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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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fast heimisch. Schon merkwürdig, dass alle Abwasseranlagen
auf so ziemlich allen Welten identisch schienen … Nach mehreren hundert
Metern ließ der Anführer sie anhalten und befahl ihnen zu warten.
Dann entfernte er sich allein und verschwand in der Dunkelheit.
    Die drei Übrigen umringten Jason, Shilla, Taisho und Sessha. Zwar konnte
Jason nirgends eine Waffe an ihnen entdecken, aber er war überzeugt, dass
sie sofort reagieren würden, wenn ihnen etwas verdächtig erschien,
und sie auch die Mittel besaßen, etwaige Verräter oder Angreifer
unschädlich zu machen. Für Derartiges besaß er ein untrügliches
Gespür. Man hatte den Vieren weder Waffen noch Leuchten gegeben, so dass
sie von ihren Begleitern abhängig waren in diesem finsteren Labyrinth.
Ließen diese sie im Stich, dann konnten die Flüchtlinge Tage oder
Wochen damit verbringen, durch die Schwärze zu irren, ohne einen Ausgang
zu finden, bis sie vor Entkräftung starben …
    Jason verdrängte diese Vision. Warum sollten ihre Helfer so was tun, nach
allem, was sie bereits geleistet hatten? Langsam wurde er paranoid.
    »Weshalb bist du so spät gekommen?«, erkundigte er sich leise
bei Taisho.
    »Es gab ein unvorhergesehenes Problem«, erklärte der Syridianer
leise. »Derjenige, der für die Rauchbomben zuständig ist, wurde
nicht rechtzeitig fertig.«
    »Was heißt das? Deine Leute haben den Zeitpunkt vorgegeben –
sie hätten alles bereithalten müssen.«
    »Das ist nicht ganz so einfach. Das Zeug ist nur für einen sehr kurzen
Moment brauchbar, darum muss es möglichst frisch sein. Na ja …, und
der … uhm … Produzent hatte etwas Schwierigkeiten.«
    Jason wölbte die Brauen.
    Taisho beugte sich vor. »Er … hm … litt unter Verstopfung.«
    Innerlich zählte Jason leise bis drei, um nicht zu platzen. »Als ich
die Toiletten reinigte, hatte ich nicht diesen Eindruck …« Er wusste
nicht, ob er dem Unbekannten dankbar sein sollte, dass seine natürlich
produzierten Rauchbomben ihre Flucht ermöglicht hatten, oder ob er das
Wesen, das er nie zu Gesicht bekommen hatte, verfluchen sollte für das,
was es allen Reinigungskräften, insbesondere Jason, angetan hatte.
    »Bis jetzt hat alles geklappt«, flüsterte Sessha. »Wir sollten
froh sein.«
    Shilla schwieg.
    Kurz darauf kehrte der Anführer mit einer weiteren Person zurück.
Taisho bedankte sich bei dem Mann und seinen drei Begleitern, die sich daraufhin
zurückzogen; ihre Aufgabe war erledigt. Dann richtete sich Taishos Aufmerksamkeit
auf den Neuankömmling, der sich nicht mit einer Vorstellung aufhielt, sondern
den Flüchtlingen ungeduldig winkte, ihm unverzüglich zu folgen.
    »Was wird aus den Leuten, die uns geholfen haben?«, fragte Jason.
    »Ich weiß es nicht genau«, gab Taisho zurück. »Ihre
bisherige Identität müssen sie nun aufgeben. Wir alle gelten seit
der Explosion offiziell als tot.«
    Dann hatte Jason doch richtig gesehen. Was man im Labor zurückgelassen
hatte, mussten Leichenteile gewesen sein, die der Widerstand wer weiß
woher beschafft hatte. Ihm wurde übel. Die Typen waren kaum weniger zimperlich
als der Nexus …
    Taisho fuhr fort, als habe er Jasons Gedanken erraten: »Da man natürlich
die Trümmer untersuchen wird, wurden genügend organische Stoffe zurückgelassen.
Es handelte sich um Bioprothesen, die nach unseren Daten angefertigt wurden.«
    Jetzt staunte Jason wirklich. Nicht nur hatte er den Rebellen Unrecht getan,
als er sie für skrupellos befand, er hatte sie außerdem unterschätzt.
Die Leute verfügten tatsächlich über bessere Möglichkeiten,
als er bis vor kurzem auch nur zu hoffen gewagt hätte, und sie hatten alles
bis ins letzte Detail ausgeklügelt – schon um ihre eigenen Mitglieder
zu schützen, die ihr bisheriges Leben aufgegeben hatten für eine Handvoll
Flüchtlinge.
    »Entweder tauchen die Männer unter und arbeiten nicht mehr als Agenten
in der Öffentlichkeit«, besann sich Taisho der ursprünglichen
Frage, »oder sie lassen sich einen anderen Identitätschip geben, jemand
manipuliert die Datenbank, und sie beginnen eine neue Existenz. Die Überwachung
durch die Sicherheit ist nicht lückenlos; die sind auch nicht besser als
wir. Dass der Nexus ihnen keine moderneren Mittel gestattet, ist somit ein Vorteil
für uns, denn wir können im Geheimen weiter forschen.«
    Plötzlich rutschte Taisho auf dem glitschigen Untergrund aus und wäre
in

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