Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
von mir, und Ihr hättet mich für den Rest Eures Lebens am Hals!«
»Aye, Mädchen, und Ihr mich«, erwiderte er mit leiser Stimme. Sein warmer Atem strich über ihr Gesicht. »Könnt Ihr mir sagen, welches Los das schlimmere ist?«
Catrionas Herz schlug schnell, und ihr war seltsam zumute, fast schwindlig, gerade so, als stünde sie neben sich und beobachtete diese beiden streitenden Fremden, die nun immer näher aufeinander zutraten. Sie hatte Mühe, an ihrem Zorn festzuhalten, denn ein anderes, tieferes, dunkleres Gefühl drohte sie zu übermannen. Sie schluckte. »Diese Frage ist ganz leicht zu beantworten. Ich würde nie und nimmer mein Leben mit Euch verbringen.« Fieberhaft überlegte sie, womit sie ihn ganz und gar vor den Kopf stoßen könnte. »Ich werde einen besseren Mann als Euch heiraten«, zischte sie.
Er besaß nicht einmal den Anstand, zusammenzucken. Stattdessen legte er den Kopf schief und schürzte seine vollen Lippen, als wäre sie ein Kind, das ihm Rätsel aufgab. »Das sagt Ihr so. Aber woher wollt Ihr wissen, ob ein anderer Mann besser ist als ich?« Seine Stimme war jetzt ganz leise, aber es lag etwas Gefährliches darin.
»Jeder wäre besser als Ihr.«
»Sogar Hundsgesicht MacDonell?«
Sie versuchte, Ja zu sagen, doch eine so große Lüge wollte ihr einfach nicht über die Lippen kommen.
»Dann gibt es also mindestens einen Mann, der nicht besser ist als ich. Eine feine Art habt Ihr, Euch bei jemandem zu bedanken, der Euch vor dem Erfrieren gerettet, der Euch eine warme Mahlzeit und für heute Nacht einen Schlafplatz am Feuer beschafft hat.« Er fasste sie bei den Schultern und schaute ihr in die Augen, dann ließ er den Blick zu ihrem Mund hinunterwandern. Unter dem eindringlichen und konzentrierten Ausdruck in seinen zimtfarbenen Augen stockte Catriona der Atem.
»Nach der Vorstellung da drinnen können wir von Glück reden, dass man uns nicht im Schnee zu schlafen zwingt«, sagte er, wenn auch mehr zu sich selbst.
»Ihr wart es doch, der sagte, sie sähe aus wie …«
Bevor sie den Satz zu Ende bringen konnte, brach etwas in seinen Augen, und er beugte sich vor und begrub ihre Lippen unter den seinen.
Catriona keuchte auf, war aber augenblicklich hingerissen von den Gefühlen, die seine Berührung durch ihren Körper jagte. Er nutzte ihr Zögern aus und drückte seine Lippen noch einmal auf die ihren, weich und doch fest. Catriona spürte, wie sie ein Schauer durchlief, dasselbe warme Schaudern, das sie empfunden hatte, als er ihr half, ihre Haare zu verbergen. Verzückt ließ sie ihn den Kuss fortsetzen. Völlig still stand sie da und ließ ihre Augen zufallen, damit sie sich besser konzentrieren konnte auf die überraschenden Empfindungen, die sie erfüllten. Warm und sanft spielten ihre Lippen miteinander. Sie legte die Hände auf seine Arme, trat ein wenig näher und gab ihrem Verlangen nach.
Tayg löste sich von ihr und schaute in ihre mitternachtsblauen Augen. Wie konnten aus so einem süßen Mund dermaßen scharfe Worte kommen? Sein Blick bewegte sich von ihren überraschten Augen hin zu ihren vollen Lippen, und, mochte Gott ihm beistehen, er küsste sie abermals.
Diesmal lehnte sie sich ihm allerdings entgegen. Er hob seine Hände an ihr Gesicht und neigte ihren Kopf, damit er besser herankam an diese wunderbare Süße. Er küsste sie, zupfte an ihren Lippen, ließ sich in seinem Tun von seinem aufgestauten Ärger lenken anstatt von seinem Kopf. Er brauchte mehr, wollte …
Tayg drängte sie, den Mund zu öffnen, dann lehrte er sie die Freuden des tieferen, innigeren Küssens. Er zog sie an sich, drückte ihren weichen Busen an seine Brust. Ein leises Stöhnen entfleuchte ihr, und er lächelte, ohne seine Lippen von ihrem Mund zu nehmen.
»Seht Ihr, Mädchen«, sagte er und knabberte erst an ihrem Mundwinkel, ehe er dann weiterglitt zu jener empfindlichen Stelleunterhalb ihres Ohres, »eine Zunge lässt sich doch besser nutzen als nur dazu, den Stolz eines Mannes zu verletzen.«
Die eben noch so warme und anschmiegsame Catriona wurde binnen eines Herzschlags kalt und steif. Sie versetzte ihm einen harten Stoß, der ihn nach hinten stolpern ließ. Diesmal wünschte Tayg,
er
hätte seine Zunge im Zaum gehalten.
»Wenn Ihr das noch einmal versucht«, sagte sie, stieß ihn mit spitzem Finger vor die Brust und schaute zu ihm auf, die Augen schmal und voll unverhohlenem Zorn, »werde ich mehr als nur Euren Stolz verletzen.« Sie gab ihm einen weiteren Stoß, dann
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