waffen hatten. Dann tauchen plötzlich neue Gegner auf, die Gewehre besitzen – und die Magter greifen weiter an, bis sie alle den Tod gefunden haben.
    Das ist wieder einmal ein Beweis dafür, wie unparteiisch die Evolution vorgeht. Die Menschen, die von dieser Wucherung befallen waren, wurden die beherrschende Rasse auf diesem Planeten. Das grüne Zeug war ein echter Symbiont, der dazu beitrug, daß die Verbindung aus Mensch und Pflanze stärker als alle anderen Lebewesen wurde. Aber jetzt hat die Lage sich grundlegend geändert. Die Magter erkennen nicht mehr, was sie mit ihrer einseitigen Denkweise anrichten, obwohl von dieser Erkenntnis die Existenz eines ganzen Planeten abhängt. Deshalb ist diese grüne Masse kein Symbiont mehr, sondern ein echter Parasit geworden.«
    »Und deshalb muß er vernichtet werden!« warf Brion

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