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Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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aufgeschlossen!«, murmelte der entnervte Techniker. Sentenza
nickte grimmig, dann hob er beide Hände vom Steuerknüppel und legte
sie in seinen Schoß. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Weenderveen
den Captain an.
    »Was um Gottes ...«
    Ein heftiger Ruck, ein Aufheulen der bereits über Gebühr beanspruchten
Maschinen. Die Ikarus schüttelte sich und ein blendend heller Leuchtschein
breitete sich über die Bildschirme aus. Notsignale ertönten und der
Schutzfeldgenerator zeigte durchgehend Rotwerte. Schützend hatte Weenderveen
die Hände vor den Kopf geschlagen.
    Dann wurde es ruhig.
    Zögerlich hob der Techniker seinen Kopf. Der Asteroid war in winzige Splitter
gesprengt worden. Sentenza hatte den Computer damit beauftragt, die Annäherung
des Torpedos zu berechnen und das Schiff im letzten Augenblick hinter den Asteroiden
schwingen zu lassen. Der Sprengsatz hatte ihn statt des Rettungskreuzers vernichtet.
    »So was machen Sie aber bitte nicht noch mal mit mir«, brachte Weenderveen
mit brüchiger Stimme hervor. Der Captain lächelte nur.
    »Und jetzt ... wer hat uns das eingebrockt?«
    Auf diese Frage konnte der Techniker keine Antwort geben. Sentenzas Gesichtsausdruck
konnte man jedoch ansehen, dass er dem Verantwortlichen seinen Torpedo gerne
zurückgeschickt hätte.
    »Die Explosion war charakteristisch für Extronit – und zwar für
eine ganze Menge davon. Irgendjemand scheint hier entweder eine kleine Waffenfabrik
zu unterhalten oder etwas sehr wichtiges schützen zu wollen.«
    »Und wir sind ihm in die Quere gekommen?«
    Sentenza nickte.
    »Mal sehen, wer wen zuerst erwischt ...«
    Weenderveen zuckte zusammen.
    »Das wird sich bald beantworten ...«
    Er wies auf die Ortung. Ein zweiter Torpedoreflex löste sich aus der Myriade
der Asteroiden und eilte auf sie zu.

    Tacitus Barrach presste die Lippen zusammen. Er starrte auf Leutnant-Ingenieur
Prixxar, als könne der etwas für den Fehlschlag des ersten Torpedos.
Das Manöver der Ikarus hatte ihn völlig überrascht und obwohl
seine eigene militärische Ausbildung schon etwas zurücklag, hatte
er doch mit einem Blick erkannt, dass der Pilot jenes Schiffes nicht nur über
eine raumtaktische Qualifikation, sondern vor allem über entsprechende
Erfahrungen verfügte. Barrach musste eingestehen, dass er den klassischen
Fehler eines jeden Angreifers gemacht hatte: Er hatte seinen Gegner unterschätzt.
Bedauerlicherweise stand ihm an Machtmitteln nichts anderes zur Verfügung
als weitere Torpedos, und dementsprechend hatte er Prixxar mit dem Abfeuern
eines zweiten Geschosses beauftragt.
    Die tödliche Waffe schnellte auf die Ikarus zu.
    »Störung Beta tritt auf!«, durchbrach Prixxars knarrende Vokoderstimme
die Stille. Barrach fuhr zusammen. Störung Beta, eine Wechselwirkung der
Extronit-Strahlung mit der Steuerelektronik des Torpedos, hatte zu dem Unfall
geführt, der ihnen all diesen Schlamassel eingebrockt hatte. Er fixierte
den Torpedo, konnte jedoch keine Kursabweichung feststellen.
    »Ich erkenne keine ...«, hob er an, als der Torpedo einen Satz machte,
beim Ausweichen vor einem Gesteinsbrocken übersteuerte und ins Trudeln
geriet. Die kleine Steuerelektronik aktivierte hastig alle Steuerdüsen,
doch die Extronit-Strahlung hatte ihre Logikschaltkreise beeinflusst, der Torpedo
torkelte wild in alle Richtungen die Schubdüsen abfeuernd durch das Asteroidenfeld.
Er änderte den Kurs.
    »Torpedo hält auf unsere Station!«
    Barrach hatte das auch gesehen. Die Steuerelektronik war völlig durchgedreht.
Normalerweise müsste die automatische Schutzabschaltung reagieren.
    »Senden Sie den Terminierungsbefehl!«
    Prixxar knarrte.
    »Bereits versucht. Keine Reaktion.«
    »Senden Sie alternative Steuerimpulse!«
    »Bereits versucht. Keine Reaktion.«
    »Notfallprotokoll!«
    Hektische Alarmleuchten flammten auf. Die Station stellte den absoluten Verschlusszustand
her. Starke Schutzfelder glühten auf. Die Tarnung der Station war dahin,
doch darauf konnte jetzt keine Rücksicht genommen werden.
    »Kurs instabil. Wahrscheinlichkeit eines Volltreffers etwa 30 %.«
    »Ein Streifschuss würde uns schon reichen ...«
    Hektische Anfragen aus dem Labortrakt trafen in der Zentrale ein. Mit einer
unwirschen Handbewegung schaltete Barrach den Interkom ab. Er konnte jetzt keine
Störungen gebrauchen.
    »Status?«
    »Aufprall in 20 Sekunden.«
    »Gegenmaßnahmen?«
    »Sinnlos.«
    Prixxars

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