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Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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dass er
zurückkehren würde. Ein triumphierendes Lächeln zog Sonjas linken
Mundwinkel einen Millimeter höher.
    »Einverstanden.« Seine Zustimmung kam trotzdem nur widerstrebend.
»Kümmern Sie sich um das Mädchen; sie braucht einen Arzt.«
    Während er davon schritt, befahl Sonja: »Trooid, erklären Sie
den Leuten, was wir vor haben. Ich hoffe, sie halten noch eine Weile durch.
Die Schießerei hat sie zumindest eingeschüchtert.« Dann aktivierte
sie ihr Sprechgerät. »Sentenza? Wir haben die Lösung – und
für Sie habe ich auch das ... die Richtige.«

    Weenderveen hatte bereits mit seinem Leben abgeschlossen. In der Kanzel des
Rettungsbootes wurde es immer wärmer. Inzwischen spürte er es sogar
durch seinen klimatisierten Raumanzug. Die Reibungshitze würde die Ummantelung
des kleinen Schiffs langsam zum Schmelzen bringen und ihn dann binnen weniger
Sekunden verbrennen. Ob es wehtun würde? Oder ob ihn die Hitze zuvor mit
einer gnädigen Ohnmacht bedachte?
    Merkwürdig, sinnierte er, seitdem er sich mit dem Unvermeidlichen abgefunden
hatte, war seine Klaustrophobie wie weggeblasen. Natürlich hatte er noch
immer Angst, so wie jeder den Tod fürchtet. Würde man um ihn trauern?
Er war allein, hatte keine Familie, die ihn vermissen würde. Nun, die Crew
der Ikarus würde sicher seiner gedenken, vielleicht auch Trooid
im Rahmen seiner droidischen Gefühle.
    Nachdem Weenderveen seine Firma verloren hatte, hatte er geglaubt, eine neue
Chance zu erhalten – und nun war das große Abenteuer schon vorbei.
So schnell.
    Ob die anderen gerettet wurden? Sentenza würde bestimmt bis zum letzten
Atemzug kämpfen, und DiMersi mochte ihrem Captain in nichts nachstehen.
Thorpa würde gewiss seine grünen Blätter einrollen und versuchen,
tapfer zu sein. Und Trooid würde ihnen beistehen, so gut er konnte. Vielleicht
hatten sie Glück, dass Anande und die Ikarus oder ein anderes Schiff
rechtzeitig zu Hilfe kamen.
    »He«, plärrte eine Stimme aus dem Funkgerät, »ist es
Ihnen nicht zu heiß?«
    Es dauerte einen Moment, bis Weenderveen begriff, dass er Gesellschaft bekommen
hatte. Ein frisiertes Beiboot leitete das Andockmanöver ein.
    »Antworten Sie – oder sind Sie schon durchgebraten?«
    »Fast well-done«, knurrte Weenderveen zurück. »Ich hatte
die Hoffnung bereits aufgegeben ... Darf ich Sie zum Dank küssen?«
    »Das möchte ich lieber von Ihrer Frau besorgen lassen, wenn ich Sie
mit heiler Haut abgeliefert habe.«
    »Habe keine. Sie müssen sich schon mit mir zufrieden geben.«
    »Das habe ich befürchtet.«
    Ein leichtes Zittern durchlief das Schiff, als sich die Flanschstellen festsaugten.
An den Kontrollen saß ein exzellenter Pilot, bemerkte Weenderveen und
wünschte sich, nur halb so gut zu sein. Wie war der andere wohl an den
Sonden vorbeigekommen? Hatte er denselben Trick angewandt?
    »Kommen Sie rüber«, wurde der Techniker aufgefordert. »Ich
spendiere Ihnen ein kühles Bier – ein richtiges, nicht das synthetische
Zeug, von dem man Haarausfall bekommt.«
    Obwohl er seinen Retter noch nicht kannte, war dieser Weenderveen auf Anhieb
sympathisch. »Ich glaube, dies ist der Beginn einer langen, wunderbaren
Freundschaft ...«
     

 
5.
     
    Die Ikarus -Crew hatte nach Jason Knights Meldung erleichtert aufgeatmet:
Das Rettungsboot befand sich in Schlepp, und Weenderveen war unversehrt in die Celestine II übergewechselt. Auch der Anflug auf die Paracelsus war geglückt. Zwar hatte der Händler nicht verraten wollen, wie er
es angestellt hatte, doch offensichtlich verfügte er über einen hervorragenden
Störsender, der es den Robotern unmöglich machte, sein Schiff mit
ihren Messgeräten zu erfassen, so dass es praktisch unsichtbar war. Wo
mochte ein Händler diese Technologie her haben, wunderte sich nicht nur
Sentenza. Nun würden Weenderveen und Knight versuchen, eine Schleuse des
Hospitalschiffs zu öffnen.
    Sonja war mit den Kampfrobotern im Hangar bei den Passagieren geblieben und
organisierte deren Rückmarsch zu den Andockstellen, die mit den Privatschiffen
und der Paracelsus vereinbart worden waren. Sie hatte Trooid und Shilla
auf schnellstem Weg zu Sentenza und seiner Gruppe geschickt, froh, dass sie
nicht länger der Hirnverdreherin ausgesetzt war. Ihre Gedanken, bestand
Sonja, gehörten ihr allein, und niemand durfte in ihrem Kopf herumzuschnüffeln.
Verdammtes Telepathenpack!
    Der Droid hatte

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