Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
stoisch an seiner
höflichen Distanz gegenüber dem Herrlichen Lakai festhielt.
    Charkh verstand es, selbst von den ereignislosen Flügen der Sentok so unterhaltsam zu erzählen, dass ihm Jason gern zuhörte und auf diese
Weise so manches über die Begebenheiten in diesem Raumsektor und über
die Persönlichkeit des Kommandanten erfuhr. Er bedauerte, dass er dem Arachnoiden
ihre wahre Identität nicht verraten und sich mit ihm anfreunden durfte.
Ein wirklich faszinierender Mann, dieser Charkh, fand Jason. In der Milchstraße
hätte er ein aufstrebender Offizier sein können, doch hier versauerte
er an Bord eines klapprigen Frachters.
    Gern hätte sich Jason auch mit Sessha ausführlicher unterhalten ,
doch das Ende des vertraulichen Gesprächs wäre für sie
beide unbefriedigend ausgefallen. Dieses verdammte… Leiden! Überdies
wäre es nicht richtig gewesen, sich mit einer jungen Frau einzulassen,
die er gewiss nie wieder sehen würde, wies sich Jason für seine gelegentlich
entgleisenden Phantasien zurecht. Was Shilla davon halten würde? Nein,
er hatte kein schlechtes Gewissen, absolut nicht, schließlich hatte er
etwas Gut seit der Sache mit Sentenza, dem Lackaffen, jawohl! Scheiße,
wie lange war es her, dass er zuletzt…
    Stattdessen amüsierte er sich mit den anderen Besatzungsmitgliedern, indem
er ihnen einige Würfel- und Kartenspiele beibrachte. Zu seiner Enttäuschung
verplauderte sich jedoch niemand, dabei hätte es Jason brennend interessiert,
was die Leute wirklich dachten. Mehr als die Standardfloskel »Heil dem
Nexus« konnte er ihnen jedoch nicht entlocken.
    Der Flug nach Reputus verlief ohne nennenswerte Vorkommnisse. Shilla vermied
während dieser Tage den Kontakt zur Besatzung der Sentok , was man
ihr nicht verübelte, da es selbstverständlich war, dass sich eine
Bevollmächtigte nicht mit den Hilfsvölkern des Nexus' abgab. Das war
die Aufgabe ihres Lakaien. Zu Jasons Überraschung war sie klaglos in die
Gästekabine übergesiedelt, während sie es sonst stets vorgezogen
hatte, an Bord der Celestine zu bleiben, wenn sie bis zur Abwicklung
eines Geschäfts irgendwo hätten Quartier nehmen können. Offenbar
wollte sie Charkh und seine Crew nicht beleidigen, überlegte Jason und
spürte trotz der logischen Antwort ein leichtes, nicht näher definierbares
Unbehagen. Die Ereignisse der vergangenen Wochen mussten Shilla sehr zugesetzt
haben: Jorans Folter, der unglückliche Sprung ins Nexoversum, ihr Streit,
dazu die unheimliche Präsenz der Unbekannten ... Vielleicht brauchte die
Vizianerin einfach etwas Ruhe und Zeit für sich.
    Als Jason Shilla in ihrer Unterkunft besuchte, saß sie an ihrem Schreibtisch
und studierte einige Sternkarten. Diesmal trug sie ein rosa Gewand von asymmetrischem
Schnitt, das eine wohlgeformte Schulter frei ließ. Ihr langes Haar wurde
von einem glitzernden Schmuckstück im Nacken zusammengehalten.
    »Hast Du etwas gefunden, das uns weiter helfen kann?«, erkundigte
er sich.
    »Wie man es nimmt«, erwiderte Shilla. »Ich habe mir das Logbuch
der Sentok angeschaut. Jeder neue Kommandant legt ein eigenes File für
seine Dienstjahre an. Das von Charkh bezieht sich auf die letzten sechs Jahre,
auf die ich mich konzentrierte. Wie ich vermutet hatte, fliegt ein Gehirnfrachter
immer dieselben Routen zu einer der so genannten Sammelstellen. Die Sentok pendelt zwischen Imasen, wo die Fracht gelöscht wird, und verschiedenen
Welten in einem Sektor, der gut achthundert Kubiklichtjahre misst. Es gibt überall
im Nexoversum solche Sammelstellen, die von vergleichbaren Schiffen angeflogen
werden.«
    »Und was nutzt uns dieses Wissen?«
    Shilla ignorierte seinen Einwurf. »Jedes Rendezvous mit einem anderen Schiff
wird genau aufgezeichnet. Ich habe mir erlaubt, die gespeicherten Informationen
über die Celestine zu löschen und sie durch andere Daten zu
ersetzen – nur für den Fall, dass jemand Nachforschungen über
uns anstellen will. Ich denke, dass ich es auch auf Reputus schaffen werde,
alle Angaben zu tilgen, die ihnen Hinweise auf unsere wahre Identität
geben könnten.«
    »Gut gemacht! Was noch?«
    »Es sind praktisch immer dieselben Schiffe, denen die Sentok unterwegs
begegnet ist: andere Transporter, einige kleinere Boote, welche abgelegene Welten
versorgen, die ein großer Frachter nicht unmittelbar ansteuert –
ausnahmslos vergleichbare Museumsstücke. Private

Weitere Kostenlose Bücher