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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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den Blick sittsam gesenkt, obschon Tayg doch ihre Wut aufblitzen sehen wollte, diesen heißen Funken ihres Temperaments.
    »Ich bin müde«, räumte sie ein und sah ihn aus dem Augenwinkel an.
    Er erkannte die Provokation darin, die Hitze. Feuer funkte, aber er glaubte nicht, dass es Wut war, die diese Flammen anfachte, sondern etwas Tieferes, Dunkleres. Etwas, das nach ihm griff und seine Knochen summen ließ, das durch sein Blut rauschte und wieein Gluthauch über seine Haut fuhr. Verlangen trieb ihn zum Aufstehen, und er zog Cat mit sich hoch. Er wollte sie hochheben und forttragen, aber noch war er nicht so weit genesen, dass er sich dazu in der Lage sah. Er musste sich damit begnügen, sie dicht bei sich zu halten.
    »Wir möchten euch allen eine gute Nacht wünschen«, sagte er, verzweifelt bemüht, das Zittern, das sich in seiner Stimme zeigen wollte, zu unterdrücken. »Das Essen war ausgezeichnet, Lina, und wir danken Euch demütigst für Eure Gastfreundschaft, aber wir sind …« Er sah auf Cat hinab, die mit einem Arm um seine Hüften und leicht benommenem Gesicht neben ihm stand.
    »Wir sind müde«, führte sie seinen Satz zu Ende, ohne die Augen von ihm abzuwenden.
    »Uff!«, machte Gair und rieb sich die Rippen, wo Lina ihm offenbar einen Ellbogenstoß versetzt hatte. Die Kinder kicherten über ihren Vater. »Mir fällt gerade ein, dass ich kurz mit dir reden muss, Tayg«, sagte er, wobei er jedoch seine gelassen lächelnde Frau mit einem finsteren Blick bedachte.
    Bevor Tayg oder Cat Einwände erheben konnten, hatte Gair auch schon den kalten Wind zur Tür hereingelassen, als er in die Nacht hinaus verschwand.
    Tayg drückte Cat. »Ich bin gleich wieder da … Frau.« Er küsste sie auf die Stirn und schlüpfte zur Tür hinaus in die Kälte.
    Gair wartete auf ihn hinter der Ecke, die Schutz vor dem bitteren Wind bot.
    »Du brauchst mich gar nicht so mürrisch anzusehen«, sagte er, als Tayg sich zu ihm gesellte.
    »In dieser Dunkelheit kannst du mein Gesicht doch gar nicht sehen.«
    »Aye, aber ich weiß, wo du jetzt gern wärst. Ich weiß sehr wohl, was du jetzt willst.«
    »Warum sind wir dann hier draußen?« Tayg konnte den ungeduldigen Ton nicht aus seiner Stimme vertreiben. Was ihn anging, war dies seine Hochzeitsnacht – er musste nur noch die Braut davon in Kenntnis setzen.
    »Immer mit der Ruhe, Junge. Ich möchte dir nur raten, lass es langsam angehen mit dem Mädchen. Ich weiß, du kannst es kaum erwarten, aber du musst sie auch jetzt noch umwerben, wie du es zweifellos in den vergangenen Wochen oder Monaten getan hast. Nur weil sie jetzt deine Frau ist, heißt das nicht, dass du das Mädchen, dem du den Hof machtest, hinter dir gelassen hast.«
    »Ich werde es langsam angehen lassen«, versprach er. »Die Nächte sind lang in dieser Jahreszeit. Wir haben viel Zeit.«
    »Aye, Junge, das stimmt. Die Matratze wurde erst vor Kurzem neu gefüllt und duftet noch nach Heidekraut, ein schönes Plätzchen also, um diese Nacht zu verbringen. Lass dir Zeit mit dem Mädchen, und du wirst alles bekommen, was du dir von einer Ehefrau nur wünschen kannst.«
    Gairs Rat war besser, als er wusste. Tayg atmete tief durch in der kalten Luft und ermahnte sich, dass heute Nacht nichts passieren durfte. Er durfte sie nicht drängen. Sie würde sich der Gefühle, die sie für ihn hegte, schon bald bewusst werden, sie würde zu der Erkenntnis kommen, dass sie heiraten mussten, und dann würde alles vollkommen sein. Aber er musste ihr Zeit lassen, selbst zu diesem Schluss zu gelangen. Der kalte Wind schnitt durch den Wollstoff seiner Hose und peitschte ihm die Haare ums Gesicht. Aye, die Kälte war gut. Er holte noch einmal kräftig Luft und fühlte sich von einer stillen Ruhe durchdrungen.
    »Gehen wir wieder rein?«, fragte Gair.
    »Aye. Danke für deinen Rat. Ich werde ihn beherzigen.«
    Gair brummte etwas, aber Tayg wusste nicht, was er damit meinte. »Lass uns reingehen, wo es warm ist.«
    Tayg machte die Tür auf. Drinnen saßen noch alle um den Tisch, bis auf Cat. Sie war nicht mehr da. Panik stieg in ihm auf.
    »Wo …«
    »Keine Sorge, Junge«, sagte Lina, ein breites Lächeln auf dem runden Gesicht. »Eure Braut wartet schon droben auf Euch.« Sie zeigte zu einer Leiter in der hinteren Ecke, die auf den Dachboden hinaufführte. »Die Kinder werden heute Nacht hier unten schlafen, damit Ihr ganz allein seid und die nötige Ruhe habt.«
    Die Andeutungen der Frau ließen Taygs Blut schneller

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