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Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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sicher war. So sind eben ... manche Regeln.«
    »Schöne Regeln.« Sentenza öffnete das Schott. »Sie
hätten mir etliche graue Haare erspart, hätten Sie mir wenigstens
einen kleinen Tipp gegeben. Haben Sie diese Bemerkung verstanden: Trisolum wäre
mehr als ein Spiel?«
    »Genau so wenig wie Sie. Aber wie es scheint, sehen die beiden darin mehr
als einen amüsanten Zeitvertreib. Vielleicht ist es purer Zufall, ein Produkt
meiner Phantasie, aber manchmal habe ich den Eindruck, die Spielzüge würden
Dinge aus unserer Umgebung darstellen: Planeten, Sprungtore und eine unheimliche,
alles verschlingende Gefahr. Verrückt, nicht wahr?«
    »Nicht verrückter als das, was wir eben erlebt haben.« Sentenza
war nachdenklich geworden. Nachdem Shilla es erwähnt hatte, waren die Parallelen
plötzlich augenscheinlich. »Wo haben Sie Trisolum zu spielen gelernt?
Auf Ihrer Welt? Sie beherrschen es sehr gut.«
    Shilla schüttelte lächelnd den Kopf. »Überhaupt nicht –
Sie sollten Jason sehen. Er hat es mir auch beigebracht, und auf den langen
Flügen spielen wir es immer.«
    Sentenza hätte auf einem langen Flug ganz andere Dinge mit dieser attraktiven
Frau gespielt als ausgerechnet Trisolum ... Dieser Jason musste ein merkwürdiger
Mensch sein.
    Die Telepathin beschleunigte ihre Schritte und lief ein Stück voraus, genau
in die ausgebreiteten Arme eines großen, breitschultrigen Mannes mit rotem
Haar, der sie einen Moment festhielt, bevor er sie wieder freigab.
    Sentenza brauchte nicht zu fragen. Es war eindeutig, dass es sich bei dem Neuankömmling
um jenen Jason Knight handeln musste, der Weenderveen gerettet und die Paracelsus nach Elysium gebracht hatte. Und der Shillas Partner war. Die Körpersprache
der beiden war eigentümlich: zu steif für ein Paar, aber nicht distanziert
genug für eine rein platonische Freundschaft.
    »Wir stehen tief in ihrer Schuld – und in der Ihrer Begleiterin, Mr.
Knight«, sagte Sentenza und schüttelte dem Händler die Rechte.
    Jasons anderer Arm lag noch immer um Shillas Schultern, während er abwinkte.
»Wir haben bloß noch zehn Minuten, um hier wegzukommen. Sparen wir
uns also die Höflichkeiten für später. Die Celestine wartet.«
    Zu dritt hasteten sie den mit roten Teppichen ausgelegten Gang entlang.
Jason hatte das Schiff nicht in den Hangar gesteuert, sondern direkt an einer
Nebenschleuse angedockt, obwohl dies für ein so großes Schiff ein
riskantes Manöver war. Die Schotte standen offen, so dass sie ohne Verzögerung
einsteigen konnten. Jason glitt hinter die Steuerkonsolen und verschloss sofort
die Schleusen. Shilla nahm Platz am Bordrechner. Sentenza bewunderte, wie eingespielt
die beiden waren und fühlte sich reichlich überflüssig. Er setzte
sich auf einen Notsitz und nahm Verbindung zur Paracelsus auf.
    »Weenderveen? Hier Sentenza. Die Mission ist erfolgreich beendet. Ich befinde
mich mit Mr. Knight und Shilla an Bord der Celestine . Wir treffen uns
auf Vortex Outpost.«
    Auf Vortex Outpost herrschte reger Betrieb. Dr. Ekkris Medstation war zum Bersten
voll. Die weniger kritischen Fälle hatte man bereits verlegen können
in die Kliniken auf anderen Welten. Die unverletzten Passagiere wurden nach
und nach zu ihren Heimatplaneten oder Orten ihrer Wahl geflogen. Die Versicherungen
mussten eine ungeheure Summe an die Betroffenen auszahlen, und auch das Gremium
hatte sich zu verantworten.
    Bedauerlicherweise waren einige der maßgeblichen Personen kurz nach ihrem
Eintreffen auf der Station verschwunden. Die geheimnisvolle Person im dunkelroten
Raumanzug wollte niemand gesehen haben – es war, als hätte sie überhaupt
nicht existiert, außer in Sentenzas Phantasie. Die Übrigen, derer
man hatte habhaft werden können, darunter der Drupi Liuis, verschwiegen
eisern die Namen ihrer Kollegen und Hintermänner.
    Dass sie auf einem Gefängnisplaneten eine Freiheitsstrafe würden verbüßen
müssen, stand außer Zweifel. Endlich hatten einige ehemalige Angestellte
den Mut gefunden, die Machenschaften der Gremiums ans Licht zu bringen. Verbotenes
Glücksspiel, Prostitution Minderjähriger, Drogenmissbrauch, Mord und
viele weitere Vergehen wurden bestätigt.
    Die Wenxi Liz hatte einen Antrag gestellt, auf Vortex Outpost bleiben zu dürfen.
Sie lebte schon zu lange von ihrem Volk getrennt und wusste nicht einmal, ob
ihre Sippe noch existierte. Nachdem bekannt geworden war, dass sie in

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