Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
fließen, und sein vorhin gefasster Entschluss löste sich auf. Er konnte gerade noch an sich halten, um nicht zu der Leiter zu rennen, aber nur mit Müh und Not.
Er wollte Cat, und er wollte sie jetzt.
Kapitel 14
Catriona zog sich unter viel Geflüster und Gekicher aus dem Kreis der Familie zurück. Sie kletterte über die Leiter zum Dachboden hinauf, dann stand sie vor dem schlichten Kastenbett, das man in eine Ecke geschoben hatte. Auf einem Regal stand eine Öllampe und erhellte den gemütlichen Raum mit seiner winzigen flackernden Flamme. Das Bett unter den Dachbalken schien Catriona förmlich zu locken.
Bald würde Tayg die Leiter heraufsteigen und zu ihr kommen, in diesen kleinen, traulichen Raum. Der Gedanke an seinen langen Leib, der sich neben ihr in diesem Bett ausstreckte, ließ jeden Nerv in ihr vibrieren, und Hitze sammelte sich und durchlief sie, bis ihr Herz raste und ihr Atem schnell und flach ging. Gott steh ihr bei! Sie wollte dieses Bett mit ihm teilen, wollte seine Hände auf sich spüren, seinen Mund wieder schmecken. Der Mann war wie ein edler Wein, der sie benebelte und töricht machte, und doch gelüstete es sie nach einem weiteren Schluck. Ja, das war Lust, dessen war sie sicher, aber irgendwie war es auch noch etwas Tieferes, Dunkleres, Erdigeres als Lust. Der Mann hatte ihre Gedanken erobert und mit seinen Küssen verstörende Begierden geweckt.
Dieser Kuss am Tisch hatte alles verändert. Rohes Verlangen hatte sie durchströmt, wachgerufen durch die Kraft hinter Taygs Zärtlichkeit, durch seine Sanftheit, die Art und Weise, wie er hinterher grinste, als wäre es ihm peinlich, seine Gefühle so zur Schau zu stellen.
Sie hatten ihre Rollen zu gut gespielt, aber es war auch kein Spiel mehr. Sie wollte ihn wirklich, und obschon sie in dieser Hinsicht nicht sonderlich viel Erfahrung hatte, war sie doch sicher, dass er sie auch wollte.
Hitze schoss durch sie hindurch, wie in jener Nacht am Feuer in der Wanderhütte, in jener Nacht, in der er in ihr eine Feuersbrunst ausgelöst hatte, die an Wucht und Stärke dem heulenden Sturm draußen in nichts nachgestanden hatte.
Sie hörte Lachen von drunten und dachte daran, wie er beim Mahl mit der Familie gelacht hatte. Er war ein Mann von seltener Art – liebenswürdig und freundlich, witzig, stark, fürsorglich, beschützend, mehr als nur gut aussehend und sogar ein bisschen eifersüchtig, wenn sie seinem Verhalten von vorhin trauen konnte … und sie wusste auf einmal, dass sie das konnte.
Sie vertraute ihm. Diese plötzliche Erkenntnis war süß, simpel, wahr. Sie vertraute ihm, wie sie noch nie jemandem vertraut hatte, sie vertraute ihm mit ihrem Leben, ihrem Herzen. Mit ihrem Leib.
Die Hitze, die in ihren Adern pulsierte, entzündete sich zu einem tosenden Feuer bei der Vorstellung, wie sie beide ineinander verschlungen auf diesem Bett lagen. Er würde ein leidenschaftlicher, zärtlicher Liebhaber sein, daran hegte sie keinen Zweifel. Und ihn verlangte so sehr nach ihr, wie es sie nach ihm verlangte.
Wenn auch nur …
Nay, heute Nacht gab es kein »Wenn auch nur«.
Sie traute diesem Mann. Sie liebte diesen Mann. Und das war alles, was zählte.
Die Wahrheit drang in ihr Bewusstsein, erfüllte ihr Herz mit einem Staunen, wie sie es noch nie erlebt hatte. Es war stiller, unterschwelliger als Verlangen, aber genauso machtvoll, genauso heftig.
Sie liebte Tayg, und der Rest würde sich irgendwie fügen. Sie würden schon einen Weg finden, ihrem Clan zu helfen. Es gabnichts, was sie gemeinsam nicht überwinden konnten. Sie wollte seine Braut sein, und sie würde seine Braut sein … wenn er sie zur Braut nehmen wollte.
Einen Moment lang drohte Zweifel ihre Hochstimmung zu ersticken. Wollte er sie zur Braut nehmen? Sie hatte sein Verlangen gespürt, die Leidenschaft in seinem Kuss, sie hatte sein Herz in seinen Augen gesehen, aber das war ihr gerade erst klar geworden.
Sie war während dieser Gedanken hin und her gegangen, jetzt blieb sie stehen und machte sich mit zitternden Fingern daran, ihr Haar zu lösen. Einen Barden heiraten, das hatte sie eigentlich nicht gewollt, aber er war der Mann, nach dem ihr Herz sich sehnte. Sie liebte ihn, und sie war sicher, dass er sie liebte. Alles andere würde sich zu gegebener Zeit schon finden.
Von unten drang Taygs Stimme herauf. Catrionas Herz machte einen Satz, als abermals feurige Begierde sie durchraste. Sie lächelte. Sie würden nicht das erste Paar sein, das die Hochzeitsnacht vor
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