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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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dass sie alle am Ende ihrer Schichten froh über die Pausen waren. Wann
der Captain ruhte, hatte Jason beim besten Willen nicht herausfinden können.
    Nach und nach ließ sich Bath dazu herab, ihnen einige Dinge über
Ansarek mitzuteilen. So erfuhren sie, dass es sich um eine kleine Widerstandsgruppe
handelte, die sich auf dem Mond einer Welt von hoher Schwerkraft verborgen hielt.
Den Namen hatten sie von einem Helden entlehnt, der vor Generationen gegen den
Nexus gekämpft hatte und als Märtyrer gestorben war. Der Anführer
von Ansarek war ein gewisser Thormin Prabst und, so Bath, fast ein ebenso großartiger
Held wie ihr Idol. Welche heroischen Taten er begangen hatte, wurde den Flüchtlingen
allerdings nicht erzählt.
    Ohne nennenswerte Vorkommnisse erreichte die Mormora ein Sonnensystem, das die
Bezeichnung Trapag trug. Der einzige Planet, ein Gasriese mit dem phantasievollen
Namen Trapag A, wurde von 37 Monden unterschiedlicher Größe umkreist.
Der zweitgrößte, Trapag-2, besaß eine atembare Atmosphäre
und beherbergte den Stützpunkt. Da es hier keine größeren Vorkommen
an Rohstoffen gab, war das System für den Nexus uninteressant und nicht
besiedelt worden. Sicher hielt man es auch für unwahrscheinlich, dass sich
Rebellen ausgerechnet in einem System niederließen, in dessen Nähe
regelmäßig Exekutorenschiffe mit Containern kreuzten.
    Bath schien seine Crew endlich als einigermaßen vertrauenswürdig
einzustufen, wenngleich er Shilla gegenüber die üblichen Vorbehalte
zu hegen schien, die auch andere Bewohner des Nexoversums belasteten. Nachdem
sie ihre Maske abgelegt hatte und in der Zentrale erschienen war, hatte der
Captain sie lange schockiert angestarrt. Jason wusste nicht, ob er verärgert
sein sollte, weil Shilla beinahe dafür gesorgt hatte, dass Bath das Unternehmen
abbrach, da er kaum glauben wollte, dass es in einem anderen Teil des Weltalls
ein Volk wie die gefürchteten Angeli gab, oder ob er froh sein konnte,
dass sie hier ihre Identität enthüllt hatte und nicht erst auf Trapag-2,
wo Shilla zweifellos für noch mehr Unruhe gesorgt hätte.
    Die Mormora landete in einem Meteoritenkrater, der den darin verborgenen Landeplatz
von jeglicher visuellen Erfassung und Ortung abschirmte. Eine Abordnung Rebellen
erwartete sie und nahm sogleich Jason, Shilla, Sessha und Taisho in Empfang.
Bath winkte bloß flüchtig zum Abschied, ließ entladen und die
Fracht austauschen – sein Zeitplan drängte.
    Die Mitglieder von Ansarek waren anders als die Rebellen, die Jason bisher kennen
gelernt hatte. Die meisten Agenten operierten wie Taisho und Sessha im Verborgenen
und weitgehend unabhängig von einer übergeordneten Organisation, fanden
sich hin und wieder zu einer größeren Aktion zusammen und trennten
sich anschließend wieder. Ihre Taten waren vergleichbar mit Insektenstichen,
die einen Gigantosaurier nicht aus der Ruhe bringen konnten. Bei Ansarek hingegen
bekannte man sich offen zu seiner Gesinnung und bildete eine militärisch
organisierte Gruppe. Jeder war bewaffnet und – das fiel allen Vieren auf
– in vielen Fällen älter als 35 Jahre; zumindest das Alter einiger
Humanoiden ließ sich entsprechend einschätzen. Sessha schien bei
dieser Entdeckung deutlich aufzublühen, und Jason gönnte ihr die Hoffnung
auf eine Zukunft von Herzen.
    Zehn Männer und Frauen, Angehörige unterschiedlicher Völker,
geleiteten die Neuankömmlinge zu den Räumlichkeiten des ehrenwerten
Thormin Prabst. Sie wirkten entspannt, aber sie senkten ihre Waffen nicht –
ein unmissverständliches Zeichen, dass sie immer bereit waren, einen Angriff
zu vereiteln. Man hatte sich dafür entschuldigt, jedoch darauf hingewiesen,
dass Vorsicht angebracht sei, insbesondere bei zwei Fremden, von denen einer
eine Angeli sein konnte.
    Das Wenige, was sie unterwegs von der Rebellenbasis zu sehen bekamen, erlaubte
keine Rückschlüsse auf die Größe der Station, auf die Zahl
der hier lebenden Personen und die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel.
    Vier Posten nahmen an den Wänden des Besprechungszimmers Aufstellung, während
die Übrigen draußen warteten. Man wies den Gästen bequeme Sitzplätze
zu und reichte ihnen Erfrischungen wie bei einem reinen Höflichkeitsbesuch.
    Einen Moment später erschien ein hochgewachsener, muskulöser Mann,
der selbst Jason um beinahe Haupteslänge überragte. Flankiert wurde
er von einer

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