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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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ein. »Endlich müssen wir nicht mehr gegen Schatten ankämpfen«, freute er sich. »Wir haben den Gegner gefunden – und die Magter haben eigentlich gar nichts damit zu tun. Es ist nur eine Art besserer Holzwurm, der zu dumm ist, um zu erkennen, daß er sich selbst schadet. Hat er ein Gehirn – kann er denken?«
    »Das bezweifle ich«, meinte Lea nachdenklich. »Ein Gehirn ist eigentlich überflüssig. Selbst wenn er ursprünglich eines besessen hätte, wäre es inzwischen bestimmt verkümmert. Symbionten und Parasiten, die in einer Gemeinschaft dieser Art leben, degenerieren im Lauf der Zeit, bis nur noch die notwendigsten Körperfunktionen erhalten bleiben.«
    »Was ist das? Ich möchte es auch wissen«, unterbrach Ulv sie, während er die grüne Masse betrachtete. Er hatte kein Wort von der aufgeregten Diskussion zwischen Brion und Lea verstanden.
    »Willst du es ihm bitte erklären, Lea?« bat Brion. Er sah sie an und stellte fest, daß sie übermüdet aussah. »Am besten setzt du dich ein bißchen auf die Couch; du hast eine Pause verdient. Ich werde …« Er sprach nicht weiter, nachdem er einen Blick auf seine Uhr geworfen hatte.
    Vier Uhr nachmittags – acht Stunden blieben ihm noch. Was sollte er tun? Seine Begeisterung verflog plötzlich, als ihm klarwurde, daß das Problem erst zur Hälfte gelöst war. Die Bomben würden planmäßig abgeworfen werden, falls die Nyjorder die Tragweite seiner Entdeckung nicht erkannten oder nicht einsehen wollten. Würden sie sich davon beeinflussen lassen? Die Kobaltbomben wurden dadurch nicht weniger gefährlich.
    Dann fiel ihm auch ein, daß er nicht mehr an Telts Tod gedacht hatte. Noch bevor er sich mit den Nyjordern in Verbindung setzte, mußte er Hys davon unterrichten, was aus Telt und dem Sandwagen geworden war. Dabei konnte er gleichzeitig auf die starke Radioaktivität hinweisen. Zwar konnten die Streifen jetzt nicht mehr miteinander verglichen werden, aber vielleicht entschloß Hys sich doch auf Verdacht hin zu einem weiteren Angriff auf den schwarzen Turm.
    Brion stellte den Sender auf die Frequenz ein, die er von Professor Krafft genannt bekommen hatte, und schickte einen Anruf aus. Er bekam keine Antwort. Als er auf Empfang schaltete, hörte er nur atmosphärische Störungen.
    Allerdings bestand die Möglichkeit, daß das Gerät nicht funktionierte. Er stellte die Empfangsfrequenz seines kleinen Funkgeräts ein und pfiff in das Mikrophon. Das Signal kam so laut an, daß ihm die Ohren wehtaten. Er wiederholte den ersten Anruf. Diesmal bekam er sofort eine Antwort.
    »Hier ist Brion Brandd. Wie hören Sie mich? Ich muß mit Hys sprechen.«
    Brion bekam einen gelinden Schock, als Professor-Kommandant Krafft antwortete.
    »Tut mir leid, Brion, aber Sie können nicht mehr mit Hys sprechen. Wir hören diese Frequenz ab, deshalb wurde der Anruf an mich weitergeleitet. Hys und seine Leute haben Dis vor einer halben Stunde verlassen und befinden sich bereits auf dem Flug zurück nach Nyjord. Wollen Sie jetzt nicht auch abgeholt werden? Bald wird eine Landung sehr riskant sein. Ich muß mich jetzt schon auf Freiwillige verlassen, wenn ich Ihnen ein Schiff schicken will.«
    Hys und seine Leute verschwunden! Brion machte sich nur langsam mit diesem Gedanken vertraut. Er war etwas aus dem Gleichgewicht geraten, als ihm bewußt wurde, daß er mit Krafft sprach.
    »Wenn sie wirklich fort sind …«, begann er. Dann zuckte er mit den Schultern. »Schade, das läßt sich nun nicht mehr ändern. Hören Sie, ich wollte mich ohnehin mit Ihnen in Verbindung setzen, deshalb können Sie mir gleich zuhören. Sie müssen den Abwurf der Bomben verschieben. Ich habe den Grund dafür entdeckt, weshalb die Magter so selbstmörderisch veranlagt sind. Wenn wir diese krankhafte Erscheinung heilen können, werden sie Nyjord nicht angreifen und …«
    »Können sie bis Mitternacht geheilt werden?« unterbrach ihn Krafft. Seine Stimme klang ärgerlich.
    »Nein, selbstverständlich nicht.« Brion runzelte die Stirn, weil er einsah, daß das Gespräch eine unglückliche Wendung zu nehmen drohte. Trotzdem fiel ihm kein Argument ein, das dem entgegengewirkt hätte. »Aber allzuviel Zeit ist dafür bestimmt nicht erforderlich. Ich kann jederzeit beweisen, daß ich die Wahrheit sage.«
    »Ich glaube Ihnen, ohne daß Sie mir Beweise bringen, Brion.« Der Ärger in Kraffts Stimme war verschwunden und hatte einer Resignation Platz gemacht. »Ich gebe zu, daß Sie wahrscheinlich recht haben. Vorhin

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