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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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reichte; Augen so blau wie der Abendhimmel kurz nach Sonnenuntergang im Hochsommer, wenn die Farben der Welt dunkel und kräftig waren; die Haut blass und makellos; und ihr Mund, weich und einladend.
    Sein Körper spannte sich und er rang mit dem Vergnügen, das nur daherrührte, dass er sie ansah. Seine Fantasie machte ungewollt einen Sprung, und er sann darüber nach, wie es wohl wäre, sie zu berühren.
    Er war verdammt. Er musste etwas tun. Und er musste es schnell tun.
    »Lassen wir es auf uns zukommen«, sagte er und sprach ein stummes Gebet, dass der Ursprung des Rauchs nicht auf ihrem Weg liegen mochte. Jetzt musste er erst einmal Distanz zwischen sich und sie bringen, bevor sein Leib und seine Vorstellungskraft sich gegen ihn verbrüderten und er etwas tat, das er für alle Zeit bereuen würde. »Wenn wir auf jemanden treffen, müssen wir dafür sorgen, dass Ihr unscheinbar wirkt, bevor man uns sieht.« Er wandte sich von ihrem überraschten Blick ab und setzte den Weg fort.

Kapitel 5
    Beißender Torfrauch stieg Catriona in die Nase, lang bevor das Dorf in Sicht kam. Eine Erschöpfung, wie sie sie noch nie erlebt hatte, zerrte an ihren Füßen und machte es ihr zunehmend schwerer, sie zu heben. Zum Glück bahnten ihr der Barde und sein Pferd den Weg, sonst hätte sie schon vor Meilen aufgegeben.
    Er blieb ein paar Schritte vor ihr stehen und wartete auf sie. Hätte sie es nicht besser gewusst, dann hätte sie den Ausdruck auf seinem Gesicht für Sorge gehalten, aber er war fast ebenso gehässig zu ihr wie Broc, also war das unmöglich. Ihn hätte es nicht einmal gekümmert, wenn sie mit einem Stein um den Hals im Höllenfeuer versunken wäre. Aber das war ungerecht. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie zugeben, dass er auf eine schroffe Weise eigentlich freundlich zu ihr gewesen war. Er hatte sie sogar zum Lachen gebracht. Sie wollte den Mann nicht mögen, aber sie musste sich eingestehen, dass er gar nicht so übel war – im Vergleich zu den meisten anderen.
    Sie schloss zu ihm auf und war von dem seltsamen Ausdruck in seinen Augen verblüfft – er schaute geradezu so, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen.
    »Wir müssen Euer Haar hochstecken und bedecken, bevor wir das Dorf betreten. Und Eure Haut schmutzig machen«, sagte er zu ihr.
    Sie nickte nur und fragte sich, ob sie es schaffen würde, noch einmal einen Fuß vor den anderen zu setzen, nachdem sie nun einmal stehen geblieben war. Sie blickte zu ihm auf und sah die unmissverständlichen Anzeichen von Sorge in den Linien seines Gesichts und der Neigung seiner Augenbrauen.
    »Keine Angst, Barde«, sagte sie. »Ich werde nichts sagen, was mich verraten könnte.«
    Er starrte sie einen Moment lang an, als wäre sie ein sonderbares Stück Treibgut, das er gefunden hatte, dann wandte er sich um und kramte in einer Satteltasche. Er zog einen fleckigen Stofffetzen heraus und reichte ihn ihr.
    »Was soll ich damit tun?«
    »Daraus müsst Ihr Euch eine Rise machen, wenn Ihr könnt, oder wenigstens einen Schleier. Je mehr Euer Haar und Euer Gesicht bedeckt sind, desto weniger Aufmerksamkeit wird Euch zuteilwerden. Wenn man Euch erkennt, werden wir das beide bereuen.«
    Natürlich. Sie streifte die Kapuze ihres Umhangs ab und löste den Plaidstreifen, den sie wie einen Schal um den Hals trug. Dann zog sie ihren dicken Zopf unter dem Umhang hervor, schlang ihn sich um den Kopf und versuchte, ihn mit einer Hand festzuhalten, während sie mit der anderen den Stoff darumwickelte.
    Doch kaum hatte sie den Stoff umgelegt, entglitt der Zopf ihrem Griff. Sie fing von vorn an, und abermals entglitt ihr der Zopf, als sie den Stoff fast darum gewickelt hatte.
    »Wartet, ich halte Euch das Haar«, sagte der Barde. Seine Stimme klang merkwürdig belegt.
    Er trat hinter sie, nahm ihr den Zopf aus der Hand und schlang ihn ungeschickt, aber behutsam um ihren Kopf. Catriona erschauerte unter der angenehmen Wärme seiner Finger auf ihrer Kopfhaut, während es ihr endlich gelang, den Stoff umzulegen und am Hinterkopf zu verknoten. Als sie fertig war, drehte sie sich zu ihm um.
    »Eine Rise ist das nicht, aber es wird seinen Zweck erfüllen«, meinte er, streckte die Hand aus und schob eine hervorlugende Haarsträhne unter den Stoff. Seine Finger fühlten sich auf ihrer vom Wind rauen Wange bemerkenswert zart an, und ein seltsam warmer Schauder durchlief sie dort, wo er sie berührte. Einen Augenblick lang starrte er sie an, als wäre er am Fleck

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