Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
ein »Diese Wesen sind
von einer übergeordneten Ebene. Was sich bei uns ereignet, muss nicht zwangsläufig
Folgen für ihre ... in unserer Welt semiphysischen Existenz haben. Ihr
ganzes Verhalten lässt darauf schließen, dass ihnen das Spiel sehr
wichtig ist und sie ihre Partie zu Ende bringen werden. Selbst wenn Elysium um sie herum zu existieren aufgehört hat, werden sie noch spielen. Fragen
Sie nicht, woher ich das weiß – ich weiß es nicht, es ist eigentlich
nur ... eine Ahnung. Was haben Sie nun vor, Captain? Wollen Sie die beiden zurücklassen
oder –«
    »Ich kann die Fremden nicht auf gut Glück ihrem Schicksal überlassen.
Wir wissen nicht sicher, dass sie den Untergang der Station überstehen
werden. Was schlagen Sie vor, wie wir sie überzeugen können, sich
in ihr Schiff zu begeben?«
    Shilla betrachtete den Grauen. Er platzierte eine gelbe Kugel neben der seines
Gegenübers, und beide Spielsteine wurden daraufhin in eine blaue Kugel
transformiert. Der Graue blickte auf.
    »Warum stören Sie unser Spiel? Das war ein Fehler. Das Spiel kann
nicht mehr zu Ende gebracht werden. Wir müssen neu beginnen.«
    »Jetzt können Sie die Station verlassen und das Spiel später
neu eröffnen«, beschwor Sentenza die Wesen, und Shilla verlieh den
Worten gedanklich Nachdruck.
    »Negativ.«
    Die bunten Perlen rollten wie von Geisterhand in den Kugelbeutel.
    »Sie vergessen, es gelten deren Regeln, Captain«, mahnte Shilla. »Passen
Sie sich an. Spielen Sie mit.« Und zu den Fremden gewandt: »Wir möchten
auch eine Farbe zugelost bekommen.«
    Verwundert blinzelte Sentenza die Telepathin an.
    Etwas wie Interesse regte sich in den ausdruckslosen Mienen der Fremden. »Sie
kennen Trisolum?«
    ›Kennen‹, dachte Sentenza, was heißt ›kennen‹. An
der Akademie hatte er es oft mit seinen Freunden gespielt, aber das war schon
lange her, und er war nie sehr gut gewesen. Er hatte es jetzt eben nicht einmal
erkannt ...
    »Ja«, antwortete Shilla.
    Ob sie bluffte? Sentenza war sich nicht sicher, wie er die Vizianerin einschätzen
sollte. Ihr Volk lebte angeblich in einer freiwilligen Isolation. Kannte sie
Trisolum, das in der Galaxie ein weit verbreitetes und beliebtes Glücksspiel
war? Warum nicht – angeblich existierte es bereits vor der Großen
Stille, und Vizia mochte durchaus eine der alten Kolonien sein, wo diese Tradition
überdauert hatte.
    »Dann wissen Sie sicher auch, dass hier um einen hohen Einsatz gespielt
wird«, fuhr der Sprecher der Fremden fort. »Was haben Sie zu bieten?«
    Sentenza ergriff Shillas Arm. »Um was spielen die beiden? Was erwarten
sie von uns? Doch bestimmt keinen Monatssold.«
    »Offenbar nichts«, beantwortete der Sprecher seine eigene Frage, und
es klang fast ein wenig enttäuscht. Beide wandten sich wieder ab.
    »Bieten Sie ihnen etwas an«, trug Sentenza der Telepathin auf, »egal
was. Wir müssen die Kommunikation unbedingt aufrechterhalten. Womöglich
ist das unsere einzige Chance.«
    »Sir«, schaltete sich Trooid ein.
    »Ja?«, gab der Captain ungehalten zurück.
    »Mr. Weenderveen meldete soeben, dass sich die Paracelsus im Anflug
auf die Station befindet und in zehn Minuten andocken wird.«
    »Sehr gut. Geben Sie dem Mann in der Zentrale Bescheid, dass er die Durchsage
mehrmals senden und sich dann ebenfalls auf den Weg zur Schleuse machen soll.
Sie, Thorpa und Mindi verschwinden auch. Ich werde nicht eher gehen, bis ich
unsere beiden Freunde hier in ihr Schiff gesetzt habe. Shilla?«
    Er wollte ihr keinen Befehl erteilen, obwohl er wusste, dass er ohne ihre Hilfe
die beiden Wesen nicht einmal zu einer Äußerung veranlassen konnte.
Die Telepathin nickte zur Bestätigung, dass sie bleiben wollte.
    »Jawohl, Sir.« Der Droid gab den anderen ein Zeichen und führte
sie hinaus.
    »Sie sagten, der Einsatz ist egal?«, vergewisserte sich Shilla, um
dann den Spielern zu erklären: »Ich setze die Paracelsus und
mehr als zweitausend Leben.«
    Nun blickten beide auf.
    Sentenza erstarrte. Hatte er richtig gehört?
    »Sollten wir gewinnen«, fuhr die Telepathin fort, »werden Sie
die Station unverzüglich verlassen.«
    »Einverstanden!«
    Lautstark entließ Sentenza die Luft aus seinen Lungen. Es war zu spät,
Shilla Vorwürfe zu machen. Hätte er das geahnt ... Nein, er hatte
keine Vorstellung davon, wie er dann reagiert hätte. Zweitausend Menschen.
Es war Irrsinn! Er hätte ihr nicht vertrauen

Weitere Kostenlose Bücher