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Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Vorgesetzten auf Corion Prime gesprochen,
die ihm eindeutig zu verstehen gegeben hatten, was auf dem Spiel stand. Unter
anderem war es dabei um seine berufliche Karriere und die Gesundheit seiner
auf Corion Prime lebenden Verwandtschaft gegangen.
    Die Aussichten waren jedenfalls nicht gut.
    Tacitus Barrach hob den Kopf und starrte erneut auf das Display. Die Ikarus
schob sich langsam in den Gürtel hinein. Der Major-Ingenieur presste die
Lippen aufeinander und schluckte trocken, dann nickte er Leutnant-Ingenieur
Entkot Prixxar zu. Der Doraner blickte ihn aus seinen bunt schillernden Facettenaugen
ausdruckslos an und ließ dann seine feingliedrigen, sechsfingrigen Hände
über die Tastatur der Zielerfassung gleiten. Einige Sekunden später
hörte Barrach ein »Torpedo bereit!« aus dem Vokoder des Doraners,
der von der Natur aus nicht mit Stimmbändern ausgestattet war. Der undefinierbare
Facettenblick seines Mitarbeiters ruhte auf seinem Vorgesetzten, einen der beiden
abgewinkelten Greifdaumen auf dem Auslösesensor ruhend.
    Die Ikarus machte keine Anstalten, sich wieder zurückzuziehen, obgleich
gerade erst ein ziemlicher Brocken an ihrem Schutzfeld verglüht war. Das
Schiff wurde sicher ziemlich durcheinander geschüttelt. Barrach bekam trotz
seiner empfindlichen Anlage kein genaues Ortungsmuster des Rettungskreuzers,
war sich aber absolut sicher, dass nicht einmal das Schutzfeld eines Schlachtschiffes
der Extronit-Ladung innerhalb des Torpedos widerstehen würde. Und dass
die Ikarus im Feld manövrierte, war hilfreich: So konnte das Ganze als
bedauerlicher Raumunfall gelten. Trotz des bitteren Geschmacks auf der Zunge
fühlte Barrach die Befriedigung, dieses Problem sehr bald zur Zufriedenheit
seiner Vorgesetzten gelöst zu haben. Und wenn erst das Bergungsschiff des
Konzerns auftauchte, würde man auch alle anderen Spuren diskret beseitigt
haben.
    Barrach nickte.
    Prixxar presste seinen Daumen auf den Sensor.
    Eine kaum spürbare Erschütterung zeugte davon, dass die Abwurfvorrichtung
den Torpedo ins Weltall entlassen hatte.
    Barrach lehnte sich entspannt zurück und betrachtete den hellen Blip auf
dem Schirm, der der Ikarus entgegenstrebte.

    »DAS ist aber kein Asteroid!«, erklärte Weenderveen mit fester
Stimme und wies auf den Ortungsreflex, der sich dem Schiff näherte. Nachdem
vor einigen Minuten der erste größere Brocken am Schutzfeld der Ikarus
verglüht war und die Belastung nach oben schnellte, fixierte der Techniker
die Ortungsgeräte, als könne er die Asteroiden durch Hypnose zum Einschlagen
eines anderen Kurses bewegen.
    Sentenza nickte knapp. Er kannte diese Art von Reflex aus seiner Zeit in der
Kaiserlichen Marine. Was da aus dem Nichts auf sein Schiff zuschnellte, war
ein Torpedo und er kam sicherlich nicht rein zufällig daher.
    »Schutzschirme überbelasten!«, ordnete Sentenza an. Weenderveen
nahm die Schaltung vor. Die Energieerzeuger summten in schmerzhafter Intensität.
Der Captain warf einen Blick auf die Umgebungsdarstellung. Viel Platz zum Manövrieren
hatte er nicht. Doch viel würde er auch nicht brauchen.
    »Vorsicht!«
    Ehe Weenderveen reagieren konnte, gab der Captain Vollschub auf die Hecktriebwerke.
Die Andruckabsorber kreischten auf, als die Ikarus nach vorne schnellte und
sich der Bug des Schutzfeldes in eine Gruppe kleinerer Asteroiden bohrte, die
Funken sprühend im Energiestrom vergingen. Erschrocken klammerte sich der
Techniker fest, als Sentenza die Hecktriebwerke abschaltete, vollen Gegenschub
gab und die seitlichen Steuerdüsen aktivierte. Ein harter Ruck ging durch
das Schiff, das in all seinen Verstrebungen ächzte, als es aus dem Kurs
geworfen wurde. Das Schutzfeld schillerte in allen Farben, als kleine und mittlere
Gesteinsbrocken wie Geschosse in den Kurs des Schiffes sausten. Die Anzeigen
zeigten Rot.
    »Wollen Sie uns umbringen?«, rief Weenderveen panisch.
    »Nein, aber die da!«, erklärte Sentenza trocken und wies auf
den Torpedoreflex, der bedrohlich näher gekommen war. Der Torpedo wich
dabei den Asteroiden sorgfältig aus, er war ohne Zweifel allein und ausschließlich
auf die Ikarus programmiert worden.
    »Vorsicht!«
    »Oh, bitte nicht ...«
    Die Ikarus wurde erschüttert, als Sentenza das Schiff erneut herumriss.
Er hatte sein Ziel erreicht, einen wild rotierenden Gesteinsbrocken, fast so
groß wie die Ikarus. Jetzt musste das Timing stimmen.
    »Torpedo hat

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