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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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als wäre es die einer anderen, einer Frau, die leise, atemlos und voller Furcht sprach. »Hast du die ganze Nacht lang darüber gelacht, wie naiv Catriona ist?«
    Sie hob den Blick, um ihn anzuschauen, konnte ihn jedoch nicht klar erkennen, weil sich in ihren Augen Tränen sammelten.
    »Nay, Cat, so war es nicht …«
    »Tayg, der Charmeur von Culrain, hat sich wieder einmal ein Mädchen geschnappt, und diesmal musste er sie nicht einmal mit seinem Ruf ködern, damit sie sich in sein Bett stürzte.« Siewischte sich über die Augen, entschlossen, ihre Tränen nicht fallen zu lassen.
    »So war es nicht, Cat. Das weißt du auch.«
    »Mir scheint, ich weiß gar nichts. Ich bin nur eine ungebildete, leichtgläubige, dumme Kuh, die so leicht hereinzulegen ist, dass sie gar nicht auf die Idee kam, sie könnte sich in einen Schwindler verliebt haben.« Die Tiefe seines Betrugs machte es umso schwerer, sich diesen einzugestehen, machte den Schmerz umso schlimmer.
    »Cat, bitte, ich wollte dich nicht verletzen. Meine Gefühle sind echt. Ich liebe dich. Konntest du die Wahrheit gestern Nacht nicht spüren? Ich liebe dich, Cat. Ich möchte, dass du meine Frau wirst, ich will mein Leben mit dir verbringen. Es gibt keinen Grund, der dagegen spricht. Ich bin Tayg von Culrain. Ich bin der Mann, den du, wie du sagtest, die ganze Zeit schon heiraten wolltest.«
    Sie schaute zu ihm auf, nicht fähig und nicht willens, die Pein, die sie durchfuhr, und die Scham, die sie empfand, zu verhehlen. »Jetzt ist es zu spät«, sagte sie. »Es ist zu spät.«
    Langsam kam er zu ihr und ging vor ihr in die Hocke. »Als wir uns begegneten, war ich schon als Barde unterwegs, und ich sah keinen Grund, dich einzuweihen. Und später war es dann zu spät, und ich war ein Feigling. Ich wollte die zarten Gefühle, die sich zwischen uns entspannen, nicht mit meinen Geheimnissen gefährden.«
    »Geheimnisse? Gibt es denn noch andere Lügen? Andere Geschichten über die arme, dumme Catriona zu erzählen?«
    »Aye.« Er zuckte zusammen. »Nay. Nicht über dich, und du bist auch nicht arm dran oder dumm.« In seiner Stimme schwang ein verzweifelter Ton, aber der kümmerte sie nicht.
    »Dann gibt es also noch mehr?«
    Tayg hielt ihren Blick einen Moment lang fest, dann schaute er zu Boden und schien eine Entscheidung zu treffen. Er ließ sich vor ihr nieder, als befänden sie sich immer noch mitten im Sturm in ihrer kleinen Wanderhütte – nur war dieser Sturm von anderer Art, und sie glaubte nicht, dass sie ihn überleben würde.
    Ob es nun einen Augenblick oder einen ganzen Tag später war, konnte Cat nicht sagen, aber als Tayg fertig war mit seiner Geschichte über Hundsgesichts Intrige gegen den König, die Rolle, die ihr Clan darin spielte, und ihre eigene als Geisel, war sie sicher, dass die Welt untergegangen war. Sie konnte sich nirgendwohin wenden, nicht einmal Trost in Taygs starken Armen suchen. Sie konnte nirgends hin. Und sie hatte nichts mehr.
    In der Zeit, in der Tayg die Geschichte erzählt hatte, war die Welt zerbröckelt, bis nichts mehr davon übrig war.
    Und als sie den Fremden vor sich anstarrte, tat sich in ihr eine ungeheure Leere auf und löschte das Feuer, das Catriona gewesen war.

Kapitel 15
    »Catriona?« Taygs Magen verkrampfte sich. Sie war so reglos, so still. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Wo blieben die scharfen Worte, der finstere, wütende Blick? »Cat? Mädchen? Das ändert doch nichts von Bedeutung. Ich liebe dich. Ich will dich heiraten. Es ist besser für deinen Clan, wenn du Tayg von Culrain heiratest anstatt Tayg, den linkischen Barden.«
    Er erwartete ein Lächeln oder wenigstens eine höhnische Zustimmung zu seiner Selbstbeschreibung, aber sie starrte nur weiter auf seine Brust, mied den Blickkontakt, reagierte in keiner Weise. Er streckte die Hand aus, und sie zuckte nicht einmal zurück und verbat ihm nicht, sie zu berühren.
    Angst kroch aus seinem Bauch empor und legte sich würgend um sein Herz. »Cat, bitte, schau mich an. Ich wollte dich nicht verletzen, ich hatte nie die Absicht … all das wollte ich nicht. Aber es ist geschehen, und ich …«
    Die Eingangstür krachte auf, und mit Gair, der grimmig wirkte, wehte Schnee herein, als er an Taygs Seite eilte.
    »Ein Reiter. Er kommt sehr schnell näher. Pol sah ihn vom Hügelkamm aus. Ihr müsst sofort verschwinden.« Er blickte von Tayg in Catrionas mitgenommenes Gesicht, und die Sorgein Gairs Miene vertiefte sich. »Mädchen, der Junge

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