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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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eine lange Platte, die mit perfekt gebratenen Tauben beladen war. Jeder am Tisch hatte einen Holzteller, einen Hornlöffel und einen mit Ale gefüllten Becher vor sich. Zwei Talgkerzen in schlichten Haltern standen inmitten des Essens und beleuchteten das Mahl. Catriona war beeindruckt von der Menge der Speisen und des Geschirrs. Innerlich war sie jedoch auch angespannt. Mahlzeiten im Familienkreis hatten auf Assynt nie zum leichten Teil des Lebens gehört.
    Neben Lina türmten sich gestapelte Schüsseln, in die sie Stew schöpfte und weiterreichte. Die vier Jungen schienen alle gleichzeitig nach den Tauben zu greifen. Nur kurz im Schöpfen und Schüsselverteilen innehaltend, versetzte Lina dem Ältesten einen Klaps auf den Hinterkopf.
    »Benimm dich anständig, Niall«, rügte sie ihn. »Wir haben Gäste und die dürfen sich zuerst bedienen.« Lina lächelte Catriona zu. »Möchtet Ihr eine Taube?«
    »Danke, gern, aber ich möchte Euren Kindern nichts wegnehmen«, antwortete Catriona. Sie bemerkte Taygs erstaunten Blick, ging jedoch darüber hinweg. Sie würde ihn heute Abend noch in vielerlei Hinsicht überraschen.
    »Meine Kinder bekommen reichlich zu essen«, sagte Lina und bedeutete mit einem Wink, dass man ihr die Platte mit den Tauben reichen möge.
    »Das ist nicht zu übersehen«, meinte der Mönch und spießte eine Taube auf sein Messer, als Lina ihm die Platte hinhielt. »Niall ist fast einen Kopf größer geworden, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe, und das ist gerade mal ein Jahr her. Selbst die kleine Cecilia ist gewachsen … nur scheint sie ihre Zähne verlegt zu haben«, fügte er hinzu und grinste das kleine Mädchen mit den langen braunen Haaren an, das zwischen seinen Brüdern saß. Cecilia lächelte, und Catriona sah, dass ihr tatsächlich zwei Zähne fehlten.
    Lina legte Catriona und Tayg je einen der perfekt gebratenen Vögel auf den Teller.
    »Ceci verlegt alles Mögliche«, sagte einer ihrer Brüder. »Meine Hornpfeife zum Beispiel.«
    »Das war ich nicht!«, behauptete das Mädchen und streckte dem Jungen die Zunge heraus. »Du hast sie Annag gegeben, bei der Versammlung. Das hab ich gesehen. Sim will Annag nämlich heiraten. Ich hab gesehen, wie er sie geküsst hat.«
    Sim wurde fast so rot wie sein Haar, aber anstatt über den Tisch zu langen und Ceci am Zopf zu ziehen oder sie auf sonst eine Weise schmerzhaft zu bestrafen, wie es Catrionas Brüder getan hätten, brach die Familie in lautes Gelächter aus, und Sim nahm die Spöttelei seiner Schwester mit Humor. Jedenfalls schien es so. Catriona würde nach dem Mahl ein Auge auf das Mädchen haben, um sich zu versichern, dass Sim nicht später versuchte, sich an der Kleinen zu rächen.
    »Annag kann er ruhig haben«, sagte einer der anderen Brüder. Catriona wandte sich ihm zu und sah, dass er Sim wie aus dem Gesicht geschnitten war, sein Zwillingsbruder also, und offenbar standen sie kurz vor dem Mannesalter. Diese beiden machten Gair und Lina sicher einen Haufen Ärger. »Annag ist ja ganz liebenswert und hübsch, aber ich nehme lieber ihre Cousine Maggie.«
    Auch darauf folgte lautes Lachen, und Niall sagte: »Als ob Maggie dich nehmen würde, Kennon.«
    »Keiner von euch wird jetzt schon irgendwen nehmen«, warf Lina ein. »Nicht bevor ich euch sage, dass es an der Zeit ist, euch eine Frau zu suchen. Ich hab euch nicht hinreichend gezähmt, um euch in die Obhut einer anderen Frau zu geben. Das würde ich keinem dieser Mädchen antun.« Sie zwinkerte Catriona zu. »Euch Burschen muss man hart an die Kandare nehmen, bevor man mit euch zusammenleben kann.«
    »Ich will nie heiraten«, meldete sich der jüngste Bruder zu Wort. Er konnte nicht älter als zehn oder elf sein und hatte das gleiche rote Haar wie die Zwillinge und auch deren kupferfarbene Sommersprossen. »Warum sollte irgendjemand ein Mädchen küssenwollen?« Er verzog angewidert das Gesicht, dann machte er sich mit dem Heißhunger eines kleinen Jungen über sein Mahl her.
    Gair lachte. »Vielleicht möchte unser Gast dir das erklären, Pol.«
    Aller Augen, auch Catrionas, richteten sich auf Tayg. Er wirkte einen Moment lang verlegen, dann sah sie, wie sein vertrautes keckes Grinsen wieder durchbrach. Er drehte sich ihr zu und hob die Augenbrauen, wie um sie herauszufordern.
    Nun, das konnte er haben. Sie erwiderte das Lächeln und sah mit Vergnügen, wie sich Besorgnis in seine Augen schlich, auch wenn sein Grinsen unverändert blieb.
    »Ach, Pol«, sagte sie,

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