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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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sich am Rande der Wahrheit zu bewegen, als eine völlig falsche Geschichte zu ersinnen.
    »Aber der König ist schon verheiratet.«
    »Aye, aber er … er will sich die Unterstützung der Highlands sichern, deshalb sucht er nach Bräuten für die Söhne einiger seiner Verbündeten.«
    »Und welche Söhne wären das …?«
    Es behagte ihm nicht, das Mädchen anzulügen, genauso wenig wie der Funke Neugier in ihren Augen, aber er hatte wohl keine andere Wahl. Tayg kramte in seiner Satteltasche und holte eine Ecke Käse heraus; vielleicht konnte er sie von ihren Fragen ablenken, wenn er ihr etwas zum Frühstück anbot. Er schnitt ein Stück ab und warf es ihr zu, und es überraschte ihn, als sie es geschickt, aber fast beiläufig auffing. Dann bediente er sich selbst und verstaute den Käse wieder in der Tasche.
    »Wisst Ihr nicht, für wen Ihr nach Bräuten sucht?«, hakte sie nach.
    »Es steht mir nicht zu, über die Pläne des Königs zu sprechen.« Er kehrte ans Feuer zurück, setzte sich, beobachtete sie und kam zu dem Schluss, dass dies der rechte Moment sein mochte, um sie in seinen Plan zu verstricken.
    »Wie Ihr seht, könnt Ihr mich nicht begleiten. Ich werde Euch zurückbringen nach …«
    »Nay, das werdet Ihr nicht tun. Auf Assynt gibt es außer mir keine geeigneten Mädchen, Ihr braucht also keine Zeit damit zu vergeuden, dort hinzureisen. Ihr müsst schnell zurück zum König, das habt Ihr selbst gesagt. Ihr müsst Eure Mission erfüllen, und das kommt meinen Absichten sehr entgegen.«
    »Was?« Tayg merkte, wie ihm die Kontrolle über das Geschehen entglitt.
    »Ich muss jede Chance auf eine Heirat mit Hundsgesicht ausräumen. Für ein Leben im Kloster bin ich nicht geschaffen, also muss ich heiraten. Ich glaube, Tayg von Culrain wäre der passende Mann – für mich, für meinen Clan und für die Zwecke des Königs. Ich möchte rasch zum König, um ihn in dieser Angelegenheit um Hilfe zu bitten, bevor Hundsgesicht und Broc mich finden.« Ein breites Lächeln ließ ihr Gesicht gleichsam leuchten, und Taygmusste den Blick abwenden, sonst wäre er völlig in den Bann dieser himmelblauen Augen geraten, in denen plötzlich Schadenfreude aufblitzte.
    »Ich werde Euch helfen, geeignete Bräute zu finden«, fuhr sie fort, »und Ihr helft mir, wenn wir dem König gegenüberstehen. Aye, damit ist uns beiden gedient.«
    Trotz der Kälte in der Höhle trat Tayg Schweiß auf die Stirn. Sie wollte ihn heiraten? Unmöglich. Er glaubte, die Heiratsintrigen hinter sich gelassen zu haben, als er Culrain und seine Mutter verließ. Sie hatte sich geirrt, seine Mutter – sein Ruhm hatte sich weit über einen Umkreis von zwei Tagesritten hinaus herumgesprochen. Und nun stand er vor einem schwierigen Problem.
    Er brauchte das Mädchen als Geisel für den König. Er wollte sie ebenso wenig mit Duff MacDonell verheiratet sehen wie sie selbst, weil diese Ehe nichts Gutes für den König und für einen möglichen Frieden in den Highlands oder gar in ganz Schottland verheißen hätte. Wäre der König nämlich gezwungen, sein Reich im Norden und im Süden zu verteidigen, müsste seine Armee aufteilen, und darunter hätte ganz Schottland zu leiden. Wie ging es nur an, dass ein lästiges Mädchen zum Dreh- und Angelpunkt für die Zukunft eines ganzen Königreichs werden konnte? Und wie ging es an, dass dieses lästige Mädchen ihn als die Lösung ihrer Probleme ansah?
    Er betrachtete sie einen Moment lang. Es stimmte, der König sähe einen Vorteil in einer Ehe zwischen Tayg und diesem Mädchen. Es stimmte auch, dass eine solche Heirat ihren Clan und seinen verbände – gegen die MacDonells. Das alles stimmte, aber Tayg wollte kein Mädchen wie dieses heiraten. Wenn er schon heiraten musste, dann wünschte er sich eine reizvolle Frau. Das Leben war auch so schon schwer genug, da brauchte er sich nicht obendrein noch an ein solches Biest zu ketten. Und doch musste er sie zum König mitnehmen.
    Eine Idee nahm Gestalt an. Er würde einen Ehemann für sie finden, bevor sie beim König ankamen. Es musste doch noch andere Clans zwischen hier und Dingwall geben, mit Burschen, diedem König ergeben waren. Er brauchte nur einen von ihnen dazu zu bringen, das Mädchen zu heiraten … eine Aufgabe, die sich allerdings als unmöglich erweisen mochte.
    Er sah zu ihr hin. Sie saß da, musterte ihn, wartete auf seine Antwort. Ein hübsches Lächeln spielte um ihre vollen Lippen und brachte ihre mitternachtsblauen Augen zum Funkeln,

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