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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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Kapitel 6
    Tayg pirschte näher heran, hielt sich aber in den tiefen Schatten der schummrigen, nebelverhangenen Dämmerung. Broc war offenbar ihrer Spur im Schnee gefolgt. Es bedurfte keines großen Geschicks, einer einzelnen Fährte in frischem Schnee nachzuspüren. Aber was wusste der Mann? Tayg schlich noch näher an die Vorderseite der Hütte heran und spähte vorsichtig um die Ecke.
    Der dichte Nebel ließ die Einzelheiten verschwimmen, aber es war zu erkennen, dass Farlan dem Neuankömmling gegenüberstand … nein, es handelte sich um mehr als nur einen, berichtigte sich Tayg, denn er machte mindestens drei Pferde aus. Der Nebel riss überraschend auf, und Tayg verschluckte einen Fluch. Er zog sich hinter die Ecke der Hütte zurück, konnte dem Wortwechsel aber weiter folgen.
    »Und warum jagt Ihr ein Mädchen durch dieses Wetter? Hat sie Euch womöglich Eure Männlichkeit geraubt?« In Farlans Stimme lag ein ungewohnt scharfer Ton.
    »Das geht Euch nichts an, alter Mann. Ich bin Broc MacLeod von Assynt …«
    »Ich weiß sehr wohl, wer Ihr seid, Bursche, also mäßigt Euren Ton oder ich werfe Euren kümmerlichen Arsch von der Klippe.Euch folgt der Ärger auf dem Fuße wie ein treuer Hund, und es gibt kaum jemanden in den Highlands, der das nicht weiß.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, und Tayg konnte sich das Duell der Blicke, das sich die beiden Highlander lieferten, lebhaft vorstellen.
    »Wir sind ihrer Spur im Schnee gefolgt. Sie hat uns hierhergeführt. Wir werden das Mädchen mit uns nehmen.«
    »Bei uns gibt es kein – wie sagtet Ihr noch gleich? – 
zänkisches Biest
. Die Mädchen von Fionn sind sanftmütig, was auf Euer Mädchen offenbar nicht zutrifft.«
    »Sie ist nicht mein Mädchen.«
    »Warum sucht Ihr sie dann?«
    Wieder kehrte Stille ein, bis Broc sich räusperte. »Sie ist meine Schwester und mit unserem Verbündeten verlobt. Ich habe geschworen, sie zu ihrer Hochzeit heimzubringen. Wo ist sie?«
    »Ich sagte es Euch doch schon. Hier ist kein Mädchen, auf das Eure Beschreibung zutrifft.«
    »Von wem stammt dann diese Spur, die in dieses Dreckloch führt?« Brocs Geduldsfaden, von Anfang an dünn, drohte nun vollends zu reißen.
    »Die stammt von dem Barden«, meldete sich eine dünne Stimme.
    »Alasdair!« Farlans Stimme klang streng und erinnerte Tayg an die seines eigenen Vaters, wenn dieser sich über ihn geärgert hatte. »Scher dich zurück an den Rockzipfel deiner Mutter und überlass diese Angelegenheit den Erwachsenen.«
    Tayg hatte Mitleid mit dem Jungen. Zwar konnte er ihn nicht sehen, doch war er sicher, dass er unter dieser scharfen Zurechtweisung die Schultern hängen ließ und vor Wut kochte.
    »Es ist ein Barde bei Euch?«, fragte eine andere Stimme, ebenfalls die eines Mannes, jedoch nicht so tief wie Brocs.
    »Ich verstehe nicht, was ein Barde mit Eurem weggelaufenen Mädchen zu tun haben könnte.«
    »Es gab Anzeichen dafür, dass die Spur, der wir folgten, von zwei Menschen hinterlassen wurde«, warf eine dritte Stimme ein.»Befand sich eine Frau in der Begleitung dieses Barden?«
    Diesmal zog sich das Schweigen lang hin. Tayg wagte einen weiteren Blick um die Ecke. Der Nebel hatte sich wieder um die Männer geschlossen, aber er konnte immer noch Farlans Gestalt erkennen, der die kräftigen Arme vor der breiten Brust verschränkt hatte. Das schulterlange braune Haar stand ihm wild vom Kopf ab, und obschon der Nebel ihn vor Taygs Blick zu verbergen trachtete, war doch klar, dass Farlan die Männer, die vor ihm standen, finster anstarrte.
    Schließlich sagte er: »Aye, er wurde von einer Frau begleitet – von seiner Schwester.«
    »Woher wisst Ihr, dass sie seine Schwester ist?«
    »Das ist leicht zu beantworten. Er hat sie uns vorgestellt. Er hat sie geneckt. Sie hat ihn geneckt – aber nicht auf zänkische Art. Und der Barde war ihr mit Leichtigkeit überlegen, wie es sich für jeden älteren Bruder gehört. Aye, die beiden sind Bruder und Schwester, daran habe ich keinen Zweifel.«
    Broc schnaubte. Der Nebel um ihn herum geriet ins Wogen. »Triona hat reichlich Erfahrung mit älteren Brüdern, die ihr überlegen sind. Es würde ihr keine große Mühe machen, diese Rolle vorzugaukeln. Ich möchte dieses Mädchen mit eigenen Augen sehen«, sagte er. »Kommt, Männer. Wenn Farlan uns nicht zeigen will, wo sie zu finden ist, müssen wir sie eben selber suchen.«
    Tayg war sicher, dass Farlan eine solche Suche nicht erlauben würde, aber er

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