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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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erzählen …«
    »Aber wir möchten lieber ein Lied hören, Bruder. Ein schönes Lied. Du kennst doch
Der Jungfrau Wahl
. Sing das für uns.«
    Tayg sah Catriona verdrießlich an.
    »Mädchen«, rief sie mit erhobener Stimme, »mein Bruder braucht einen Anreiz. Sein voller Bauch hat ihn offenbar melancholisch gemacht, und in einer solchen Stimmung taugt kein Mann viel, habe ich recht?« Sie besaß sogar die Unverfrorenheit, ihm zuzuzwinkern, während die Mädchen kicherten und die Männer schallend lachten.
    »Hier brauche ich deine Hilfe nicht, liebe Schwester.« Er musste laut sprechen, damit er über das Gelächter hinweg zu hören war.
    »Nein,
meine
Hilfe brauchst du vielleicht nicht …« Sie schlängelte sich zwischen den Leuten hindurch. »Aber vielleicht brauchst du ein wenig Inspiration? Du solltest einem Mädchen ein Lied vorsingen … diesem Mädchen«, sagte sie und zog Dolag in die Mitte des Kreises. »Vielleicht singst du ja mit ihr vor Augen besser als bislang.«
    Tayg schoss einen finsteren Blick auf Catriona ab, brachte jedoch schon im nächsten Moment ein Lächeln zustande, als Dolag ihm schüchtern zulächelte.
    »Ach, Dolag«, seufzte er, nachdem er beschlossen hatte, Catrionas Spielchen mitzumachen – und sie darin zu schlagen.
    »
Süße
Dolag, das ist ihr Name«, rief Farlan von der anderen Seite des Kreises her.
    Tayg nickte. Wenn er es richtig anstellte, konnte er Farlan eine Freude machen und Catriona heimzahlen, dass sie ihn in dieseschwierige Lage gebracht hatte. Sie würde es bereuen, ihm auf die Zehen getreten zu sein und sich in seinen Auftritt eingemischt zu haben. Mit schmalen Augen konzentrierte er sich auf Dolag, nein, auf die
süße
Dolag, rief er sich in Erinnerung.
    »Oh, süße Dolag von Fionn.« Er schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln und blinzelte ihr so auffällig zu, dass auch Catriona dieses Zwinkern mitbekam. Er sah, wie sich Dolags Wangen allein aufgrund dieser kleinen Tändelei zart röteten. Das war ein Mädchen, das nicht an die Aufmerksamkeiten eines Mannes gewöhnt war. Es würde leicht sein, ihr zu schmeicheln. Er begann mit einem einfachen Takt auf seiner Trommel.
    »Süße Dolag von Fionn, sie ist so süß und schlau. Ihr Haar, das ist wie Feuer, ihr Gesicht sieht aus wie …« Er geriet aus dem Takt, weil er sich zu verkneifen versuchte, was ihm als erster Reim einfiel: Sau.
    Die Menge johlte, aber Farlan machte keinen erfreuten Eindruck und Dolags Unterlippe bebte.
    »Ich bitte um Verzeihung«, beeilte sich Tayg zu sagen. »Normalerweise habe ich mehr Zeit zum Reimen«, fügte er hinzu. »Ich will es noch einmal versuchen, wenn Ihr erlaubt, denn so ein schönes Mädchen verdient auch ein schönes Lied.«
    Farlan nickte, und Dolags bereits rosige Wangen wurden noch röter.
    »Ich helfe dir, Bruder«, sagte Catriona und trat neben Dolag.
    »Nay, du hast schon genug geholfen.«
    Die Zuhörer lachten abermals laut auf.
    Tayg fing wieder an, die Trommel zu schlagen. »Die schöne Dolag von Fionn, das Gesicht so fein und ohne Sorgen. Sie leuchtet wie ein Blümchen an einem Frühlingsmorgen.«
    »Ja, so ist’s besser, Bursche«, rief Farlan.
    »Sie ist kein Biest, keine Gans und auch kein Luder. Sie hat Manieren«, er richtete den Blick auf Catriona, um sich zu vergewissern, dass sie seine Spitze auch verstand, »und sie widerspricht nie ihrem Bruder.«
    Tayg trommelte einen Moment lang stumm weiter, derweil er überlegte, was er noch singen könnte.
    »Die schöne Dolag von Fionn strahlt die Anmut eines Kätzchens aus. Sie singt wie ein Engel …«
    Das Publikum grölte, und Dolag zog den Kopf ein und schlug den Blick nieder. »Offenbar hat er sie noch nicht singen gehört!«, rief jemand aus der Menge.
    Tayg lächelte. »Und sie …«
    »… ist blind wie eine Fledermaus!«, reimte ein anderer.
    Tayg versuchte, nicht zu grinsen. »Ihr seid ungerecht zu der reizenden Dolag«, rief er in die Runde, in der Hoffnung, dem beschämten Mädchen ein Lächeln abzuringen. Aber sie stand nur da und zog die Schultern hoch. »Sie ist schön und zart, wenn du sie siehst«, sang er. »Ganz anders als meine Schwester, dieses Biest.« Er beendete das Lied mit einem Trommelwirbel.
    Donnernder Applaus war sein Lohn, wer in der Nähe stand, schlug ihm dazu noch anerkennend auf die Schulter, und jedermann lachte laut. Tayg musterte die beiden Frauen, die vor ihm standen. Ein Blick auf Dolag verriet ihm, dass sie genug hatte von seiner Aufmerksamkeit. Und ein Blick auf

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