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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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sich daran ergötzt«, sie hielt inne und holte tief Luft, »jedermann zu erniedrigen.«
    »Ein Glück, dass ich gefragt habe.«
    »Können wir weitergehen? Ich möchte die Nacht lieber in einem Bett verbringen. Im Schnee zu schlafen, darauf habe ich keine Lust.«
    Tayg stand auf und deutete eine spöttische Verbeugung an. Das Biest war ein paar Augenblicke lang verschwunden gewesen, und er hatte unter dieser Oberfläche eine sanftere Frau erspäht, doch ließ sich das Biest nicht lang unterdrücken, und er war fast dankbar, daran erinnert worden zu sein. So vergaß er nicht, mit wem er es wirklich zu tun hatte.
    Sie trotteten weiter und folgten einem abschüssigen Pfad entlang eines Baches, der bis auf ein schmales Rinnsal in der Mitte seines Bettes zugefroren war. Tayg beschäftigte sich in Gedanken mit dem unmittelbaren Problem: Konnte er darauf vertrauen, dass sie ihre Zunge im Zaum halten würde? Es hatte ihn nicht viel Mühe gekostet, sie gerade eben wieder in Rage zu versetzen.
    Ein vertrauter, erdig würziger Geruch schlängelte sich in seine Überlegungen. Er blieb so abrupt stehen, dass die Schnauze des Pferdes fast auf seiner Schulter zu liegen kam.
    »Was ist?«, wollte Catriona wissen.
    Tayg sog die Luft ein. Sie war frisch vom Neuschnee, aber durchsetzt mit dem charakteristischen Geruch brennenden Torfs. Eine ganz leichte Brise wies ihm die Richtung, aus welcher der Rauch heranwehte.
    Catriona schob sich durch den tiefen Schnee am Pferd vorbei. »Nun, Barde? Warum bleiben wir stehen?«
    »Wir müssen den Weg für eine Weile verlassen«, sagte er und überschlug im Kopf rasch, welche Richtung sie einschlagen mussten, um die Behausung, die vor ihnen lag und in der wer auch immer wohnen mochte, zu umgehen. Er war noch nicht so weit, dass er ihre List endgültig auf die Probe stellen wollte.
    »Warum? Es folgt uns doch niemand.«
    »Das könnt Ihr nicht wissen. Wollt Ihr MacDonell eine deutliche Spur hinterlassen, der er nur nachzugehen braucht, um Euch zu finden?«
    Catriona schaute zurück auf die tiefe Furche im Schnee, wo sie entlanggegangen waren. »Aber wir werden doch auf jeden Fall eineSpur hinterlassen, ganz gleich, wo wir entlanggehen. Wäre es nicht besser, wir blieben auf diesem Weg, den vielleicht auch andere benutzen, die unsere Spuren mit den ihren überdecken?«
    Das Mädchen war schlauer, als er erwartet hatte.
    »Wir können es nicht riskieren, irgendjemandem zu begegnen«, sagte er schließlich.
    Ihre feinen Augenbrauen wanderten verdutzt aufeinander zu. »Ich dachte, wir wären übereingekommen, dass ich mich als Eure Schwester ausgebe, und da Ihr Euch genauso unvernünftig wie meine Brüder benehmt, wird mir das sehr leicht fallen.«
    »Aye, so leicht, dass Ihr nicht daran denken werdet, Eure Zunge im Zaum zu halten.«
    »Das werde ich schon nicht vergessen.«
    »Selbst wenn, wie wollt Ihr garantieren, dass wir auf niemanden treffen, der Euch erkennt?«
    »Ich sagte es Euch doch schon, in dieser Gegend war ich noch nie.«
    »Aye, aber das heißt ja nicht, dass wir nicht auf jemanden stoßen könnten, der schon einmal auf Assynt war.«
    Für den Moment hatte Tayg damit den Sieg davongetragen, aber sein Triumph war nur von kurzer Dauer.
    »Nun gut, dann reicht es eben nicht, wenn Ihr mich Schwester nennt. Wir müssen uns noch ein bisschen mehr einfallen lassen.«
    Tayg stöhnte. Dieses Mädchen gab einfach nicht nach. Aber sie konnten kein Risiko eingehen. »Die Schwester eines Barden muss für eine Unterkunft und Verpflegung singen und Geschichten erzählen.«
    »Nay, das müsst Ihr tun. Ich kann nur um Gastfreundschaft bitten – und das außerordentliche Können meines Bruders als Barde anpreisen.«
    Jetzt war es Tayg, der schnaubte.
    »Und Ihr habt ja auch Eure Mission zu erfüllen. Wie wollt Ihr dem König von einer Brautschau berichten, wenn Ihr nicht in die Dörfer geht, um nach heiratsfähigen Mädchen zu suchen? Und mir würde es auch nicht schaden, geeigneten Heiratskandidaten zu begegnen.«
    Damit hatte sie ihn ertappt. Wenn er sie bei sich behalten wollte, ohne Gewalt anzuwenden, dann musste sie ihm seine Geschichte glauben, auch wenn ihm die Vorstellung, sie am Hals zu haben, bis sie zum König kamen, fast unerträglich war. Er musterte sie eingehend und taxierte die Merkmale, die ihm am markantesten erschienen und anhand derer man sie am ehesten erkennen würde.
    Rasch machte er eine Bestandsaufnahme: Glänzend schwarzes Haar, das ihr selbst geflochten bis zur Hüfte

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