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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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gefahndet wurde.
    Wo blieb Taisho bloß?
    Wenn der Junge nicht bald auftauchte, musste Jason das Labor vor der Aktion
verlassen, da es keinen triftigen Grund für ein längeres Verweilen
gab. Oder war die Sache kurzfristig abgeblasen worden?
    »Shilla«, dachte er intensiv, »was ist los? Weißt du, wo
Taisho steckt? Kannst du erkennen, ob jemand der Anwesenden zum Widerstand gehört?«
    Keine Antwort. Die Vizianerin unterzeichnete gerade den Antrag. Sie sah mit
dieser goldenen Haut und dem dunklen Haar so fremdartig aus, wie sie sich benahm,
fand Jason, und sie war ihm … unheimlich.
    Zögernd schob er seinen Wagen weiter, leerte einen zweiten Mülleimer
und näherte sich langsam wieder der Tür.
    Er spürte, wie sich eine grenzenlose Enttäuschung in ihm ausbreitete.
Irgendwie hatte er geglaubt … gehofft, dass es klappen würde, dass
er Taisho und dem Widerstand vertrauen konnte. Offenkundig hatte er sich geirrt.
Jason presste die Lippen zusammen. Nun gut, dann würde er doch auf eigene
Faust mit Shilla zusammen versuchen, von hier weg zu kommen, so wie sie es ursprünglich
geplant hatten. Nur sie beide zusammen …
    Die Tür glitt auf, um ihn hinaus zu lassen, doch den Rahmen füllte
Taisho aus. Besorgnis spiegelte sich in seiner Miene. Er trug einige Kartons,
rannte direkt in Jason hinein, und beide stürzten mit seiner Last und den
Putzutensilien zu Boden.
    Die Tür fiel zu. Die Angestellten schauten auf, als sie den Lärm hörten,
den die beiden verursachten.
    Jason fand sich in einem Gewirr aus Armen und Beinen, die nicht zu ihm gehörten,
und den Schachteln eingeklemmt.
    Plötzlich gab es einen Knall. Und noch einen. Aus den Paketen stieg trübgrauer
Rauch, dessen Geruch Jason frappierend an das schwarzgrüne, unaussprechlich
Grauenhafte erinnerte.
    »Komm schon«, zischte Taisho und erhob sich. »Wir sind schon
zu spät dran.«
    »Was ist passiert?«
    »Nachher.«
    Jason kam mühsam auf die Beine. Zweifellos würde ein schöner
blauer Fleck für die nächsten Wochen seinen Steiß verunzieren
… Er folgte Taisho, der in den hinteren Bereich des Labors hastete. Dort
hatten sich die anderen längst eingefunden und die Abdeckung eines Lüftungsschachts
entfernt. Einer der Laboranten schwang sich bereits in die Öffnung, Sessha
und Shilla folgten gewandt. Zwei Männer zogen Behälter aus den Regalen
und leerten den jeweiligen Inhalt auf den Boden. Jason hatte keine Zeit, im
Rauch etwas Näheres auszumachen, doch hätte er schwören können,
dass das längliche Objekt, auf das er einen Blick erhaschen konnte, eine
frappierende Ähnlichkeit mit einem Arm aufwies.
    Der vierte Mann ließ sich von Taisho und Jason ihre Identitätschips
geben. Dann wurde Jason von Taisho zur Öffnung gestoßen, und Jason
kletterte hinein. Der Syridianer war hinter ihm, dann folgten die Übrigen.
    Es krachte ein drittes Mal, und diesmal war die Explosion echt, denn ein Zittern
durchlief den engen Schacht. Jason vermutete, dass das verlassene Labor zerstört
worden war – nach Toten würde man nicht suchen. Wer die Bombe konstruiert
hatte, musste sein Metier ausgezeichnet beherrschen, denn ihr Fluchtweg und
sicher auch die umliegenden Bereiche, in denen sich noch Personen aufgehalten
hatten, blieben unbeschädigt.
    Jason wusste nicht, wie lange er durch den engen Tunnel robbte, immer den Stiefelsohlen
nach, die er gelegentlich im dämmrigen Licht einer Lampe erblickte, die
einer der Fluchthelfer hinter ihm trug. Ihm war nur klar, dass es nicht gar
so lange sein konnte, wie er sich einbildete auf Grund der Enge und der Anspannung.
    Irgendwann erreichten sie einen senkrechten Schacht und stiegen die darin angebrachten
Sprossen hinab. Unwillkürlich fühlte sich Jason an seine und Shillas
Flucht durch einen Liftschacht auf Reputus erinnert. Nur war ihnen diesmal niemand
auf den Fersen.
    Keiner sprach, bloß das Keuchen und schwere Atemzüge waren zu hören.
    Ihr Anführer dirigierte sie alle schließlich in einen waagrechten
Schacht und anschließend erneut in die Tiefe. Jason nahm an, dass sie
sich auf dem Niveau des Kellers befinden mussten, als sie durch eine neuerliche
Öffnung in einen dunklen Raum gelangten. Hier gab es keine Wachen; falls
jemand Kontrollgänge machte, dann befand er sich zweifellos oben und untersuchte
die Überreste des Labors.
    Ein Wartungsschacht führte sie schließlich in die Kanalisation, und
Jason fühlte sich

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