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Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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gelöscht worden waren oder an die man sich nicht mehr erinnerte, weil die
Ereignisse viel weiter zurückreichten als die ältesten Aufzeichnungen.
Es konnte doch kein Zufall sein, dass die Vizianer mehr über die von den
Hairaumern ausgehende potentielle Gefahr wussten als der Rest der Galaxis und
es eine identische Spezies an einem so weit von der Milchstraße entfernten
Punkt des Universums gab. Kein Wunder, dass man so genau über ihre Bedürfnisse
Bescheid wusste.
    Eine innere Stimme flüsterte Jason zu, dass sich Charkh bestimmt nicht
irrte; er und seine Leute hatten Shilla als eine Angeli identifiziert. Stellten
diese Angeli gar die Besatzung der geheimnisvollen Haischiffe und waren auf
der Suche nach ihren Brüdern und Schwestern in der Milchstraße? Und
diese hatten sich abgeschottet, weil sie Angst vor ihren Verwandten aus dem
Nexoversum hatten? Wenn ja, warum?
    Eine Vermutung nach der anderen schoss durch Jasons Kopf, und seine Fragen wurden
nicht weniger. Das würde Shilla bestimmt interessieren. Ob sie etwas
Derartiges geahnt haben mochte? Sicher nicht.
    »Wenn keiner je einen Bevollmächtigten gesehen hat, woher wusstet
ihr dann, dass Shilla eine Angeli ist?«, erkundigte sich Jason harmlos.
    »Es gibt im gesamten Nexoversum nur ein humanoides Volk mit blauer Haut,
und nur die Angeli können in unsere Köpfe und Herzen blicken«,
sagte Charkh. »Heil dem Nexus, dem wir mit Freude dienen!«
    Obwohl der Arachnoid über kein deutbares Mienenspiel verfügte, hatte
Jason den Eindruck, dass dieser ihn eindringlich – oder ironisch? –
musterte. Er zog es vor zu schweigen.

    Nachdem sie sich von Charkh und seiner Mannschaft verabschiedet hatten, begaben
sich Jason und Shilla an Bord der Celestine .
    Etwas missmutig ließ die Vizianerin ihren Blick schweifen, als sähe
sie das enge Innere des Schiffs zum ersten Mal. Es schien fast, als wäre
sie nur ungern zurückgekehrt und würde jetzt schon den Luxus und die
Geräumigkeit ihres vorübergehenden Quartiers vermissen. Mit steifen
Schritten ging sie zu ihrem Platz und ließ die schlanken Finger über
die Kontrollen gleiten. Selbst in ihrem zweckmäßigen Einteiler von
schlichter Eleganz fühlte sie sich offenbar unbehaglich, als trauere sie
um die fließenden Stoffe, die zuvor ihren Körper geschmückt
hatten. Früher hatte sie auf solche Nebensächlichkeiten nicht den
geringsten Wert gelegt, erinnerte sich Jason mit Verwirrung.
    Kaum merklich schüttelte er den Kopf. Er wurde nicht mehr schlau aus seiner
Begleiterin, die sich zu schnell für seinen Geschmack den Begebenheiten
angepasst hatte und in die Rolle einer Bevollmächtigten geschlüpft
war. Fand sie etwa Gefallen an der Unterwürfigkeit, mit der man ihr begegnete?
Ausgerechnet Shilla, die sich stets im Hintergrund zu halten pflegte, um wenig
Aufmerksamkeit zu erregen.
    Verstohlen beobachtete Jason die Vizianerin einen Moment lang, bevor er sich
dem Funkgerät zuwandte und der Sentok signalisierte, dass sie bereit
waren.
    Wie versprochen, wurde das manövrierunfähige Schiff von einem Beiboot,
das von Crii-Logan gesteuert wurde, nach Reputus geschleppt. Nach der Landung
sollte der Insektoid Nahrungsmittel und Gehirne aufnehmen und zum Mutterschiff
zurückkehren. Die Sentok würde ihre Reise durch das nahe Sprungtor
nach Imasen fortsetzen.
    Jason hatte Shilla bereits seine neuesten Erkenntnisse mitgeteilt. Einmal mehr
wunderte er sich, wie ruhig sie die Informationen aufgenommen hatte, denen zu
Folge es hier ein Volk gab, das mit den Vizianern identisch schien. Vergeblich
hatte er den Computer nach weiteren Auskünften befragt; in der Datenbank
der Sentok waren keine Angaben zu den Angeli gespeichert gewesen.
    »Bist du nicht neugierig auf deine Basen und Vettern?«, fragte Jason
irritiert.
    »Natürlich ... Aber was erwartest du?«, gab sie zurück.
»Soll ich vor Aufregung im Dreieck springen? Oder vor Wut in den Teppich
beißen, weil wir nicht mehr als ein paar Andeutungen haben? Oder soll
ich irgendeinem armen Teufel das Gedächtnis aussaugen, nur um eine weitere
unbedeutende Information, die im Unterbewusstsein schlummerte, zu erhalten?
Der Computer verfügt über keine, in diesem Zusammenhang, brauchbare
Daten, und zweifellos wissen Charkh und seine Leute nicht mehr, als sie dir
erzählten. Genauso, wie Hightech tabu ist, wird den Völkern gezielt
Wissen über jene vorenthalten, die einen

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