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Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Dann wischte er sich die Hände sauber, orientierte
sich und beschloss, eine Operationsbasis zu suchen. Möglichst weit weg
von konservierter Fertignahrung.
    Lear seufzte leise.
    So was hatte er wirklich sehr lange nicht mehr gemacht ...

    Captain Sentenza saß mit geschlossenen Augen in der Mannschaftsmesse der
Ikarus, die anderen Besatzungsmitglieder um ihn versammelt. Arthur Trooid war
der Einzige, der in der Zentrale seinen Dienst versah und das Schiff sicher
wieder zurück nach Vortex Outpost steuerte. Sentenza hatte sich die Berichte
Sonja DiMersis angehört. Alle drei hatten auch von ihren Erlebnissen in
der Mulde des weißen Schiffes berichtet, wenngleich Sentenza den Eindruck
hatte, dass er nicht jedes Detail erfahren hatte. Anande hatte eine erste Analyse
der gewonnenen Daten vorgelegt und einige der gesicherten Proben aus dem Schiff
untersucht.
    »Nun«, begann der Captain gedehnt und öffnete die Augen. »Allen
Ihren Berichten war die wiederholte Warnung vor einer großen Gefahr gleich.
Allen Ihren Erlebnissen war gleich, dass sie auf der einen Seite persönliche
Problemlagen gezeigt haben, auf der anderen Seite jedoch eindringlich vermittelten,
dass diese unerheblich und nebensächlich seien, es bald wichtigeres zu
bewältigen gäbe. Wäre ich kein so rational eingestellter Mensch,
würde ich fast sagen, dass sie alle Visionen gehabt haben, Prophezeiungen
hörten und vom Schicksal auserwählt wurden. Da ich aber Rationalist
bin, behaupte ich, dass das Schiff eine Nachricht vermittelt hat auf eine bestimmte
Art und Weise, die ihm angemessen erschien.«
    »In der Tat gehe ich davon aus, dass die Induzierung von neuralen Netzen
eine wesentliche Kommunikationsgrundlage dieser Wesenheit war«, ergänzte
Anande. »Ich bin mir nunmehr absolut sicher, dass es sich bei diesem Schiff
um eine intelligente Lebensform gehandelt hat.«
    »Was war das Ziel ihrer Reise?«, erkundigte sich Weenderveen.
    »Ich habe mich um die Entschlüsselung der Symbolgruppen bemüht,
die wir aufgefangen haben«, erklärte nun Thorpa. »Ich bin noch
nicht sehr weit und der Computer der Ikarus hat eine zu geringe Kapazität,
um mir eine große Hilfe zu sein. Ich kann jedoch mit Sicherheit sagen,
dass die Heimat dieses Schiffes etwa 26 Millionen Lichtjahre von hier entfernt
ist, eine Galaxis, die im Katalog mit AGK 23-556 bezeichnet ist. Ich vermute
ebenfalls, dass das Schiff genau hierher unterwegs war, der Kurs also keinesfalls
zufällig. Wenn alles stimmt, was wir aus unseren ... Träumen herausinterpretiert
haben, dann war das Schiff ein Bote. Und er kam mit einer Warnung.«
    »Vor?«, fragte Sentenza.
    »Vor einer Gefahr. Irgendeiner. Ich weiß nicht, worum es geht. Die
Symbolgruppen sind sehr komplex und ich bin kein Semantiker. Ich denke, ein
ganzes Forscherteam wird lange mit der Entschlüsselung zu tun haben. Ich
schildere nur meine ersten Eindrücke. Ich kann mich auch irren.«
    »Was schreibe ich in meinen Bericht?«, hakte Sentenza nach.
    Thorpa raschelte.
    »Ein illegales Extronit-Forschungszentrum von ›Blaue Wunder Tech‹ hat ein
außerirdisches Raumfahrzeug abgeschossen, das mit einer unentschlüsselten
Nachricht auf dem Weg in die bekannte Galaxis war. Die Rettungsversuche schlugen
fehl.«
    »Und die Daten?«
    »Die übergeben wir der Forschungsabteilung. Sollen die sich damit
herumschlagen«, schlug Sonja DiMersi vor und lehnte sich zurück. Ihr
ohnehin hartes Gesicht schien sich noch um einige Nuancen mehr versteinert zu
haben. Einige zusätzliche, feine, jedoch tiefe Linien hatten sich in ihre
Züge gegraben. Für einen kleinen Augenblick fühlte Sentenza ein
starkes Mitgefühl, eine große Sorge, als er Sonja DiMersi beobachtete.
Von der Intensität des Gefühls überrascht, schob er die Emotionen
unvermittelt zur Seite und verbannte sie aus seinem Denken.
    »Das werden wir sicher tun. Ich werde jedoch unsere Schlussfolgerungen
für uns behalten ... und, na ja, welche Berichte Sie alle über Ihre
persönlichen Erfahrungen machen werden, kann und werde ich weder beurteilen
noch kommentieren. Aus irgendeinem Grunde sind wir da in eine Sache verwickelt,
deren Ausmaße und Konsequenzen ich noch nicht absehen kann. Aber wir haben
jetzt vordringlichere Probleme zu lösen, als uns um außerirdische
Orakel zu kümmern. Ich bin mir sicher, dass bereits irgendeine weitere
Katastrophe auf uns wartet. Außerdem steht uns noch die

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