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Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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sein.«
    Nachdenklich rieb sich Sentenza das Kinn. Neugierde flammte in seinen dunkelbraunen
Augen auf. »Wir waren bisher keine guten –«, er hatte ›Prüflinge‹
sagen wollen, verbesserte sich aber in Hinblick auf das Umfeld: »... Spieler.
Können Sie das ändern, Shilla? Bringen Sie uns ins ... Spiel!«
    Die dunkelroten Lippen der Vizianerin formten ein verheißungsvolles Lächeln.
Zu gern hätte er gewusst, was gerade durch ihren Kopf gegangen war ...
    Shilla trat auf die sonderbaren Wesen zu und fixierte sie. Ruhig schoben diese
die bunten Kugeln über das Spielfeld und blickten nicht einmal auf.

    »Gleich habe ich es geschafft«, verkündete Weenderveen unter
angestrengtem Schnaufen. Emsig ließ er seine dicklichen Finger über
die Tasten des Öffnungsmechanismus gleiten. »Und – simsalabim!«
    »Ich hätte eher ›Sesam öffne dich‹ gesagt«, meinte
Jason, und Anerkennung lag in seinen Worten. »So viel langsamer, als es
mein Strahler gewesen wäre, bist du tatsächlich nicht.«
    »Und nebenbei wurde das Schott nicht einmal beschädigt«, ergänzte
der Techniker stolz. »Wir wollen die Paracelsus schließlich
in einem Stück nach Elysium bringen.«
    Die Männer betraten das Innere der Schleuse. Nun ließ sich das Innenschott
ohne Probleme öffnen. Durch die Korridore und einen Lift gelangten sie
zur Brücke. Ohne eine Besatzung wirkte die Paracelsus wie ein Geisterschiff.
Der Autopilot rührte sich nicht, da er keine entsprechende Anweisung erhalten
hatte.
    »An die Arbeit, Meister.« Jason machte eine einladende Geste zu den
Konsolen. »Was kann ich in der Zwischenzeit tun?«
    »Mach dich mit der Steuerung vertraut und bereite alles für die anstehenden
Manöver vor.«
    »Geht klar.« Jason schwang sich in den bequemen Pilotensessel.
    Unterdessen ließ sich Weenderveen vor dem Computer nieder. Die Automatik
würde es ihm nicht so leicht machen wie das Schott. Schon nach wenigen
Minuten begann er zu schwitzen und zu begreifen, dass der behutsame Weg zu lange
dauerte. »Hast du schon mal den Autopiloten von einer Computereinheit separiert?«
    Jason grinste. »Als ich jung war, ist das mein zweitliebstes Hobby gewesen.«
    »Und was war dein allerliebstes Hobby?«
    »Na, das Mädchen natürlich, mit dem ich in dem ... hm ... geliehenen
Boot einen netten Abend verbrachte.«
    »Ich sehe, du bist ein Mann mit Erfahrung. Dann, Kumpel, leih mir deine
geschickten Hände – wir müssen operieren.«
    Jason kniete an Weenderveen Seite, und zusammen lösten sie die Magnetschrauben
aus der Abdeckung. Vorsichtig schoben sie das Blech herunter und legten die
komplizierte Elektronik frei.
    »Das schaut ja aus wie in meinem Spind«, witzelte Jason.
    Diesmal ging Weenderveen nicht auf den scherzhaften Ton ein. »Wir müssen
einige Kontakte unterbrechen und verschiedene Leitungen umstecken. Erwischen
wir auch nur ein falsches Kabel, zerstören wir unter Umständen die
komplette Steuerung. In dem Kasten da unten ist Werkzeug. Nimm die Lötpistole
und die Zange. Gib mir eine Pinzette, ja, genau diese, und halte dich exakt
an meine Anweisungen.«

    Die Hand des grünlichen Spielers verharrte über einer gelben Kugel.
Dann zog er sie zurück und wandte seinen schwebenden Körper um. Der
Graue folgte seinem Beispiel. Die ausdruckslosen, nichtmenschlichen Gesichter
richteten sich auf die Ikarus -Crew und ihre Helfer.
    Sentenzas Herz begann heftiger zu schlagen. Endlich! Die Vizianerin hatte es
tatsächlich geschafft, eine Reaktion zu erzielen.
    »Warum stören Sie unser Spiel?«
    Wer gesprochen hatte – und womit – war nicht feststellbar. Eine Stimme,
die weder eindeutig weiblich, noch männlich klang, hallte durch den Spielsaal.
    Der Captain stellte sich neben Shilla. »Diese Station wird in zwei Stunden
nicht mehr existieren. Zu ihrer eigenen Sicherheit muss ich sie auffordern,
sich in Ihr Schiff zu begeben und Elysium zu verlassen.«
    Die Fremden blieben stumm. Erst nachdem Shilla die Botschaft wiederholt hatte,
erfolgte die Antwort. »Negativ.«
    Der Grüne streckte erneut seine Hand aus und schob die gelbe Kugel an eine
andere Stelle.
    »Hören Sie«, appellierte Sentenza, und ein Gefühl des Ärgers
begann in ihm zu keimen, weil man ihn ignorierte wie ein lästiges Kind,
nur weil er kein Telepath war, »die Station wird verglühen. Sie können
nicht hier bleiben. Das wäre auch Ihr Ende.«
    »Oder auch nicht«, warf Shilla gedehnt

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